Zu den Hackfrüchten gehören u.a. Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben.
Der im Vergleich zu anderen Kulturen wie Getreide höherer Pflegeaufwand für die Hackfrüchte lohnt sich, da sie sehr hohe Erträge liefern. Zum Vergleich: Ein 1 Hektar großes Weizenfeld liefert einen Weizenertrag von rund 10 Tonnen, während die gleiche Fläche rund 80 bis 90 Tonnen Zuckerrüben liefert.
Welche Hackfrüchte werden in Deutschland angebaut?
Mais
Die ursprünglich aus Südamerika stammende Kultur gehört zu den Süßgräsern. In Deutschland bildet Mais die zweitwichtigste Kultur nach Winterweizen und wird je nach Erntetechnik in Körnermais und Silomais unterschieden. Die Maiserträge spielen in der Lebens- und Futtermittelindustrie eine ebenso große Rolle wie in der Biogas- und Kraftstoffindustrie.
Kartoffeln
Kartoffeln gehören weltweit zu den beliebtesten Kulturen, wobei China mit rund 99 Millionen Tonnen Kartoffeln der weltweit größte Produzent ist. Die weltweite Anbaufläche beträgt rund 17 Millionen Hektar. In Deutschland werden Speise-, Stärke- und auch Industriekartoffeln (z.B. für Pommes oder Chips) angebaut.
Zuckerrüben
Diese Rübenart ist mit einem Zuckeranteil von bis zu 22 Prozent die zuckerreichste Pflanze in Europa. Der größte Anteil des Zuckerrübenanbaus wird für industrielle Zuckerproduktion eingesetzt. Weiterhin werden die Rüben für die Herstellung von Bioethanol oder Biogassubstrat eingesetzt. Optimal für den Anbau der Zuckerrüben ist ein warmes Klima mit mäßigen Niederschlagsmengen.
Was ist beim Anbau von Hackfrüchten zu beachten?
Die Bezeichnung Hackfrüchte stammt daher, dass der Boden während des Wachstums traditionell mehrmals aufgehackt werden musste, da die Früchte relativ langsam wachsen. Durch das langsame Wachstum können sich Unkräuter schneller ausbreiten. Das Behacken bietet zudem den Vorteil, dass der Boden aufgelockert und belüftet wird. In der konventionellen Landwirtschaft wurden die Kartoffel-, Zuckerrüben- oder Maisäcker jedoch zuletzt kaum noch gehackt, sondern stattdessen ausschließlich mit Herbiziden unkrautfrei gehalten. Mittlerweile geht der Trend zu einer Kombination beider Verfahren.
Insbesondere in der ersten Wachstumsphase bevorzugen Hackfrüchte eine warme, trockene Witterung, während sich im Anschluss eine kühle, feuchte Witterung positiv auf den Ertrag auswirkt.
Worauf sollte man bei der Düngung von Hackfrüchten achten?
Hackfrüchte haben einen sehr hohen Nährstoffbedarf und erfordern eine gute Versorgung mit Grundnährstoffen. Da sich diese Kulturen im Jugendstadium relativ langsam entwickeln, erfolgt die Düngung meist vor dem Anbau und in der Regel als Einzelgabe, sodass die jungen Pflanzen ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Die Grundnährstoffe Phosphat und Kalium sind besonders ertragswirksam.
Die Düngung mit Kalium hat erheblichen Einfluss auf die Qualität der Hackfrüchte, da sich der Nährstoff auf die Stabilität der Zellwände, auf den Wasserhaushalt und die Krankheitsresistenz auswirkt. Besonders wichtig ist die Kaliumversorgung der Hackfrüchte auf sandigen Standorten, da hier nur ein geringer Anteil an Tonmineralien vorhanden ist.
Bei Mais ist die Versorgung mit Phosphat besonders wichtig. Junge Maispflanzen benötigen zwar nur wenig Phosphat (bis zum 10-Blatt-Stadium), bei schwierigen Wachstumsbedingungen (vor allem bei kühler Witterung im Frühjahr) können die Pflanzen aufgrund des schwach entwickelten Wurzelsystems im Jugendstadium jedoch kein Phosphat aus dem Boden aufnehmen, was schließlich zu Phosphat-Mangel führt.