Düngermarkt im Ausnahmezustand
Bereits in der 2. Jahreshälfte 2021 waren die Düngerpreise auf ein zuvor nicht gekanntes Niveau gestiegen. Der Krieg in Ukraine hat die Preisrallye weiter befeuert. Der Düngermarkt hat sich seit dem noch nicht wieder beruhigt. Was muss für 2023 berücksichtigt werden und wann ist ein guter Zeitpunkt für den Düngerkauf?
Fakt ist, die Situation am Düngermarkt ist gegenwärtig immer noch sehr schwierig – das liegt mit am Ukraine Krieg, aber nicht nur. Die Auslastung der Produktionsstandorte war in ganz Europa über einen längeren Zeitraum sehr niedrig, da die Energiepreise die Produktion ins Stocken brachten.
Rückblick auf 2022: Nachher ist man immer schlauer, aber stand heute bleibt festzuhalten, dass ein gleichzeitiger Düngerkauf und Vorverkauf der Ernte 2023 im Frühsommer eine gute Entscheidung war. Gemessen an der weiteren Preisentwicklung konnten zu dem Zeitpunkt die höchsten düngerkostenfreie Erlöse erzielt werden.
Generell ist die mineralische Stickstoffdüngung in den vergangenen sieben Jahren in Deutschland um mehr als ein Drittel gesunken und hat mittlerweile ein kritisches Niveau er-reicht: Das wird unter anderem in den gesunkenen Rohproteinerträgen je ha beim Getreide sichtbar.
Für eine hohe Stickstoffeffizienz wird Schwefel benötigt. Im vergangenen Düngerjahr waren lediglich 28 % der gekauften Stickstoffdünger auch mit einem Schwefelanteil – viel zu wenig.
Um eine maximale Stickstoffwirkung zu erzielen, muss die Schwefeldüngung weiter optimiert werden. Analyseergebnisse zeigen insbesondere in späteren Stadien Unterversorgungen auf. Der Einsatz eines schwefelhaltigen N-Düngers muss daher über die erste Gabe hin-aus weiter fortgeführt werden.
Fazit: Die eingeschränkte Düngerproduktion in 2022 ist auch im neuen Jahr noch zu spüren – daher sollte die Düngermenge für die erste und zweite Stickstoffgabe bereits eingekauft sein. Wer den Einkauf noch vor sich hat, sollte das zeitnah erledigen. Denn auch die Transportkapazitäten sind sehr knapp, Lieferengpässe können entstehen.
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