Sommerweizen wird erst im Frühjahr ausgesät. Daher hat er eine deutlich kürzere Vegetationszeit als Winterweizen und damit auch ein geringeres Ertragspotenzial. Unter den Sommergetreidearten hat der Sommerweizen jedoch den höchsten Ertrag. Bei der Sommerweizen Düngung gibt es einige Besonderheiten.
Welche Besonderheiten besitzt Sommerweizen?
Unter den Sommergetreidearten hat Sommerweizen das höchste Ertragspotenzial. Gleichzeitig werden verlässliche Qualitätszuschläge erzielt. Dennoch spielt der Anbau in Deutschland mit einer Anbaufläche von ca. 42.000 Hektar momentan eine untergeordnete Rolle. Auch der Sommerweizen Ertrag liegt mit 55 – 85 Dezitonnen pro Hektar unter dem Niveau der Winterform.
Im Gegensatz zu Hartweizen verfügt Sommerweizen über einen niedrigeren Glutenanteil (Kleberprotein) und damit über eine geringere Kochfestigkeit. Daher ist er für die Herstellung von Teigwaren weniger geeignet.
Welcher Boden pH-Wert ist für Sommerweizen ideal?
Ein pH-Wert von 6,0 – 7,5 ist für Sommerweizen optimal.
Aussaat & Ernte von Sommerweizen
Schwächere Standorte sollten nur bei ausreichender Wasserversorgung für den Sommerweizenanbau genutzt werden. Die Kultur bevorzugt nährstoffreiche und tiefgründige Böden. Da das Getreide ein eher schwaches Wurzelwerk hat, muss vor der Sommerweizen Aussaat besonderes Augenmerk auf eine gute Saatbettbereitung gelegt werden.
Die Saattiefe liegt bei 2 bis 4 Zentimetern. Es sollten zwischen 350 und 420 Körner pro Quadratmeter ausgesät werden, je nach Aussaatzeitpunkt und Standortbedingungen.
Saatzeit von Sommerweizen:
Die Aussaat von Sommerweizen findet je nach Standortbeschaffenheit zwischen Januar und Mitte April statt. Sehr früh dürfen nur die winterfesten Sommerweizensorten ausgesät werden.
Erntezeit von Sommerweizen:
Geerntet wird der Sommerweizen meist ab Juli.
Was ist bei der Sommerweizen Düngung zu beachten?
Durch die Sommerweizen Aussaat im Frühjahr ist die Bestockungsphase bei Sommerweizen verglichen mit der Winterform verkürzt. Darauf muss entsprechend mit der Düngestrategie reagiert werden. Die Nährstoffe sollten daher in direkt pflanzenverfügbarer Form ausgebracht werden.
Sommerweizen Düngung mit Stickstoff
Stickstoff als Motor des Pflanzenwachstums spielt auch beim Sommerweizen ebenso wie beim Winterweizen eine zentrale Rolle.
Sommerweizen düngen mit Stickstoff – Bedarfswerte für Standardertrag:
Ertragsniveau [dt/ha] im 5-Jahres-Durchschnitt | Stickstoffbedarfswert [kg/ha] | |
---|---|---|
Sommerweizen | 60 | 200 |
Folgende Zu- oder Abschläge sind auf den Stickstoffbedarfswert bei Ertragsdifferenzen zu machen:
- Je 10 dt/ha Mehrertrag über Tabellenwert + 10 kg N/ha
- Je 10 dt/ha Minderertrag unter Tabellenwert – 15 kg N/ha
- Maximalzuschlag sind 40 kg N /ha
Andüngung
- Auswirkung: Die Startgabe beeinflusst die Kornzahl pro Ähre und die Anzahl ährentragender Halme.
- Ziel: Ziel der Andüngung ist es, ausreichend kräftige Triebe zu erzeugen.
- Empfehlung zur Düngermenge: Die Andüngung kann mit circa 50 – 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar erfolgen. Als Düngemittel sollten Stickstoff-Dünger mit Nitratanteil ausgebracht werden. Sie bieten den Vorteil, dass das Nitrat unabhängig von der Witterung und den Bodentemperaturen direkt von den Pflanzen aufgenommen wird, daher ist eine schnelle Wirkung gewährleistet.
Weitere Hinweise zur Andüngung:
Zuschläge bei der Sommerweizen Düngung mit Stickstoff sollte es bei schlechter Bodenstruktur und schweren Böden geben, Abschläge hingegen bei regelmäßiger organischer Düngung.
Schossergabe
- Auswirkung: Die Schossergabe beeinflusst die Anzahl ährentragender Halme und die Kornzahl pro Ähre.
- Ziel: Mit der Schossergabe sollen die Triebe erster und zweiter Ordnung gefördert werden und die Kornzahl pro Ähre soll abgesichert werden.
- Empfehlung zur Düngermenge: Die Empfehlung zur Schosserdüngung für den Sommerweizen vom LWK Niedersachsen: 100 kg N/ha – Nmin.
Spätgabe
- Auswirkung: Die Spätgabe oder Qualitätsgabe beeinflusst die Tausendkornmasse und die Qualitätseigenschaften.
- Ziel: Hoher Ertrag und beziehungsweise oder hohe Proteinwerte sind das Ziel der Spätgabe.
- Empfehlung zur Düngermenge: Die Höhe der Düngung liegt je nach Standort und Ertragserwartung sowie Sorte bei circa 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Eine frühe Gabe zu BBCH 39/49 fördert Kornfüllung, eine späte Gabe zu BBCH 51/61 verbessert die Qualität.
Hinweise zur zeitlichen Platzierung der 2. N-Gabe
Zeitpunkt der Gabe | Früh:
EC 29/30 |
Ziel der Maßnahme |
|
Kriterien für Zu- und Abschläge |
|
Zeitpunkt der Gabe | Spät:
EC 32 |
Ziel der Maßnahme |
|
Kriterien für Zu- und Abschläge |
|
Sommerweizen Schwefel-Düngung
Der Schwefel-Bedarf liegt beim Sommerweizen bei 10 – 20 Kilogramm Schwefel pro Hektar. Die Schwefel-Aufnahme läuft parallel zur Stickstoff-Aufnahme ab. Daher sollte die Schwefel-Gabe möglichst schon mit der ersten Stickstoff-Gabe erfolgen. Um eine dauerhafte Schwefelversorgung zu gewährleisten, ist es sinnvoll, zu jeder Gabe etwas Schwefel zu platzieren.
YaraVita Thiotrac kann die Schwefelversorgung über das Blatt ergänzen. Es ersetzt aber keine Schwefelgabe zur ersten N-Gabe!
Sommerweizen Düngung mit Phosphor, Kalium und Magnesium
Ziel sind optimal mit allen wichtigen Nährstoffen versorgte Weizenbestände, da sie beispielsweise bei extremen Witterungsbedingungen (Trockenheit) robuster als unterversorgte Bestände sind. Sommerweizen hat den gleichen Bedarf an Grundnährstoffen wie der Winterweizen.
Als Düngemittel empfehlen wir, NPK Dünger im Frühjahr zur Sommerweizen Aussaat zu düngen. Die Nährstoffe werden wurzelnah zur Verfügung gestellt und alle Nährstoffe sind in einem Düngerkorn vorhanden. Das sorgt für eine bessere Verteilung im Bestand als bei Einzelkomponenten.
Generell gilt, dass Nährstoffe am besten bei einer Ausbringung im Frühjahr von den Pflanzen ausgenutzt werden.
Berechnung der Entzüge: Yara Entzugsrechner
Die individuellen Nährstoff-Entzugswerte ermitteln Sie am besten mit unserer Yara Entzugsrechner App.
Nährstoffgehalte von Haupt- und Zwischenfrüchten
Sommerweizen 12% RP
Ernteprodukt | Korn (86%) |
Nährstoffgehalt kg/dt Frischmasse |
|
N | 1,81 |
P2O5 | 0,8 |
K2O | 0,6 |
MgO | 0,2 |
Ernteprodukt | Stroh (86% TS) |
Nährstoffgehalt kg/dt Frischmasse |
|
N | 0,5 |
P2O5 | 0,3 |
K2O | 1,4 |
MgO | 0,2 |
Ernteprodukt | Korn+Stroh1) |
Nährstoffgehalt kg/dt Frischmasse |
|
N | 2,21 |
P2O5 | 1,04 |
K2O | 1,72 |
MgO | 0,36 |
HNV 1:x | 0,8 |
1) Nährstoffgehalt Haupternte- und Nebenernteprodukt bezogen auf das Haupternteprodukt
2) Haupternteprodukt-Nebenernteprodukt-Verhältnis (z.B. Korn-Stroh-Verhältnis)
Auf welche Mikronährstoffe sollte man beim Sommerweizen achten?
Ziel der Mikronährstoffdüngung bei Sommerweizen ist, Ertrag abzusichern, Stresssituationen vorzubeugen und die Stickstoff-Effizienz zu verbessern.
Als Düngemittel sind Kombinationsprodukte wie zum Beispiel YaraVita GETREIDE PLUS zu empfehlen.
Entzüge:
- Mangan: 800 Gramm pro Hektar
- Kupfer: 90 Gramm pro Hektar
- Zink: 600 Gramm pro Hektar
Die Düngung der Mikronährstoffe sollte im Frühjahr zum BBCH 25-37 erfolgen.