Sonnenbluemen richtig düngen
Aus dem Inhalt:
Inhalt:
- Sonnenblumen wachsen auch auf schlechteren Böden
- Sehr gute Vorfruchtwirkung
- Nährstoffbedarf von Sonnenblumen
- Schwefel ist besonders wichtig für Sonnenblumen
- Unterfußdüngung am besten mit Mehrnährstoffdünger
- Fazit
Der Anbau von Sonnenblumen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hat sich die Anbaufläche von Sonnenblumen in Deutschland mehr als verdoppelt.
So lag sie im Jahr 2022 bei 86.000 Hektar. Im Vorjahr wurden Sonnenblumen noch auf einer Fläche von 38.000 Hektar angebaut. Die vorübergehende Knappheit an Sonnenblumenöl nach Beginn des Ukraine-Krieges mag nur eine Ursache dafür sein. Im EU-Vergleich ist Deutschland mit einem Anteil von 0,5 Prozent allerdings ein kleiner Produzent. Führend sind Rumänien, Bulgarien, Spanien und Frankreich. Den meisten Bedarf an Sonnenblumenöl be-zieht Deutschland aus Importen, nur 6 Prozent wird aus heimischer Erzeugung gewonnen.
Sonnenblumen wachsen auch auf schlechteren Böden
Eine geeignete Kultur sind Sonnenblumen für trockene und weniger ertragsstarke Böden. In Brandenburg, wo solche Böden vorherrschen, hat sich der Anbau von 16.600 Hektar auf 29.600 Hektar in diesem Jahr stark vergrößert. Jede zweite Sonnenblume in Deutschland kommt aus diesem Bundesland. Nach einer Umfrage unter den Verbandsmitgliedern reagieren einige Landwirte auf den aktuellen Bedarf an Sonnenblumenkernen und widmen ursprünglich anderweitig verplante Flächen – etwa für Mais – für den Sonnenblumenanbau um. So deutet alles darauf hin, dass Brandenburg weiterhin den Spitzenplatz seines traditionsreichen Sonnenblumenanbaus in Deutschland behaupten wird.
Sehr gute Vorfruchtwirkung
Die Sonnenblume ist anspruchslos, hat eine gute Vorfruchtwirkung, ist eine heimische Öl-pflanze und sie sorgt für eine gute Bodenbeschattung. Daher wird sie vor allem im östlichen und südlichen Brandenburg angebaut, da dort leichtere Böden und eher trockene Klimabe-dingungen vorherrschen. Sonnenblumen mögen leicht erwärmbare Böden, benötigen ver-hältnismäßig wenig Düngung und Pflanzenschutz und kommen in ihrer Reifephase ab Au-gust gut mit Trockenheit zurecht. Als perfekte Vorkultur von Getreide lockern sie die Frucht-folge auf und bilden dank ihrer späten Blüte ein willkommenes zusätzliches Nahrungsangebot für Bienen.
Nährstoffbedarf von Sonnenblumen
Die Sonnenblume bevorzugt Standorte mit schwach saurer bis neutraler Bodenreaktion (pH 6,5 -7,0). Bei hohem pH-Wert können allerdings Bor und andere Spurenelemente festgelegt und somit nicht verfügbar sein. Sonnenblumen haben einen hohen Kalium- und Borbedarf (6,5 g B/dt), während die Ansprüche an die Phosphor- und Magnesiumversorgung dem von Getreide entsprechen. Für eine ausreichende Bor-Versorgung sollte ein Bor-Gehalt von 0,7-0,9 mg/kg Boden (Versorgungsstufe C) angestrebt werden. Der durchschnittliche Düngebedarf bei mittlerer Ertragserwartung und Versorgungsstufe C liegt bei 100g Bor je ha.
Richtwerte für eine Grunddüngung (Versorgungsstufe C) liegen bei 60-80 kg/ha P2O5, 140-200 kg/ha K2O und 40-60 kg/ha MgO.
Den Stickstoffbedarf decken Sonnenblumen hauptsächlich aus der Stickstoff-Nachlieferung des Bodens. Die Düngungshöhe sollte auf den Nmin-Untersuchungen im Frühjahr basieren. Auf schweren und tiefgründigen Böden sind Düngergaben von 0-50 kg N/ha zur Saat ausreichend, während die Stickstoffgaben auf leichten und durchlässigen Böden 20-70 kg N/ha betragen sollten. Organische Dünger sollten aufgrund der unkontrollierten Stickstoff-Mineralisation nicht direkt zu Sonnenblumen verabreicht werden.
Schwefel ist besonders wichtig für Sonnenblumen
Als Öl- beziehungsweise Fett-produzierende Pflanze zählt die Sonnenblume zu den Kulturarten mit höherem Schwefel-Bedarf. Denn die Bildung von Fettsäuren hängt direkt von der Aktivität wichtiger schwefelhaltiger Enzyme beziehungsweise Stoffwechselprodukte, wie zum Beispiel Biotin (Vitamin H), Fettsäuresynthetase und Co-Enzym A, ab.
Mit 35-40 dt/ha Sonnenblumen werden durchschnittlich circa 15-20 kg/ha Schwefel abgefahren, der Schwefel-Entzug durch den gesamten oberirdischen Aufwuchs bis zur Fruchtbildung beträgt mindestens 30 bis 40 kg/ha Schwefel. Abzüglich des vom Boden mineralisierten Schwefel verbleibt ein Düngebedarf von mindestens 20-30 kg/ha Schwefel. Die Schwefel-Versorgung sollte bevorzugt mit schwefelhaltigen Stickstoff- oder Mehrnährstoff-Düngemitteln erfolgen. Die Sonnenblume ist chloridempfindlich: Werden schwefelhaltige NPK- oder PK-haltige Düngemittel vor der Saat im Frühjahr eingesetzt, sollten diese möglichst chloridarm sein. Sonst kann der Ölertrag negativ beeinträchtigt werden.
Unterfußdüngung am besten mit Mehrnährstoffdünger
In einem Praxisversuch in Brandenburg im Jahr 2021 wurden verschiedene Unterfußdünger für den Anbau der Sorte P64HE133 der Fa. Pioneer getestet. Die Aussaat erfolgte am 19. April, geerntet wurde am 29. Oktober. Neben Kieserit und DAP wurde auch der für Mais konzipierte Mehrnährstoffdünger YaraMila Mais eingesetzt. Dieser enthält neben Stickstoff und Phosphat auch noch Schwefel, Magnesium, Zink und Bor. Bereits eine Aufwandmenge von 50 kg je ha brachte hier sehr gute Ergebnisse. Wie in Abbildung 1 zu sehen ist, lag der Kornertrag der Sonnenblume um 2,5 bis 5 dt je ha höher als bei den Vergleichsvarianten.
Fazit
Mehrnährstoffdünger wie YaraMila Mais eignen sich hervorragend als Unterfußdünger für Sonnenblumen. Der Dünger verfügt neben einem ausgewogenen Anteil an Stickstoff und Phosphat auch über einen hohen Gehalt an Magnesium, Schwefel, Bor und Zink. Jedes Düngerkorn enthält sämtliche Nährstoffe. Es besteht kein Risiko, dass sich die Bestandteile entmischen. So werden alle Pflanzen gleichmäßig versorgt. Das Produkt besitzt eine ausgesprochen hohe Fließfähigkeit, sodass es sich störungsfrei ausbringen lässt.
Übrigens: YaraMila Mais ist auch in Big Bags erhältlich. Big Bags vereinfachen die Handhabung und die Lagerung des Düngers. Zudem schützen sie den Dünger wirkungsvoll vor Feuchtigkeit.
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