Wie viel Stickstoff düngen?
Trotz hoher Nmin-Werte sollten Sie bei der ersten Stickstoffgabe nicht sparen – aus gutem Grund.
Die ersten Nmin-Werte wurden bereits in einigen Bundesländern veröffentlicht. Zwar handelt es sich hierbei noch um vorläufige Werte. Die endgültigen, verbindlichen Zahlen folgen aber schon in den nächsten Tagen. Vermutlich werden die Nmin-Werte tendenziell höher ausfallen als im vergangenen Jahr. Denn die Pflanzen konnten wegen der Trockenheit den gedüngten Stickstoff nur bedingt in Ertrag umwandeln. Das sorgte für hohe Restmengen im Boden – vor allem auf Schlägen, auf denen langsam verfügbare Stickstoff-Formen oder stabilisierte Dünger eingesetzt wurden. Diese werden von den Pflanzen bei Trockenheit besonders schlecht aufgenommen.
In der aktuellen Situation stellt sich die Frage, wie viel Stickstoff denn nun zur ersten Gabe ausgebracht werden sollte. Schließlich befindet sich ja genug Stickstoff im Boden – könnte man meinen. Doch hier ist Vorsicht geboten: Wer zur ersten Gabe spart, kann ordentlich Ertrag verschenken! Denn auch wenn die Nmin-Gehalte hoch sind, heißt das noch lange nicht, dass der gesamte Stickstoff sofort für die Pflanzen verfügbar ist. Der Grund: Die Mineralisierung kommt erst mit steigenden Bodentemperaturen richtig in Fahrt. Somit ist der Stickstoff in tieferen Bodenschichten ab 60 cm – wenn überhaupt – erst zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar.
FAZIT:
Auch bei höheren Nmin-Gehalten lohnt es sich anzudüngen. Empfehlenswert sind Stickstoffmengen zwischen 55 und 80 kg/ha. Verwenden Sie dazu Stickstoff-Formen, die schnell im Boden umgesetzt werden. So sorgen Sie dafür, dass die Pflanzen zügig wachsen.
Besonders in schweren Böden findet man relativ hohe Nmin-Gehalte – gut zu sehen an dem Beispiel von Thüringen.
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