Streufehler bei späten Stickstoffgaben
Aus dem Inhalt:
Kontrollieren Sie auch zur zweiten und dritten Gabe Ihre Streuer-Einstellung. Denn auch wenn Streufehler nicht direkt sichtbar sind, zeigen Sie sich spätestens nach der Ernte auf der Waage. Das Ergebnis: Geringere Erträge, aber auch schlechtere Qualitäten.
Als Yara-Fachberater und Landwirt habe ich mich beim Streuen der späteren Stickstoffgaben dabei ertappt, weniger Wert auf die Streuer-Einstellung gelegt zu haben. Denn Streufehler bei späten Stickstoffgaben sieht man ja nicht immer direkt vom Auto aus. Anders als bei einer schlampig ausgebrachten ersten Gabe.
Die Krux an der Streuereinstellung
Gerade bei der dritten Gabe soll der Streuer laut Herstellerangaben oft mit Neigung angebaut werden. Hier muss oftmals mit Augenmaß gearbeitet werden. Umso wichtiger ist es, das Streubild mithilfe von Streuschalen zu kontrollieren.
Doch wer legt schon gerne im kniehohen Bestand Streuschalen aus? Deshalb wird das Auslegen von Streuschalen bei späteren Gaben meist komplett weggelassen.
Hinzu kommt, dass gegen Ende der Düngesaison oftmals verschiedenste Düngerherkünfte in den Regionen herumschwirren. Natürlich alle mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften. Die Kontrolle des Streubildes wäre hier also oft sogar noch wichtiger als im Frühjahr, als jeder geordnet seine Läger vollfahren konnte. Gerade bei der losen Düngerkette sollten Sie sich daher Zeit für die Kontrolle des Streubildes nehmen.
Späte Streufehler machen sich spätestens auf der Waage bemerkbar
Denn nur weil Streufehler gegen Ende der Düngesaison nicht mehr so sichtbar sind wie bei der ersten Gabe, bedeutet das nicht, dass Ertrag und Qualität unbeeinflusst bleiben. Das Ziel späterer Stickstoff-Gaben besteht darin, die Ertragsparameter Körner pro Quadratmeter und Korngewicht ins Optimum zu bringen. Auf den ersten Blick bleiben diese Parameter von einer schlechten Düngerverteilung unbeeinflusst. Sie zeigen sich allerdings spätestens bei der Ernte auf der Waage. Dadurch wird der Geldbeutel und möglicherweise auch die Umwelt unnötig belastet.
Fazit: Gleichbleibende Düngerqualität – gleichbleibendes Streubild
Wer Streufehler und damit verbundene Ertragsverluste von vornherein ausschließen möchte, setzt am besten auf Dünger in Big Bags. Hier ist Verlass auf gleichbleibende Düngerqualität und somit ein exakteres Arbeiten.
Felix Schopp, Yara Fachberatung Süd
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