Das Wurzelwachstum fördern – mit Phosphat
Aus dem Inhalt:
Obwohl eigentlich genug Phosphat im Boden vorhanden ist, leiden dennoch viele Pflanzen im Frühjahr an einem Phosphatmangel. Wie kommt es dazu? Was können Sie dagegen tun?
Phosphat zählt zu den Nährstoffen, die am wenigsten pflanzenverfügbar sind. Ein Liter Bodenlösung enthält nur etwa ein bis zwei Milligramm pflanzenverfügbares Phosphat. Das entspricht ein bis zwei Kilogramm Phosphat pro Hektar – zu wenig um den Pflanzenbedarf im Frühjahr zu decken. Somit muss relativ zügig Phosphat aus dem Bodenspeicher nachgeliefert wer- den. Dies geschieht je nach Bodenfeuchte und Wär- me aus der labilen Phosphat-Fraktion. Je wärmer der Boden, desto besser wird Phosphat für die Pflanzen verfügbar. Umgekehrt ist Phosphat in den kalten und nassen Böden, wie sie häufig im Frühjahr vorkommen, sehr schlecht verfügbar.
Erschwerend kommt hinzu, dass Phosphat im Bo- den kaum wasserlöslich und wenig beweglich ist. Der Bewegungsradius liegt bei wenigen Millimetern. Phosphat diffundiert nicht wie andere Nährstoffe entlang des Konzentrationsgefälles zur Wurzel. Die Pflanzen müssen zu dem Bodenphosphat hinwachsen und sich den Nährstoff aktiv erschließen. Und genau hier stecken die Pflanzen in einem Dilemma: Um Phosphat aus dem Bodenspeicher aufnehmen zu können, müssen die jungen Pflanzen ausreichend feine Wurzeln bilden. Dafür benötigen sie wiederum: Phosphat – was sie nicht zur Verfügung haben. Außerdem können die Pflanzen gerade in nass-kalten Böden, wo sauerstoffarme Verhältnisse vorherrschen, kaum Wurzeln bilden (Abbildung 2). Dies gilt auch für strukturgeschädigte, verdichtete Böden. Auch hier ist die Wurzelbildung erschwert. Die Lösung besteht darin, die Pflanzen mit sofort verfügbarem Phosphat zu versorgen, und zwar über das Blatt.
Das Motto lautet: „Hilfe zur Selbsthilfe“
Die Pflanzen nehmen den Nährstoff schnell über das Blatt auf und können ihn direkt für ihren Stoffwechsel nutzen. Photosynthese und Energiehaushalt kommen in Schwung – und somit auch das Wurzelwachstum. Mit fortschreitender Entwicklung sind die Pflanzen ir- gendwann in der Lage, sich selbst das Phosphat aus dem Bodenspeicher zu erschließen. So sind sie nicht mehr allein auf das pflanzenverfügbare Phosphat in der Bodenlösung angewiesen, was zu Frühjahrsbeginn noch Mangelware ist.
Wofür ist Phosphor wichtig?
Phosphor ist ein wesentlicher Bestandteil von ATP – dem Energieträger der Pflanze. ATP wird während der Photosynthese gebildet und für Wachstumsprozesse benötigt. Ohne ausreichend Phosphat ist die Pflanze nicht in der Lage, die Energie aus der Photosynthese zu speichern, zu transportieren oder sie frei zu setzen. Das bedeutet zugleich: Ohne Phosphat ist kein Pflanzenwachstum möglich.
Wann sollten Sie Phosphat über das Blatt düngen?
Eine Phosphat-Blattdüngung empfiehlt sich grundsätzlich bis zur Schossphase. Sie ist immer dann im Frühjahr sinnvoll, wenn die Boden- und Witterungsbedingungen nicht optimal erscheinen, Ihre Winterrapsbestände verzettelt aufgelaufen sind, oder das Wintergetreide nicht in die Gänge kommt. Auch in diesem Frühjahr sind die Böden noch kalt und zum Teil wassergesättigt, sodass die Wurzelaktivität stark eingeschränkt ist. Hier empfiehlt sich eine Blattdünger mit pflanzenverfügbarem Phosphat, wie zum Beispiel YaraVita Kombiphos. Er liefert der Pflanze die nötige Energie, um das Wachstum anzuschieben, bis sich die Böden wieder erwärmt haben.
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