Unterfußdüngung im Mais
Aus dem Inhalt:
Wichtig für eine ideale Maisunterfußdüngung sind zum einen die richtigen Nährstoffe in der benötigten Menge und deren Löslichkeit. Zum anderen braucht es für einen reibungslosen Ablauf bei der Aussaat einen homogenen, gleichmäßig fließenden Dünger. Denn nichts ist ärgerlicher als verstopfte Düngerschläuche und -schare beim Mais legen – besonders wenn im Lohn gesät wird. Für eine rasche Jugendentwicklung braucht der Mais nicht nur Phosphat und Ammonium, sondern unbedingt auch Nitrat, Schwefel sowie die Mikronährstoffe Zink und Bor. Nur so lässt sich eine hohe Gesamtnährstoff-Effizienz erreichen.
Phosphat für Mais besonders wichtig
Da die jungen Maispflanzen sich das immobile Phosphat im Boden nur schwer aneignen können, ist es wichtig, sie mit pflanzenverfügbarem Phosphat zu versorgen. Die klassische Unterfußdüngung mit hoch aufgeladenen Phosphat-Düngern sollten sie allerdings überdenken. Der Grund: Es gelten mittlerweile strengere Regeln für den Einsatz von phosphorhaltigen Düngern. Auch bei hohen Boden-Phosphatgehalten macht eine reduzierte Unterfußdüngung Sinn, da die Bodenvorräte nicht unter allen Bedingungen ausreichend für die junge Maispflanze erreichbar sind. Bei widrigen Bedingungen, wie Kälteeinbrüchen, Starkniederschlägen oder nicht optimalem Bodenzustand, kann ein Mangel auftreten. Um auch mit weniger Phosphat zurechtzukommen, müssen alle Nährstoffe, die für die Pflanze notwendig sind, mit einbezogen werden. Nur so lässt sich ein reibungsloser Ablauf der Stoffwechselvorgänge sicherstellen.
Stickstoff als Motor des Wachstums
Die Stickstoff-Form spielt bei der Maisdüngung eine untergeordnete Rolle. Oft hört man, dass Ammonium spezielle Vorteile beim Maisanbau hätte. Richtig ist: Die Kombination der Stickstoff-Formen Nitrat und Ammonium führt dazu, dass die Pflanzen insgesamt mehr Nährstoffe aufnehmen im Vergleich zu einer reinen Ammoniumernährung. Der Grund dafür liegt hier in der Ladung der Nährstoffe: Ammonium ist ein Kation und positiv geladen. Nitrat ist ein Anion und negativ geladen. Die negative Ladung des Nitrats hat den Vorteil, dass andere positiv geladenen Nährstoffe besser von der Pflanze aufgenommen werden, wie zum Beispiel: Kalium, Magnesium, Calcium und Mangan. Die Kationen und Anionen unterstützen sich somit gegenseitig bei der Aufnahme. In der folgenden Abbildung wird dieser Zusammenhang veranschaulicht.
Schwefel unterstützt die Wirkung von Stickstoff
Auch beim Mais gilt es, die Stickstoffausnutzung durch die Düngung von Sulfat-Schwefel zu verbessern. Damit die Pflanze den Stickstoff im Rahmen der Nitratreduktion verwerten kann, benötigt sie Schwefel. Liegt ein Schwefelmangel vor, kann die Pflanze den angebotenen Stickstoff schlecht verwerten. Mais hat insgesamt einen hohen Gesamtschwefelbedarf. Dieser wird größtenteils mit der Gülle abgedeckt, allerdings muss der organisch gebundene Schwefel erst mineralisiert werden, bevor ihn die Pflanze aufnehmen kann. Das geschieht abhängig von der Bodentemperatur. Daher wirkt der Schwefel im Boden und aus der Gülle in der entscheidenden Jugendphase zu spät.
Ein Versuch der LWK Niedersachsen zeigt den Effekt einer Schwefel-Düngung im Mais. Der Ertragsvorteil der Schwefeldüngung lässt sich bereits mit einer Menge von etwa 10 kg je ha wasserlöslichem Sulfat-Schwefel mit der Reihendüngung erzielen. Dabei ist weniger die Schwefelmenge als vielmehr die Sulfat-Form und der Zeitpunkt der Düngung, nämlich zur Saat, entscheidend.
Bor für volle Kolben und gute Bewurzelung
Bor ist wichtig für die Wurzelentwicklung und die Einkörnung. Der Spurennährstoff regt die Pflanzen dazu an, Wurzeln zu bilden. Dadurch können sie die im Boden unbeweglichen Nährstoffe besser erschließen. Bor spielt auch in der generativen Phase eine bedeutende Rolle für die Fruchtbarkeit der Maispflanzen. Fehlt Bor, bilden sich nicht alle Körner auf der Spindel vollständig aus. Dieses Problem tritt besonders bei Trockenheit, zu hohen pH-Werten und auf leichten Standorten auf.
Woran erkenne ich einen qualitativ hochwertigen Unterfußdünger?
Industrieware ist gleichmäßig von ihrer Beschaffenheit her. Sie hat eine ausgesprochen hohe Fließfähigkeit, wodurch sie sich störungsfrei ausbringen lässt. Dabei enthält jedes Düngerkorn sämtliche Nährstoffe. Es besteht kein Risiko, dass sich die Nährstoffe während des Transportes, der Handhabung oder der Ausbringung entmischen. So werden alle Pflanzen gleichmäßig mit allen benötigten Nährstoffen versorgt. Besonders bei niedrigen Aufwandmengen ist dies wichtig, um eine optimale Aufnahme sicherzustellen. Manchmal setzen Betriebe aber auch Mischdünger zur Reihendüngung ein. Dabei ist zu beachten, dass unterschiedliche Komponenten gemischt werden, die sich hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften deutlich voneinander unterscheiden. Dies führt auch bei der Unterfußdüngung zur Entmischung, wie ein kürzlich durchgeführter Versuch der DEULA Nienburg zeigt. Dabei wurden die Nährstoffkonzentrationen des ausgebrachten Düngers bei unterschiedlichen Füllständen der Düngebehälters (90 %; 50 % und 10 %) ermittelt. Das Ergebnis: Bei einer sehr guten Düngermischung war die ausgebrachte Stickstoffmenge vertretbaren Schwankungen unterworfen (rote Linie). Die Fehlverteilung bei dem Mikronährstoff Bor (blaue Linie) war trotz der sehr hochwertigen Mischung entschieden zu hoch. Dadurch kommt es auf der einen Seite zu Mangelsituationen auf der anderen Seite zu einer Überversorgung. Die Folge: ungleiche Maisbestände.
Mischdünger unterliegen beim Einsatz als Reihendüngung einer zu hohen Ungenauigkeit. Gelingt beim Stickstoff eine einigermaßen akzeptable Querverteilung (rote Linie) kann eine gleichmäßige Verteilung von Bor nicht sichergestellt werden (blaue Linie). Quelle: Ulrich Lossie Deula Nienburg 2019
Fazit
Die Unterfußdüngung ist ein bewährtes Verfahren, um den jungen Maispflanzen einen guten Start zu ermöglichen. Um maximale Erträge zu erzielen, muss der Unterfußdünger alle notwendigen Nährstoffe enthalten und von einwandfreier Qualität sein. Einkornware bietet Sicherheit für eine reibungslose Aussaat und für eine gute Jugendentwicklung. Mischdünger können in der Praxis meist nicht halten, was sie versprechen.
Neueste Kommentare