Triticale ist eine Getreideart, die durch Kreuzung von Weizen (lateinisch Triticum aestivum) und Roggen (lateinisch Secale cereale) entstanden ist. Daraus leitet sich auch der Name ab. Triticale wird hauptsächlich als Futtergetreide angebaut. Alle wichtigen Informationen zur Triticale Düngung finden Sie nachfolgend.
Was ist das Besondere von Triticale?
Triticale ist eine eher anspruchslose Getreideart, die gut auf schwächeren Standorten angebaut werden kann. Das Getreide wächst in Deutschland auf einer Fläche von 390.000 Hektar. Bei einem Hektarertrag von ca. 60 Dezitonnen werden jährlich ca. 230.000 Tonnen Wintertriticale geerntet.
Wie ist die Triticale entstanden?
Triticale ist eine Kreuzung zwischen Weizen (Triticum aestivum) und Roggen (Secale cereale). Sie verbindet die positiven Eigenschaften beider Kulturen. Dazu zählen die Ertragsfähigkeit, Backfähigkeit und Kornqualität des Weizens sowie die Robustheit und Anspruchslosigkeit des Roggens.
Wo findet Triticale Verwendung?
Ursprünglich wurde Triticale gezüchtet, um auf schlechteren Standorten Brotgetreide effizient anzubauen. Heute wird sie hauptsächlich als Futtergetreide angebaut.
Welcher Boden pH-Wert ist für Triticale ideal?
Für Triticale ist ein pH-Wert von 5,5 bis 6,5 optimal.
Aussaat & Ernte von Triticale
Triticale wird meist auf etwas schwächeren Standorten angebaut. Spätsaaten sind bei der Triticale möglich, da diese Kultur sehr winterhart ist. In der Fruchtfolge erfolgt der Triticale Anbau meist als abtragende Frucht.
Ein gut abgesetztes und feinkrümeliges Saatbett ist für die Aussaat von Triticale optimal. Die Saattiefe liegt bei 2 – 4 Zentimetern, bei 10 – 15 Zentimetern Reihenabstand. Die Aussaatstärke liegt je nach Sorte bei circa 450 bis 600 Körnern pro Quadratmeter.
Saatzeit von Trititcale:
Die Aussaat der Wintertriticale erfolgt zwischen Ende September und Ende Oktober.
Erntezeit von Triticale:
Triticale wird Ende Juli bis August geerntet.
Was sollte man bei der Düngung von Triticale beachten?
Das Getreide ist zwar recht anspruchslos, bei der Triticale Düngung sollte aber trotzdem auf eine ausgewogene Nährstoffzufuhr geachtet werden.
Triticale Düngung mit Stickstoff
Auch wenn Wintertriticale genügsam ist, ist in Hinblick auf hohe Erträge eine gute Stickstoffversorgung erforderlich. Dabei werden die Höhe der Startdüngung sowie der Termin der ersten Triticale Düngung durch das Bestandesbild des Getreides bestimmt.
Triticale Düngung mit Stickstoff – Bedarfswerte für Standardertrag:
Ertragsniveau [dt/ha] im 5-Jahres-Durchschnitt | Stickstoffbedarfswert [kg/ha] | |
---|---|---|
Triticale | 70 | 190 |
Folgende Zu- oder Abschläge sind auf den Stickstoffbedarfswert bei Ertragsdifferenzen zu machen:
- Je 10 Dezitonnen pro Hektar Mehrertrag über Tabellenwert + 10 Kilogramm Stickstoff pro Hektar
- Je 10 Dezitonnen pro Hektar Minderertrag unter Tabellenwert – 15 Kilogramm Stickstoff pro Hektar
- Maximalzuschlag sind 40 Kilogramm Stickstoff pro Hektar
Andüngung
Die Andüngung hängt von der Bestandesentwicklung im Frühjahr ab.
- Auswirkungen: Die Andüngung der Triticale beeinflusst die Kornzahl pro Ähre und die Anzahl ährentragender Halme.
- Ziel: Mit der Andüngung soll das Getreide ausreichend kräftige Triebe erzeugen.
- Empfehlung zur Düngermenge: Eine Andüngung sollte je nach Ausgangssituation im Frühjahr mit 60 – 80 kg Stickstoff pro Hektar erfolgen.
Stickstoff-Dünger mit Nitratanteil bieten den Vorteil, dass das Nitrat unabhängig von der Witterung und den Bodentemperaturen direkt pflanzenverfügbar ist, daher wirkt es schnell.
Schossergabe
- Auswirkung: Die Schossergabe beeinflusst die Anzahl ährentragender Halme und die Kornzahl pro Ähre.
- Ziel: Ziel ist es, die Triebe erster und zweiter Ordnung zu fördern sowie die Kornzahl pro Ähre abzusichern.
- Empfehlung zur Düngermenge: Die Empfehlung der LWK Niedersachsen lautet: 90 Kilogramm Stickstoff pro Hektar – Nmin zum Schossen ausbringen.
Überzogene oder zu frühe Schossgaben führen schnell zu späterem Lagergetreide!
Spätgabe
- Auswirkungen: Die Spätgabe beeinflusst die Tausendkornmasse und die Qualitätseigenschaften von Triticale.
- Ziel: Ein hoher Ertrag und beziehungsweise oder hohe Proteinwerte sollen mit der Spätgabe erzielt werden. Eine Spätgabe in Wintertriticale ist nur auf sehr ertragreichen Standorten sinnvoll, auf Sandstandorten sollte eine Spätgabe meistens nicht erfolgen.
- Empfehlung zur Düngermenge: Die Höhe der Düngung kann, je nach Standort und Ertragserwartung sowie Sorte circa 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar betragen. Die Düngebedarfsermittlung gibt letztendlich den Rahmen vor. Die Spätgabe sollte bei Triticale möglichst früh erfolgen (BBCH 39/49).
Schwefel-Düngung von Triticale
Der Schwefel-Bedarf liegt bei der Wintertriticale bei 10 – 20 Kilogramm Schwefel pro Hektar. Die Schwefel-Aufnahme läuft parallel zur Stickstoff-Aufnahme ab, daher sollte die Schwefel-Gabe möglichst mit der ersten Stickstoff-Gabe erfolgen. Setzen Sie am besten Düngemittel mit Schwefel in Sulfatform ein, da diese direkt pflanzenverfügbar sind.
Triticale Düngung mit Phosphor, Kalium und Magnesium
Optimal mit allen wichtigen Nährstoffen versorgte Wintertriticale-Bestände sind zum Beispiel bei extremen Witterungsbedingungen (Trockenheit) robuster als unterversorgte Bestände.
Am besten werden NPK-Dünger im Frühjahr eingesetzt: Die Nährstoffe werden wurzelnah zur Verfügung gestellt. Alle Nährstoffe sind in einem Düngerkorn vorhanden, das ergibt eine bessere Verteilung als bei Einzelkomponenten. Generell gilt, dass Nährstoffe am besten bei einer Ausbringung im Frühjahr von den Pflanzen ausgenutzt werden. In Kalkammonsalpeter von einigen Herstellern ist bis zu 4 Prozent MgO enthalten.
Hilfe bei der Berechnung der Entzüge: Yara Entzugsrechner
Nährstoffgehalte von Haupt- und Zwischenfrüchten
Wintertriticale 12% RP
Ernteprodukt | Korn (86%) |
Nährstoffgehalt kg/dt Frischmasse |
|
N | 1,65 |
P2O5 | 0,8 |
K2O | 0,6 |
MgO | 0,2 |
Ernteprodukt | Stroh (86% TS) |
Nährstoffgehalt kg/dt Frischmasse |
|
N | 0,5 |
P2O5 | 0,3 |
K2O | 1,7 |
MgO | 0,2 |
Ernteprodukt | Korn+Stroh1) |
Nährstoffgehalt kg/dt Frischmasse |
|
N | 2,1 |
P2O5 | 1,07 |
K2O | 2,13 |
MgO | 0,38 |
HNV 1:x | 0,9 |
1) Nährstoffgehalt Haupternte- und Nebenernteprodukt bezogen auf das Haupternteprodukt
2) Haupternteprodukt-Nebenernteprodukt-Verhältnis (z.B. Korn-Stroh-Verhältnis)
Wintertriticale 13% RP
Ernteprodukt | Korn (86%) |
Nährstoffgehalt kg/dt Frischmasse |
|
N | 1,79 |
P2O5 | 0,8 |
K2O | 0,6 |
MgO | 0,2 |
Ernteprodukt | Stroh (86% TS) |
Nährstoffgehalt kg/dt Frischmasse |
|
N | 0,5 |
P2O5 | 0,3 |
K2O | 1,7 |
MgO | 0,2 |
Ernteprodukt | Korn+Stroh1) |
Nährstoffgehalt kg/dt Frischmasse |
|
N | 2,24 |
P2O5 | 1,07 |
K2O | 2,13 |
MgO | 0,38 |
HNV 1:x | 0,9 |
1) Nährstoffgehalt Haupternte- und Nebenernteprodukt bezogen auf das Haupternteprodukt
2) Haupternteprodukt-Nebenernteprodukt-Verhältnis (z.B. Korn-Stroh-Verhältnis)
Welche Mikronährstoffe sollten beim Triticale Anbau beachtet werden?
Ziel der Mikronährstoffdüngung ist es, den Ertrag der Triticale abzusichern, Stresssituationen vorzubeugen und die Stickstoff-Effizienz zu verbessern.
Als Düngemittel eignen sich Kombinationsprodukte wie zum Beispiel YaraVita GETREIDE PLUS.
Entzüge:
- Mangan: 800 Gramm pro Hektar
- Kupfer: 90 Gramm pro Hektar
- Zink: 600 Gramm pro Hektar
Die Düngung sollte im Frühjahr zum BBCH 25-37 erfolgen.
Das bietet folgende Vorteile:
- keine Überversorgung mit Einzelnährstoffen
- versteckter/latenter Mangel der wichtigsten Mikronährstoffe wird behoben