Grünland: Die Qualität der Folgeschnitte verbessern
Aus dem Inhalt:
Wer gute Erträge und Proteingehalte erzielen möchte, der sollte sein Grünland nicht nur mit Gülle versorgen, sondern auch mineralisch düngen. So lassen sich Nährstoffengpässe gut überbrücken. Allerdings ist hierbei die Nährstoff-Form des Düngers entscheidend. Vor allem Stickstoff und Schwefel sollten in sofort verfügbarer Form vorliegen.
Die schlechten Qualitäten des Grünlandaufwuchses der vergangenen Saison stecken vielen Grünlandbewirtschaftern noch in den Knochen. Denn die Folgen mangelhafter Qualität zeigen sich auch noch im nächsten Jahr auf der Milch-, Fleisch- oder Stromgeldabrechnung. Hinzu kommen die kühlen Nächte im März und April und die starke Trockenheit im Frühjahr. Sie haben die Pflanzenentwicklung ausgebremst, sodass der erste Schnitt hinsichtlich des Ertrages hinter den Erwartungen zurückbleibt. Umso wichtiger ist es jetzt, den Fokus auf die kommenden Schnitte zu legen und Ertrag und Qualität bestmöglich zu fördern.
Stickstoff – der Motor des Pflanzenwachstums
Die meisten Landwirte düngen ihre Grünlandflächen zusätzlich mineralisch, um die Wirkung der organischen Düngung zu ergänzen. Ob diese Ergänzungsdüngung letztendlich auch erfolgreich ist, hängt vor allem von der Stickstoff-Form ab:
- Bei einer Düngung von AHL oder Harnstoff besteht die Gefahr, dass Stickstoff ungenutzt in Form von Ammoniak in die Atmosphäre entweicht – Geld und Düngewirkung sind so dahin.
- Sicherer ist der Einsatz von nitratbetonten Stickstoffdüngern. Hier geht das Risiko, dass Ammoniakverluste entstehen, gegen Null. Ein
weiterer Vorteil: Gerade auch bei Trockenheit nehmen die Pflanzen nitrathaltige Düngemittel deutlich besser auf als AHL und Harnstoff.
Auch bei späteren Schnitten nicht vergessen: Schwefel ist wichtig für die Stickstoffeffizienz
Bei späteren Schnitten begrenzt die Bodenfeuchte oft die Verfügbarkeit von Schwefel. Je trockener es ist, umso mehr wird die Mineralisation im Boden gebremst. Ist aber noch genügend Grundfeuchte vorhanden, wachsen die Bestände wegen des gut erwärmten Bodens oft noch weiter und könnten Ertrag bilden – vorausgesetzt, sie werden mit allen wichtigen Nährstoffen ausreichend versorgt. Wird jetzt aber nur Stickstoff gedüngt, sieht man häufig aufhellende Grasnarben. Die jüngsten Blätter treiben hell aus und signalisieren so einen deutlichen Schwefel-Mangel. Daher sollten Sie mit dem mineralischen Stickstoffdünger gleichzeitig auch Schwefel ausbringen – zum Beispiel in Form von YaraBela Sulfan Grünland. Denn Stickstoff und Schwefel werden von den Pflanzen gleichzeitig aufgenommen und ergänzen sich in ihrer Wirkung. Außerdem hat der Dünger YaraBela Sulfan Grünland den Vorteil, dass er zusätzlich das essentielle Spurenelement Selen enthält, welches für die Tiergesundheit wichtig ist. So können Sie ohne zusätzlichen Mehraufwand den gesamten Tierbestand mit Selen versorgen.
Lohnt sich die Düngung im Grünland trotz hoher Düngerpreise?
Die Versorgung des Grünlandes mit Nitratstickstoff und Schwefel ist entscheidend für die Futterqualität und den Ertrag. Damit beeinflusst sie unmittelbar die Erlöse aus der Milch- und Fleischproduktion. Die Grundlage für den betriebswirtschaftlichen Erfolg des tierhaltenden Betriebs ist somit das Grundfutter. Mangelnde Qualitäten aufgrund einer unterlassenen Düngung gilt es, in der Futterration auszugleichen:
Der Stickstoff-Steigerungsversuch zeigt, dass sich mit einer zusätzlichen mineralischen Düngung der Proteinertrag je Hektar deutlich steigern lässt. So wurden mit 80 kg N/ha mineralischer Zudüngung 248 kg mehr Protein pro Hektar erzielt als mit einer reinen Gülledüngung. Bei einer mineralischen Ergänzungsdüngung von 120 kg N/ha war es sogar ein Plus von 392 kg Protein pro Hektar. Den Verlust an Rohprotein durch andere Eiweißkomponenten wie zum Beispiel Sojaschrot (58 €/dt) auszugleichen, verursacht deutlich höhere Kosten wie die Düngereduktion einspart. Möglichst viel Rohprotein auf den eigenen Flächen zu produzieren, schont daher nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.
Fazit
Wer möglichst effizient viel Ertrag und eine gute Qualität erzeugen möchte, der sollte die organische Düngung mineralisch ergänzen. Hierbei ist die Wahl des richtigen Düngers entscheidend. Er sollte möglichst Nitratstickstoff und Sulfatschwefel enthalten, da beide Nährstoff-Formen besonders schnell wirken. Der positive Nebeneffekt dabei: Die höheren Produktionskosten verteilen sich durch die Mehrerträge auf eine höhere Stückzahl und werden dadurch relativiert. Verzichten Sie hingegen auf die Düngung, entstehen an anderer Stelle Kosten, die Sie bei der Preiskalkulation berücksichtigen müssen.
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