In Deutschland werden jährlich circa 29 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. 75 Prozent davon sind Nordmanntannen. Weihnachtsbäume werden vor allem
im Norden und im Sauerland angepflanzt. Die importierten Weihnachtsbäume kommen meist aus Dänemark.
Inhalt:
- Wie werden Weihnachtsbäume richtig gedüngt?
- Wissenswertes zu Weihnachtsbäumen
- Welche Baumarten werden für Weihnachtsbäume angepflanzt?
- Wieso wird die Nordmann-Tanne bevorzugt?
- Was ist beim Anbau von Nordmann-Tannen zu beachten?
- In welchen Stadien verläuft der Anbau von Weihnachtsbäumen?
- Wie lange dauert die Entwicklung zum verkaufsfertigen Weihnachtsbaum?
- Wo werden Weihnachtsbäume in Deutschland angebaut?
Wie werden Weihnachtsbäume richtig gedüngt?
Der Düngebedarf richtet sich nach:
- Standortgegebenheiten
- Sorteneigenschaften
- Alter der Bäume
In der Regel werden Weihnachtsbäume zweimal jährlich mit Dünger versorgt.
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Wann und wie oft sollten Weihnachtsbäume gedüngt werden?
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Wichtig beim Weihnachtsbäume düngen:
Die Pflanzen benötigen die Nährstoffe zur Zeit des Austriebs und zum Triebwachstum. Daher sollten ca. 2/3 der Düngermenge bis kurz vor dem Austrieb ausgebracht werden. Die restliche Menge wird in der Zeit des Triebwachstums ausgebracht.
Blattdünger zur Verbesserung der Qualität können auch bis in den Spätsommer ausgebracht werden, um z.B. eine bessere Färbung der Nadeln zu erzielen.
Da Nadelbäume chloridempfindlich sind, sollten nur chloridarme Dünger wie beispielsweise Kaliumsulfat eingesetzt werden.
Weihnachtsbäume düngen: Düngerbedarf Bodendünger
Die Düngung von Weihnachtsbäumen erfolgt hauptsächlich als Nährstoffgabe über den Boden für die Aufnahme über die Wurzeln. In den ersten Standjahren sollte aufgrund der geringeren Wurzelausmaße eine Punktdüngung erfolgen, etwa ab dem 4./5. Standjahr ist eine Reihendüngung empfehlenswert, da das Erdreich großflächiger verwurzelt ist.
Düngerbedarf bei Bodendünger
Alter | N-Bedarf | Zeitraum | Düngertyp | Düngermenge |
---|---|---|---|---|
1. – 4. Standjahr | 30 – 40 kg N/ha | Mitte April bis Anfang Mai | YaraMila COMPLEX Chloridarm 12-11-18(+2+8) | 150 – 200 kg/ha |
1. – 4. Standjahr | 30 – 40 kg N/ha | Juli bis Anfang August | YaraMila COMPLEX Chloridarm 12-11-18(+2+8)
Alternativ: |
100 – 150 kg/ha
50 – 70 kg/ha |
Ab 5. Standjahr | 50 – 70 kg N/ha | Mitte April bis Anfang Mai | YaraMila COMPLEX chloridarm 12-11-18(+2+8) | 150 – 200 kg/ha |
Ab 5. Standjahr | 50 – 70 kg N/ha | Juli bis Anfang August | YaraMila COMPLEX Chloridarm 12-11-18(+2+8)
Alternativ: |
100 – 200 kg/ha
70 – 100 kg/ha |
Ab 5. Standjahr | 50 – 70 kg N/ha | Anfang bis Mitte September zur Ausfärbung | YaraLiva TROPICOTE YaraLiva TROPICOTE chloridarm 15,5 % N, 26 % CaO | 35 – 60 kg/ha |
Blatt- und Spezialdünger für Weihnachtsbäume
Zur Verbesserung der Magnesiumversorgung und Ausfärbung kann von Ende April bis Mitte September ein Blattdünger mit Magnesium (z.B.YaraVita® Hydromag (33 % MgO) stickstofffrei) eingesetzt werden.
Eine verbesserte Qualität kann bei Weihnachtsbäumen über eine optimierte Phosphor-, Kalium- und Magnesiumversorgung erfolgen, hierfür gibt es Spezialdünger.
Eine Düngung ist über die gesamte Kulturperiode (Mai – Mitte September) möglich.
Die Aufnahme der Nährstoffe über die Nadeln nimmt zum Ende der Kulturperiode ab. Ab dem Zeitpunkt, ab dem eine Glyphosat-Behandlung „über Kopf“ möglich ist, wird kein Nährstoff mehr über die Nadeln aufgenommen.
Um das richtige Maß zu finden, sind Nadel-Analysen sehr hilfreich, welche einen latenten Nährstoffmangel anzeigen. Das ist sehr wichtig, denn meistens werden am Baum erst ab Mitte September Magnesium-Mangelsymptome sichtbar. Bewährt haben sich insbesondere Kombinations-Düngungen mit Kalium und Magnesium zwischen Mitte Juni und Mitte September. Magnesium sorgt für die Färbung und Kalium härtet die Nadeln ab.
Stickstoff kann in mäßigen Gaben noch für weitere vier Wochen über den Boden appliziert werden. Je später der Termin, desto schneller muss der Stickstoff dann zur Verfügung stehen. Daher wählt man ab Ende September bis Mitte Oktober beim Stickstoff auf jeden Fall die Nitratform.
Tauchbehandlung mit Blattdünger
Bei Weihnachtsbaum-Jungpflanzen hat sich in den letzten Jahren eine Tauchbehandlung mit einem phosphathaltigen Blattdünger bewährt. Dabei wird die gesamte Pflanze zirka 30 Minuten in eine Blattdüngerlösung (zum Beispiel 0,5 Prozent YaraVita Kombiphos) eingetaucht. So nimmt die Pflanze ausreichend Nährstoffe über die Wurzeln und Nadeln auf. Dabei bildet sich in der Pflanze ein Nährstoffdepot, von dem sie bis zum Anwurzeln zehren kann.
Wichtig sind die schnelle Verfügbarkeit der Nährstoffe, die hohe Effizienz und die verbesserte Aufnahmerate der Blattdünger-Formulierung. Die Tauchbehandlung erhöht die Aktivität der Pflanzen und verbessert die Wurzelausbildung. Der Setzling ist daher in der Lage, sich die vorhandenen Bodenvorräte schneller zu erschließen. Ein Vorteil dieser Variante ist zudem, dass die Bäume vor dem Setzen mit Wasser versorgt wurden. Dadurch können sie Trockenstress nach dem Pflanzen besser überstehen.
Düngung nach der Pflanzung
Was kann man bei bereits gesetzten Pflanzen oder bei Beständen aus dem letzten Jahr, die schlecht entwickelt sind, düngen? Die Tauchbehandlung ist zwar am effektivsten, scheidet hier aber natürlich aus.
Eine zeitige Blattdüngung ab Anfang bis Mitte Mai kann das Anwachsen des Bestandes verbessern und die Entwicklung bis zum zweiten Standjahr vorantreiben. Hier haben sich ein bis zwei An- wendungen mit YaraVita KombiPhos mit je drei Liter pro Hektar bewährt. Wichtig ist dabei, die Wassermenge an die Bestandeshöhe anzupassen. In der Regel reichen 200 bis 300 Liter Wasser pro Hektar aus.
Wissenswertes zu Weihnachtsbäumen
Welche Baumarten werden für Weihnachtsbäume angepflanzt?
In Deutschland wird die Nordmanntanne am häufigsten angebaut, danach folgt die Blaufichte. Die Nordmanntanne ist an Weihnachten klarer Favorit in deutschen Haushalten – ihr Marktanteil liegt bei 75 %. Aufgrund der langen Wachstumszeit von etwa 15 Jahren wird der Geldbeutel bei der Nordmanntanne auch mit Abstand am meisten belastet. Auf dem gleichen Preisniveau bewegt sich ansonsten auch die Edeltanne, wobei sie gegenüber der Nordmanntanne noch länger haltbar ist.
Die Blaufichte gilt als Klassiker unter den Weihnachtsbäumen. Ein blauer Schimmer auf den Nadeln verleiht ihr den Namen. Der Nadelbaum ist gekennzeichnet durch eine starke, gleichmäßige Astanlage, sodass dieser Baum für schweren Schmuck prädestiniert ist. Die Blaufichte wird auch als „Stechtanne“ bezeichnet. Die Handschuhe sollten daher beim Aufstellen griffbereit liegen.
Generell werden in Deutschland am häufigsten Tannen und Fichten angebaut, beispielsweise neben Nordmanntanne und Blaufichte noch die Nobilistanne und die Rotfichte.
Die Rotfichte gilt als der ursprüngliche Weihnachtsbaum. Sie ist eine Lösung für den kleineren Geldbeutel. Nach wenigen Tagen im warmen Raum sollte man sich auf die ersten fallenden Nadeln einstellen. Die Rotfichte gilt zudem als leicht entflammbar.
Bei uns deutlich weniger beliebt als in den europäischen Nachbarländern ist die Kiefer. Sie gilt als ein Baum für Individualisten, mit eigenem Charme – aber auch schwierig zu schmücken. Die Kiefer duftet zwar nicht sehr stark nach Wald, bleibt aber lange frisch.
Weihnachtsbäume werden heutzutage fast ausschließlich auf Plantagen angepflanzt und nur zu einem sehr geringen Anteil aus dem Forstbestand entnommen.
Wieso wird die Nordmann-Tanne bevorzugt?
Die Nordmanntanne (lat. Abies normannia) hat einen besonders gleichmäßigen Wuchs. Sie hat außerdem weiche Nadeln und bleibt auch nach dem Schlagen lange frisch und grün. Selbst in geheizten Räumen hält dieser Baum mehrere Wochen durch, ohne Nadeln zu verlieren.
Nordmanntannen werden generell nur für die Nutzung als Weihnachtsbäume angepflanzt.
Was ist beim Anbau von Nordmann-Tannen zu beachten?
Für den Anbau ist ein Standort mit nicht zu hoher Nährstofffreisetzung zu empfehlen. Stark humose Böden oder Ackerstandorte sind daher ungeeignet. Die Standorte sollten außerdem keine Staunässe aufweisen.
In welchen Stadien verläuft der Anbau von Weihnachtsbäumen?
Das Saatgut wird in Saatbeeten ausgebracht und die anschließenden Setzlinge werden je nach Entwicklung nach meist 2 Jahren in ein weiteres Beet umgepflanzt. Anschließend werden sie nach weiteren circa 2 Jahren in den eigentlichen Standort beim Anbauer umgepflanzt. Dort bleiben sie, bis sie geschlagen werden. Je nach Größe kann es weitere 9 Jahre dauern, bis der Baum letztendlich an Weihnachten beim Kunden im Wohnzimmer landet.
Wie lange dauert die Entwicklung zum verkaufsfertigen Weihnachtsbaum?
Für einen circa zwei Meter hohen Weihnachtsbaum benötigt der Baum vom Sämling bis zum Schlagen circa 15 bis 18 Jahre.
Wo werden Weihnachtsbäume in Deutschland angebaut?
In Deutschland werden die meisten Weihnachtsbäume in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen (Sauerland) angebaut. Es gibt aber auch Produzenten in Süddeutschland.
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