Brandgefahr beim Mähdrescher
Zum zweiten Mal in Folge ernten wir unter extrem trockenen Bedingungen. Im wahrsten Sinne des Wortes kann dabei das Mähdreschen „brandgefährlich“ werden. Jüngste Horrormeldungen zu Feld – und Mähdrescherbränden bestätigen dies leider. In vielen Fällen ließen sich aber derartige Brände durch einige Vorsichtsmaßnahmen vermeiden.
Vorbeugung ist am Besten
Das A und O für eine feuerfreie Ernte ist der Vorerntecheck, den man von Fachbetrieben oder auch selbst in der arbeitsarmen Winterzeit durchführen lassen sollte. Hier können Mängel, wie Lagerschäden oder Ölaustritt von vorneherein behoben werden. Besonders heiß gelaufene Lager sind immer wieder Auslöser für Brände. Sind diese zusätzlich mit einer Fett – und Staubschicht überzogen, findet das Feuer schnell Nahrung. Überprüft werden müssen auch die Spannung sämtlicher Riemen und die Isolierung stromführender Kabel. Allein schon ein Funke einer 12 Volt-, beziehungsweise 24 Volt-Anlage kann ausreichen, um ein Feuer zu entfachen.
Gründliche Reinigung des Mähdreschers wichtig
Vor jedem Dreschtag sollte die Maschine gründlichst mit Druckluft ausgeblasen werden, im besten Fall nutzt man dazu einen Baukompressor. Auch Akkulaubbläser eignen sich hervorragend für die Reinigung. Neben den eigentlichen Dreschorganen gilt besonderes Augenmerk auf Motorraum und Abgassystem.
Fettlösende Spezial-Reiniger nur bei kalter Maschine anwenden, am besten auf einem Waschplatz, so dass diese nicht ins Grundwasser geraten. Nur wenn die Maschine sauber und alle Aggregate laufen, können Leckagen an Kraftstoff oder Hydraulikleitungen erkannt werden. Nachdem der Acker angedroschen wurde, sollte Zeit zum kurzen Check genommen werden. Heruntergefallene oder abgebrochene Äste von Sträuchern oder Bäumen am Feldrand können auf Motor – oder Auspuffteile fallen und sich durch die extrem hohen Temperaturen leicht entzünden.
Das richtige Verhalten im Brandfall
Erste Maßnahme ist immer das Absetzen eines Notrufs unter der Rufnummer 112. Als nächstes gilt der Griff zum Wasserlöscher, der möglichst nah an, oder in der Kabine angebracht sein sollte. Vorsicht: Niemals in eigene Gefahr bringen. Sollte das Feld bereits brennen gilt die sofortige Verständigung von Berufskollegen, die mit Grubber oder Kurzscheibenegge Brandschneisen im Feld ziehen, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreiten kann. Weiterhin ist es ratsam, dass Güllefässer während der Dreschperiode stets mit Wasser gefüllt und schnell an Ort und Stelle sind. Denn auch die Feuerwehren müssen sich bei Feldbränden erst eine Löschwasserversorgung aufbauen, was eine gewisse Zeit benötigt.
Generell lässt sich sagen, dass es bei einem Maschinenbrand auf jede Sekunde ankommt. Wenn bestimmte Vorbeugungsmaßnahmen getroffen werden und ein ausgereiftes Brandbekämpfungskonzept vorliegt, kann das Risiko auf ein Minimum reduziert werden.
Neueste Kommentare