Leindotter (Camelina sativa) gehört zu den Brassicaceaen. Die Leindotter Pflanze stammt aus Südosteuropa und wird in Deutschland als Ölpflanze genutzt – allerdings auf einer deutlich geringeren Anbaufläche als Raps.
Welche Eigenschaften hat Leindotter?
Leindotter ist eine Öl- und Eiweißpflanze, die auch auf leichten Standorten sichere Erträge bringt. Sie weist eine hohe Kälte- und Trockenheitstoleranz auf. Beheimatet ist die Pflanze sowohl als Kultur- und Wildpflanze in Südostasien und in Süd- und Mitteleuropa. Leindotter eignet sich für den Mischfruchtanbau, da die Pflanze konkurrenzschwache Kulturen wie z.B. Sommergerste oder Erbsen vor Unkraut schützt.
Bei Leindotter handelt es sich um eine sehr alte Kulturpflanze. Schon in neolithischer Zeit wurde die öl- und eiweißreiche Pflanze genutzt. Die Samen des Leindotters kamen traditionell für die Ernährung zum Einsatz, vor allem für Brot oder Getreidebrei in Verbindung mit Weizen und Leinsamen.
Heutzutage wird ausschließlich das Leindotteröl für die menschliche Ernährung eingesetzt. Das Öl besitzt einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren. Weiterhin wird Leindotteröl für technische Zwecke verwendet, z.B. für Kosmetik oder Farbstoffe. Presskuchen aus Camelina sativa dürfen auch in der Tierfütterung eingesetzt werden.
Die Samen des Leindotters sind sehr klein. Sie enthalten etwa 30 bis 45 Prozent Öl mit einem hohen Anteil an Linolsäure. Das Leindotteröl ist insbesondere aufgrund dieses hohen Anteils an Linolsäure ernährungsphysiologisch bedeutsam.
Welcher Boden pH-Wert ist für Leindotter ideal?
Leindotter bevorzugt leicht saure Standorte beziehungsweise einen für den Standort optimalen pH-Wert.
Wie verläuft der Anbau der Leindotter?
Das Saatbett sollte feinkrümelig sein und das Saatgut in 2 Zentimeter Ablagetiefe gelegt werden. Die Saatstärke für den Leindotter Anbau liegt bei circa 350 bis 500 Pflanzen pro Quadratmeter.
Wann wird Leindotter gesät?
Leindotter sollte Mitte März bis Anfang April gesät werden.
Wann wird Leindotter geerntet?
Leindotter wird ab Ende Juli geerntet. Die optimale Feuchte des Ernteguts liegt bei 9 Prozent.
Was ist beim Düngen von Leindotter zu beachten?
Leindotter ist zwar recht anspruchslos, was den Standort angeht, bei der Düngung ist allerdings einiges zu beachten.
Düngungsplan Leindotter
Nährstoffe im Herbst | |
CaO | Moderate Kalkung |
Nährstoffe vor der Aussaat | |
N | N-Sollwert ist 150 kg N/ha incl. Nmin |
Mg | 20-30 kg MgO/ha |
S | 10-15 kg S/ha |
P | 30-40 kg P2O5/ha |
K | 80-120 kg K2O/ha |
Nährstoffe zum Schossen | |
B/Zn | 100-150 g/ha Bor, Zink nach Bedarf |
Stickstoff Düngung von Leindotter
Der N-Sollwert liegt bei 150 kg N/ha, davon Nmin abziehen!
In der Regel erfolgt eine 1. N-Gabe von 60 – 80 kg N/ha. Die 2. N-Gabe (20 – 60 kg N/ha) erfolgt bei Leindotter zu Schossbeginn: N-Sollwert minus Nmin minus 1. N-Gabe.
Verwenden Sie nitrathaltige N-Dünger für eine zügige N-Aufnahme mit hoher N-Ausnutzung.
Verzichten Sie auf organische Dünger.
Düngung von Leindotter mit Phosphor und Kalium
- P-Versorgung: 30 – 40 kg P2O5/ha vor der Aussaat
- K-Versorgung: 80 – 100 kg K2O/ha
Auf den leichten Standorten ist die Phosphat- und Kaliversorgung im Frühjahr vor der Aussaat vorzunehmen.
Düngung von Leindotter mit Schwefel und Magnesium
Schwefel und Magnesium sind wichtig für hohe Ölerträge.
- Schwefeldüngungsbedarf: 10 – 15 kg/ha
- Magnesiumdüngungsbedarf: 20 – 30 kg MgO/ha
Ideal sind schwefelhaltige N-Dünger.
Welche Mikronährstoffe benötigt Leindotter?
Empfohlene Blattdüngung:
Bor: 100 -– 150 g Bor/ha
Zink: 150 – 250 g Zn/ha (Bedarf über Pflanzenanalyse kontrollieren)
Mikronährstoffentzug von Leindotter bei 20 dt/ha Samenertrag (g/ha Gesamtpflanze) |
Bor | 250 |
Mangan | 350 |
Zink | 350 |
Kupfer | 80 |
Molybdän | 8 |
Unter folgenden Bedingungen ist neben Bor auf eine ergänzende Mikronährstoffversorgung über Blattdüngung zu achten:
- auf leichten und mittleren Standorten
- pH-Werte > 6,2 (B, Mn, Zn, Cu)
- Trockenheit
- Mulchsaaten und sehr lockere Standorte