Kann man Wirtschaftsdünger sinnvoll aufwerten?
Manche Landwirte mischen Schwefel in die Gülle, um sie damit aufzuwerten. Doch was bringt diese Zugabe wirklich?
Gülle enthält – je nach Herkunft, Tierart und Fütterung – Schwefelmengen von etwa 200 bis 500 g/m3. Dieser Schwefel ist allerdings organisch gebunden und somit nicht sofort pflanzenverfügbar. Mit einer nennenswerten Mineralisation des Schwefels im Boden oder in der Gülle kann frühestens im Mai gerechnet werden. Zu spät für den wichtigen ersten Schnitt im Grünland. Fehlt es an Schwefel, bleibt der Ertrag und auch der Rohproteingehalt zurück. Daher gibt es Betriebe, die versuchen ihre Gülle mit Schwefel anzureichern. Doch hilft das wirklich?
Kein Effekt erkennbar
Die Zugabe von elementarem Schwefel hat praktisch keinen Effekt auf die ersten Schnitte, da auch dieser Schwefel erst umgesetzt werden muss, bevor er pflanzenverfügbar wird. Das dauert sehr lange. Dabei versauert elementarer Schwefel den Boden stark. Dies muss durch zusätzliche Kalkgaben ausgeglichen werden.
Verfügbarer Sulfat-Schwefel, wie zum Beispiel Magnesiumsulfat, wird in der Praxis nicht der Gülle beigemischt, weil das zu teuer ist. Wird schwefelsaures Ammoniak (SSA) in die Gülle gegeben, steigt zwar der pflanzenverfügbare Sulfatgehalt des Wirtschaftsdüngers. Allerdings kann der darin enthaltene Stickstoff nicht so effizient wirken wie Mineraldünger, der über den Düngerstreuer verteilt wird. Der Grund: Eine gleichmäßige Einmischung von SSA in die Gülle ist kaum möglich. Somit ist auch die Verteilung der Nährstoffe ungenau. Dennoch wird der Stickstoff in der Bilanz voll angerechnet.
Was können Sie tun?
Wenn es um die Schwefelversorgung im Grünland geht, muss ein Mineraldünger gestreut werden, der wasserlöslichen Sulfat-Schwefel enthält.
FAZIT:
Vor allem zu Vegetationsbeginn sollten Sie einen sulfathaltigen Dünger im Grünland streuen – wie etwa YaraBela Sulfan. So legen Sie den Grundstein für gute Qualität und hohe Erträge.
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