Pferdeweiden sind Dauergrünland, das für die stundenweise oder auch 24-stündige Beweidung durch Pferde genutzt wird. Jungpferde in der Aufzucht werden häufig in der Vegetationszeit Tag und Nacht auf Weiden gehalten. In der klassischen Pensionspferdehaltung erfolgt meist stundenweiser oder halbtägiger Zugang zur Weide.
Worauf sollte bei Pferdeweiden geachtet werden?
Pferdeweiden erfordern eine sehr gute Weidepflege, um eine dichte, tragfähige Grasnarbe zu erhalten. Der Boden muss der Trittbelastung und dem stärkeren Bewegungsdrang der Pferde im Vergleich zu Milchkühen standhalten.
Wichtige Pflegemaßnahmen sind z.B., Lücken durch Nachsaat aufzufüllen, Unkraut zu unterdrücken und Geilstellen zu vermeiden. Ebenfalls wichtig: Eine angepasste Düngung der Pferdeweiden. Die unterlassene Stickstoff-Düngung und mangelnde Pflege fördern die Ansiedlung minderwertiger Pflanzen (z.B. Jakobskreuzkraut)!
Was gehört zur Pflege von Pferdeweiden?
Hauptziel der Pferdeweiden-Pflege ist der Erhalt einer geschlossenen, dichten Grasnarbe. Vor allem im Frühjahr ist die Pflege wichtig.
Zu den Maßnahmen gehören:
Abschleppen im Frühjahr
Für das Abschleppen muss die Weide gut abgetrocknet sein. Mit der Pflegemaßnahme werden Bodenunebenheiten beseitigt und Grasnarben freigelegt, die von Kothaufen oder abgestorbenen Pflanzenteilen bedeckt sind. Somit ist die Pferdeweide auch für die Nachsaat gut vorbereitet.
Walzen
Das Walzen steht ebenfalls im Frühjahr an, sofern die Pferdeweide sehr nass ist. Das Walzen bewirkt, dass der Kontakt zwischen der oberen Bodenschicht und der unteren, wasserführenden Bodenschicht hergestellt wird.
Nachsaat
Nachsaaten sind bei lückenhaftem oder schwachem Bestand auf der Weide erforderlich und können im zeitigen Frühjahr erfolgen. Auch am Sommerende ist eine Pferdeweiden Nachsaat möglich.
Mulchen
Die Pflanzen auf der Weide werden abgemäht und im gleichen Prozess zerkleinert. Die zerkleinerten Pflanzenreste/der Mulch bleibt auf der Weide. Mulch verrottet schnell und bietet damit eine gute Möglichkeit, die Pferdeweide biologisch zu düngen und deren Humusschicht zu verbessern.
Was ist der Unterschied zwischen Pferdeweiden und Milchvieh-Weiden?
Pferdeweiden werden deutlich extensiver als Grünland für die Milchviehhaltung geführt. Daher benötigen Pferdeweiden nicht die Hochleistungsgräser wie intensiv geführtes Grünland.
Häufig ist bei Pferdeweiden auch die Besatzdichte deutlich höher als bei Milchvieh- oder Rinderweiden. Dadurch erfolgt dann auch eine deutlich höhere Belastung der Fläche.
Welche Pflanzen sollten auf einer Pferdeweide ausgebracht werden?
Empfohlen werden Pflanzen, die möglichst robust sind und Tritt und Biss der Pferde gut aushalten. Denn die Beanspruchung der Grasnarbe bei Beweidung durch Pferde ist hoch. Hier empfehlen sich:
- Deutsches Weidelgras
- Wiesenrispe
- Wiesenlieschgras
Fertige Saatgutmischungen speziell für Pferdeweiden sind im Fachhandel erhältlich.
Wann ist die Saatzeit für die Pflanzen der Pferdeweide?
Die Pferdeweiden Nachsaat erfolgt am besten im Frühjahr, wenn auch mit der Weidepflege und der ersten Pferdeweiden Düngung begonnen wird. Wichtig ist, dass die Befahrbarkeit der Weidefläche gut möglich ist, um die bestehende Grasnarbe zu schonen.
Warum ist die Düngung von Pferdeweiden besonders wichtig?
Ein vernünftiges Weidemanagement hilft, unerwünschte Gräser zu verdrängen. Dabei spielt dann auch eine angepasste Düngung der Pferdeweiden eine wichtige Rolle, damit wertvolle Gräser erhalten bleiben. Außerdem kann vor allem die Stickstoff-Düngung die Fruktan-Konzentration im Aufwuchs beeinflussen.
Wann sollten Pferdeweiden gedüngt werden?
Die Düngung der Pferdeweide sollte möglichst im Frühjahr zum Zeitpunkt der Weidepflege und gegebenenfalls der Nachsaat erfolgen.
Welcher Dünger ist für Pferdeweiden empfehlenswert?
Kalkammonsalpeter wirkt aufgrund seines Anteils an schnellverfügbarem Nitrat auch bei niedrigen Bodentemperaturen rasch, daher ist dann eine frühe Beweidung möglich.
Was ist bei der Düngung von Pferdeweiden zu beachten?
Wichtig ist, dass regelmäßig Bodenuntersuchungen von Pferdweiden erfolgen und sich die Düngung an den Analyseergebnissen orientiert. Einfluss auf die Pferdeweiden Düngung hat zudem die Nutzungsintensität. So muss die Düngung bspw. auf eine Nutzung als Jungpferdeweide oder eine Schnitt- und Weidenutzung im Wechsel abgestimmt werden.
Grunddüngung von Pferdeweiden
Die Grunddüngung sollte nach Bodenuntersuchung erfolgen, die LUFA bieten hier häufig eine gesonderte Untersuchung speziell für Pferdeweiden an.
Beispiel Versorgungsstufe C: 15 kg/ha P2O5, 55 kg/ha K2O, 10 kg/ha MgO
Stickstoff Düngung von Pferdeweiden
Erste und (je nach Standort und Besatzdichte) zweite Gabe: je circa. 30 bis 40 Kilogramm Stickstoff pro Hektar.
Möglichst keinen Pferdemist (Weidehygiene) oder andere organische Dünger ausbringen (zum Beispiel Schweinegülle: Schmackhaftigkeit et cetera). Wenn organischer Dünger ausgebracht wird dann möglichst gut verrottet (Mist) und erst nach Beweidung im Herbst ausbringen.
Fruktane (Hufrehegefahr): Nach neueren Untersuchungen wird durch angepasste Stickstoff-Düngung der Fruktangehalt im Aufwuchs reduziert, da Fruktane in erster Linie als Reservestoffe bei geringem Nährstoffangebot, kalten Temperaturen und hoher Sonneneinstrahlung gebildet werden.
Kalkammonsalpeter wirkt aufgrund seines Anteils an schnellverfügbarem Nitrat auch bei niedrigen Bodentemperaturen rasch, daher ist dann eine frühe Beweidung möglich.
Schwefel Düngung von Pferdeweiden
Schwefel erhöht nachweislich die Erträge im Grünland und verbessert die Stickstoff-Ausnutzung, daher sollte auch bei Pferdeweiden die Schwefel-Versorgung abgedeckt werden (z.B. mit der Grunddüngung).