Raps (lateinisch: Brassica napus) gehört zu den Kreuzblütlern. Die Samenkörner von Raps haben einen sehr hohen Ölgehalt. Verwendung findet Raps vor allem in der Pflanzenöl- und Biodieselproduktion.
Die Anbaufläche von Winterraps liegt in Deutschland bei ca. 1,5 Millionen Hektar, wobei im Durchschnitt 30 – 45 Dezitonnen pro Hektar geerntet werden.
Winterraps wird im Frühherbst ausgesät, Sommerraps im Frühjahr. Daher hat Winterraps eine deutlich längere Vegetationszeit und kann somit auch höhere Erträge erreichen.
Yara News
Regelmäßige Fachinformationen rund um die Düngung finden Sie bei den kostenlosen Yara News.
Winterraps – Was ist bei der Düngung zu beachten?
Damit sich der Winterraps nach der Saat zügig entwickelt und kräftige Wurzeln bildet, benötigt er Nährstoffe in sofort pflanzenverfügbarer Form. Besonders Phosphat ist wichtig, aber auch die weiteren Hauptnährstoffe Stickstoff und Kalium. Außerdem hat Winterraps einen sehr hohen Bedarf an Schwefel und Bor.
Raps ist ein wichtiges Fruchtfolgeglied, bei dem es viele pflanzenbauliche Ansprüche zu erfüllen gilt. Folgendes sollten Sie beachten:
- Kalken Sie vor der Saat Ihren Boden. So schaffen Sie ein feinkrümeliges und strukturstabiles Saatbett und sorgen für einen raschen und gleichmäßigen Feldaufgang.
- Je nach Situation kann eine Herbstdüngung empfehlenswert sein, um die Entwicklung der Rapspflanzen voranzutreiben. Denn je besser sich die Pflanzen vor dem Winter entwickeln, desto besser sind sie vor strengem Frost gewappnet.
- Die Einzelpflanzen sollten mit mehr als zehn Blättern und einem Wurzelhalsdurchmesser von mehr als zehn Millimetern in den Winter gehen. Eine gut ausgebildete Pfahlwurzel kann sehr effektiv Nährstoffe und Wasser aus dem Boden aufnehmen – auch aus tieferen Schichten. Bei einem wüchsigen Bestand können das im Herbst mehr als 100 kg Stickstoff pro Hektar sein. Diese Nährstoffmengen sollten Sie dem Pflanzenbestand auch zur Verfügung stellen. Denn nur so lassen sich hohe Erträge realisieren.
Bitte beachten Sie dabei auch die geltenden Vorschriften für die Herbstdüngung.
Stickstoff Düngung von Winterraps
Die Stickstoff-Aufnahme liegt beim Winterraps bei circa 6 Kilogramm Stickstoff je Dezitonne Zielertrag pro Hektar. Bei einem Ertrag von 40 Dezitonnen pro Hektar nimmt der Winterraps circa 240 Kilogramm Stickstoff pro Hektar auf. Je vier bis fünf Kilogramm Stickstoffaufnahme pro Hektar wird ungefähr ein Kilogramm Schwefel pro Hektar vom Rapsbestand für eine Stickstoffausnutzung benötigt.
Ertragsniveau (dt/ha) im 3-Jahres-Schnitt | Stickstoffbedarfswert [kg/ha] |
|
---|---|---|
Winterraps | 40 | 200 |
Folgende Zu- oder Abschläge auf den Stickstoffbedarfswert bei Ertragsdifferenzen zu machen:
- Je 5 dt/ha Mehrertrag über Tabellenwert + 10 kg N/ha
- Je 5 dt/ha Minderertrag unter Tabellenwert – 15 kg N/ha
- Maximalzuschlag sind 40 kg N /ha
Raps düngen mit Stickstoff-Herbst-Gabe
Ziel der Stickstoff-Gabe im Herbst ist es, einen Wurzelhalsdurchmesser von 8 – 10 Millimetern und 8 – 10 Blättern beim Winterraps vor der Winterruhe zu erreichen.
Raps kann bereits im Herbst große, ertragsrelevante Nährstoffmengen aufnehmen (abhängig von Faktoren wie beispielsweise Bodenstruktur und Aussaatbedingungen).
Mögliche Stickstoffdüngung im Herbst: 30 – 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar (laut DüV maximal 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar, davon maximal 30 Kilogramm Ammonium-Stickstoff). Bei organischen Düngern ist mindestens der ermittelte Gehalt an verfügbarem Stickstoff oder Ammoniumstickstoff anzusetzen. Die Stickstoffdüngung im Herbst sollten Sie mit Bedacht bemessen, da die im Herbst gedüngte Menge im Frühjahr vom Stickstoff-Bedarfswert abgezogen werden muss.
In den sogenannten Roten Gebieten gilt für die erlaubte Stickstoffmenge: Düngebedarfsermittlung minus 20 Prozent. Bei der Herbstdüngung ist darauf zu achten, dass sie im Raps nur noch erlaubt ist, wenn die Nmin-Werte im Boden unter 45 Kilogramm je Hektar liegen. Und dies bedeutet, dass auf den Flächen vorher Bodenproben zu ziehen sind.
Der Schwefel-Ausgleich im Herbst liegt bei 0 – 10 Kilogramm Schwefel pro Hektar. Meist liegt noch ausreichend Schwefel für eine Herbstentwicklung durch Mineralisation vor. Daher sollte der Fokus auf der Frühjahrs-Schwefeldüngung liegen.
Die Höhe der Stickstoff-Aufnahme bis zum Spätherbst ist bei der Frühjahrsdüngung (französisches Modell) anzurechnen, hier können Sie auch die App YaraIrix nutzen.
Unterstützende Herbst-Düngemaßnahmen bei Wachstumsproblemen |
Problem | Unterstützende Düngungsmaßnahme |
---|---|
Hoher Strohanfall Mulchsaat mit hohem Strohanteil im Saatbereich |
Stickstoff: organische oder mineralische N-Dünger vor der Aussaat einarbeiten |
Spätsaat | NPK-NPK-Volldünger mit Mg+S im 2-Blattstadium |
Verzögerte Herbstentwicklung | NPK-Volldünger mit Mg+S bis Ende September |
Aufhellung der Bestände | N+S-Dünger |
Eine Spätsaat beim Winterraps muss vor dem 15. September erfolgen, sodass eine Düngung im Herbst per DüV noch erlaubt ist. Es ist keine Düngung nach dem ersten Oktober zulässig. Herbstdüngungsmaßnahmen zum Ausgleich ungünstiger Anbaubedingungen müssen so früh wie möglich (nach Erkennen des Problems) durchgeführt werden. Je ungünstiger die Wachstumsbedingungen sind, umso wichtiger ist es, im Herbst nitrathaltige Stickstoff-Dünger unterstützend für Wachstum und Winterhärte auszubringen.
Einfluss der Stickstoffdüngung auf die Winterhärte beim Raps
Die Pflanzen sind bestrebt, ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen negativ (Anionen) und positiv geladenen Ionen (Kationen) herzustellen. Das heißt, bei der Aufnahme der einzelnen Nährstoffe treten Wechselwirkungen auf. Pflanzen nehmen bevorzugt Stickstoff in Form von Nitrat (NO3–), also als Anion, auf. Werden Pflanzen hingegen zu einer Ernährung mit Ammonium (NH4+) gezwungen, nehmen Sie den Stickstoff in Form von Kationen auf. In der Folge geht nachweislich die Aufnahme anderer Kationen, wie zum Beispiel Kalium oder Magnesium, zurück. Insbesondere durch die geringere Kaliumaufnahme bei Ammonium-Ernährung wird die Frosttoleranz der Pflanzen herabgesetzt.
Wer nach Anbruch der Sperrfrist die Winterhärte seiner Pflanzen noch optimieren möchte, sollte die Versorgung mit Mikronährstoffen im Blick behalten. Beim Raps sollte ein besonderes Augenmerk auf Mangan und Bor gelegt werden, da beide Nährstoffe Frostschäden verhindern können.
Raps düngen mit Stickstoff-Frühjahrsgabe
Ziel ist es, den Stickstoff-bereinigten Ölertrag im Rahmen des erlaubten Stickstoff-Bilanz-Überschusses zu maximieren.
Teilflächenspezifische Düngung im Raps
Um den Stickstoffbedarf Ihrer Rapspflanzen optimal zu treffen und optimal zu verteilen, nutzen Sie ein Programm zur teilflächenspezifischen Düngung, z.B. die Atfarm App von Yara. Dabei können Sie über die Fotoanalyse-Funktion in der Atfarm App eine Stickstoff-Empfehlung für die Frühjahrsgabe im Raps erhalten.
Mit der App werden mehrere Bilder eines Bestandes aufgenommen. Aus dem Bodenbedeckungsgrad wird die Frischmasse und daraus resultierend die Stickstoff-Aufnahme berechnet. Anschließend wird die Stickstoff-Düngeempfehlung in Abhängigkeit zum gewünschten Zielertrag erstellt.
Sobald die App eine Messung durchführt, ermittelt sie sofort die N-Aufnahme. Die Berechnung erfolgt mit Hilfe von Algorithmen, die auf mehr als 20 Jahren Feldstudien basieren.
Um die empfohlene Stickstoffmenge auch noch optimal im Feld zu verteilen, empfiehlt es sich, eine Applikationskarte zu erstellen, z.B. ebenfalls mit Atfarm. Hier können Sie mithilfe von Biomassekarten und N-Aufnahmekarten Ihren Rapsbestand beobachten und auf Basis dieser aktuellen Karten eine Applikationskarte in wenigen Klicks erstellen, um die empfohlene Stickstoffmenge auszubringen. Der Atfarm-Algorithmus verteilt die Menge je nach gewählter Düngestrategie, entweder als Potentialdüngung oder als Ausgleichsdüngung. Der Atfarm eigene Algorithmus basiert auf dem Yara N-Sensor Algorithmus und sämtlichen Feldversuchsdaten von mehr als 20 Jahren und wird regelmäßig angepasst.
Weitere Methoden zur Ermittlung des Stickstoff-Bedarfs beim Raps:
- Sollwert-Methode (Beispiel Sachsen)
- Rapool-N-Schieber
- Yara N-Sensor
Das Prinzip bei allen Modellen beruht auf der Berücksichtigung folgender Planungsgrößen beziehungsweise werden direkt im Bestand gemessen oder per Analyse festgestellt:
Berechnung N-Düngungsbedarf Frühjahr im Winterraps |
Sollwert N-Aufnahme bei Ertragsziel von 40 dt/ha (6 kg N/dt Ertrag) |
240 kg N/ha | |
---|---|---|
Nmin kg N/ha in 0-60 cm Bodentiefe | N- Abzug | ca. 20 – 50 kg N/ha |
N-Aufnahme Herbst über Sollwert (80 kg N/ha) | N- Abzug | max. 70 kg N/ha |
N-Nachlieferung Frühjahr ( Nmob) | N- Abzug | 0 – 30 kg N/ha |
Negative Ertragserwartung | N- Abzug | 20 – 60 kg N/ha |
Positive Ertragserwartung | N-Aufschlag | 20 – 60 kg N/ha |
Schwach entwickelter Bestand Frühjahr | N-Aufschlag | 20 – 40 kg N/ha |
Hohe Blattverluste über Winter | N-Aufschlag | 20 kg N/ha |
Gesamt-Bedarf Frühjahr | 140 – 240 kg N/ha |
Grundsätzlich gibt die Düngebedarfsermittlung nach DüV den Rahmen für die Stickstoff Düngung des Winterraps vor.
Grundsätze zur Stickstoff-Düngung im Frühjahr
Sie dürfen keine stickstoff- oder phosphathaltigen Düngemittel ausbringen, wenn der Boden nicht aufnahmefähig ist. Das heißt, bei einem überschwemmten, wassergesättigten, gefrorenen oder schneebedeckten Boden ist eine Düngung verboten. Dies verzögert oftmals den Düngestart im Frühjahr. Das bedeutet: Eine gute Vorwinterentwicklung und der Einsatz von schnellwirksamen Mineraldüngern mit einer hohen Pflanzenverfügbarkeit im Frühjahr ist umso wichtiger.
Zum Start in das Frühjahr sind grundsätzlich zwei Stickstoffformen möglich:
Nitrat-Stickstoff: Der Nährstoff ist direkt für die Pflanzen verfügbar und wirkt dadurch besonders schnell.
Ammonium-Stickstoff: Dieser muss erst zu Nitrat umgewandelt werden, damit die Pflanzen es aufnehmen können. Bei den niedrigen Bodentemperaturen kann das mehrere Wochen dauern.
Daher sind ammoniumbetonte Dünger eher ungeeignet, wenn es darum geht, die Pflanzen schnell mit Stickstoff zu versorgen. Das gilt insbesondere für den Raps. Der Raps hat generell nur wenige Wochen Zeit, seinen gesamten Stickstoffbedarf zu decken. Versuchsergebnisse zeigen oftmals sehr deutlich, dass eine ammoniumbetonte Düngung zu Engpässen in der Versorgung und somit zu Mindererträgen führt. Vermeiden Sie diese Ausfälle durch die Gabe passender Düngemittel auf Nitratbasis.
Je weiter die Befahrbarkeit und damit die Andüngung nach hinten rückt, desto wichtiger ist der Einsatz eines nitratbetonten Stickstoff-Schwefel-Düngers zum Start ins Frühjahr – zum Beispiel YaraBela Sulfan.
Für die Rapsdüngung wird empfohlen, den Stickstoff-Bedarf in zwei Gaben aufzuteilen:
- Termin erste Stickstoff-Gabe: Vegetationsbeginn bei Düngung mit nitrathaltigen Produkten, ansonsten ein bis zwei Wochen früher
- Termin zweite Stickstoff-Gabe: Mitte bis spätestens Ende Schossen
Bis zur Blüte nimmt der Raps etwa 80 bis 90 Prozent des Gesamtstickstoffs auf. Gülle im Frühjahr sowie Dünger mit einer verzögerten Stickstoff-Freisetzung führen oft zu schlechteren Erträgen. Der Grund: Sie wirken nicht so effizient, da die Mineralisation von organisch gebundenem Stickstoff erst im April oder Mai beginnt. Das ist zu spät für den Raps und führt zu hohen Nmin-Restmengen nach der Ernte.
Bei kühler Frühjahrswitterung und spätem Vegetationsbeginn (häufig im Nordosten Deutschlands) hat sich eine Gesamt-Stickstoff-Gabe von bis zu 180 Kilogramm Stickstoff pro Hektar (je nach Nmin) bewährt. Im Allgemeinen richtet sich die Stickstoff-Aufteilung auf die erste und zweite Stickstoff-Gabe nach der Bestandessituation im Frühjahr. Bei kräftigen, blattreichen Beständen sollten die Gaben zu 40/60 Prozent aufgeteilt werden.
Bei kräftigen Beständen mit Blattverlust zum Frühjahr ist eine Aufteilung zu 60/40 Prozent sinnvoll. Schwache und biomassearme Bestände sollen ein gleichmäßige Gabenteilung zu 50/50 Prozent erhalten.
Bei großer Ertragsunsicherheit können circa 10 – 20 Prozent der Frühjahrs-Stickstoff-Gabe als dritte Stickstoff-Gabe bis BBCH 57 bei optimaler Bestandesentwicklung und Aufhellungen im Bestand nachgedüngt werden.
Im Regelfall nimmt der Raps im Herbst 10 – 40 Prozent, bis zur Blüte im Frühjahr insgesamt 80 – 90 Prozent und während Blüte und Schotenansatz nochmal 10 – 20 Prozent des Gesamtstickstoffs auf. Geringe Stickstoff-Aufnahmen im Herbst können bei ausreichender Bestandesdichte durch höhere Stickstoff-Aufnahmen im späten Frühjahr aufgrund der Düngeverordnung nicht mehr ausgeglichen werden.
Organische Düngung: Vor der Aussaat einarbeiten oder möglichst verlustarme Ausbringung im Bestand (Stickstoff-Verluste und starke Bedeckung der Pflanzen vermeiden).
Schwefel- und Magnesium Düngung von Winterraps
Winterraps hat einen hohen Schwefel- und Magnesiumbedarf:
- 30 – 50 Kilogramm Schwefel pro Hektar
- 20 – 40 Kilogramm Magnesiumoxid pro Hektar
Schwefeldüngung von Winterraps
Wie viel Schwefel angemessen ist, hängt immer davon ab, wie viel Stickstoff Sie düngen und wie hoch der Smin-Gehalt des Bodens ist. Kurz gesagt: Je weniger Stickstoff der Raps im Frühjahr noch braucht, weil er schon viel über Winter aufgenommen hat, desto weniger Schwefel müssen Sie düngen. Es macht keinen Sinn, noch Schwefel nachzudüngen, wenn die Pflanzen bereits den gesamten Stickstoff aufgenommen und für die Bildung von Aminosäuren und Eiweißen genutzt haben. Im Gegenteil: Schwefel-Dünger verursachen durch ihre hohe Kalkzehrung zusätzliche Kosten ohne Mehrwert. Außerdem wird die „Schwefel-Auswaschung“ immer mehr zum Thema beim Trinkwasserschutz.
Wie bei der Stickstoffdüngung ist auch beim Schwefel eine Aufteilung auf zwei Teilgaben im Frühjahr sinnvoll. Entsprechend zum Pflanzenbedarf sind Stickstoff-Schwefel-Dünger mit einem N:S-Verhältnis von 4:1 gut geeignet, um beide Stickstoff-Gaben abzudecken.
Viele Versuche zeigen, dass eine Schwefelmenge von mehr als 25 bis 30 Kilogramm pro Hektar keinen Effekt mehr auf den Öl-Ertrag hat. Die Rapssamen enthalten bei einer Ernte von 35 Dezitonne pro Hektar meist nicht mehr als 18 Kilogramm Schwefel – die gesamte Pflanze, inklusive Stroh, nicht mehr als 29 Kilogramm Schwefel.
Magnesiumdüngung von Winterraps
Die zu düngende Menge an Magnesium ist vom Standort abhängig. Vor allem leichte Standorte sind mangelgefährdet. Magnesium ist für die Pflanze von entscheidender Bedeutung. Es ist das Zentralatom des Chlorophylls und an vielen enzymatischen Vorgängen in der Pflanze beteiligt. Eine ausreichend hohe Verfügbarkeit von Magnesium in wasserlöslicher Form ist in den ersten Wochen nach Vegetationsbeginn wichtig für Wachstum und Energiehaushalt.
Ist im Herbst eine Stickstoff-Düngung zur Förderung nur zögerlich wachsender Bestände notwendig, verbessern kombinierte Stickstoff-Schwefel oder Stickstoff-Dünger mit Magnesium und Schwefel die Stickstoff-Effizienz!
Winterraps Düngung mit Phosphor und Kalium
Dadurch, dass das Rapsstroh auf dem Feld bleibt, wird nur wenig Kalium und Phosphat abgefahren. Somit kann die nachfolgende Kultur die übrig gebliebenen Nährstoffe nutzen. Gülle, Gärreste oder andere organische Dünger mit einem höheren Phosphor- und Kalium-Gehalt werden durch Raps sowohl in Kombination mit der Strohdüngung als auch beim Einsatz im zeitigen Frühjahr hervorragend ausgenutzt.
Durch den überwiegenden Verbleib des Rapsstrohs auf dem Feld sind Kalium und Phosphat an den Standort angepasst auszubringen, wobei folgende Mengen empfohlen werden:
- 60 – 90 Kilogramm P2O5 pro Hektar
- 50 Kilogramm K2O pro Hektar
Kaliumdüngung bei Winterraps
Bei schlechter Kalium-Nachlieferung beispielsweise durch starke Fixierung oder schlechter Grundversorgung sind Aufschläge bis in Höhe der Kali-Gesamtaufnahme notwendig. Zuschläge für Kaliverlagerung oder -auswaschung sind an die Witterungsverhältnisse anzupassen.
Bei hohem Kali-Bedarf ist der Dünger vor der Aussaat einzuarbeiten oder besser gesplittet als Herbst- und Frühjahrsgabe geteilt auszubringen. Dadurch wird die Winterhärte der Pflanzen verbessert. Bei Trockenheit halten gut mit Kalium versorgte Bestände länger durch, da dieser Nährstoff eine entscheidende Aufgabe bei der Regulierung der Spaltöffnungen übernimmt.
Der Kalium-Bedarf einer Raps-Getreide-Fruchtfolge sollte vorrangig zu Winterraps gedeckt werden. Phosphatdüngermengen sind aufgrund der schnellen Festlegung immer zeitnah zum jährlichen Bedarf der Kulturen in den Phasen des höchsten Bedarfes auszubringen.
Nährstoffaufnahme einer Raps-Getreide-Fruchtfolge und Fruchtfolge-Bilanzierung der Nährstoffabfuhr bei Verbleib des Strohs auf dem Feld (in. KTBL Faustzahlen für die Landwirtschaft) |
|||
Kultur / Ertrag Nährstoffe |
Nährstoffaufnahme (kg/ha) P2O5 |
Nährstoffaufnahme (kg/ha) K2O |
Nährstoffaufnahme (kg/ha) MgO |
Raps 40 dt |
97 | 200 |
35 |
Getreide 80 dt |
88 |
160 |
35 |
Getreide 70 dt |
77 |
140 |
28 |
Summe |
262 |
500 |
98 |
Ernterückstände |
69 |
370 |
43 |
Entzug vom Feld |
193 | 130 |
55 |
Phosphordüngung von Winterraps
Raps nimmt von der Aussaat bis zur Winterruhe im Durchschnitt 10 bis 20 Kilogramm P oder 20 bis 45 Kilogramm P2O5 pro Hektar auf. Ist diese Menge nicht als wasserlösliches Phosphat aus der Bodenlösung verfügbar, tritt ein Mangel auf. Typisch für ein Phosphor-Defizit in der Jugend-Entwicklung ist die Starrtracht der Pflanzen. Bei einer fortdauernden Phosphor-Unterversorgung werden auch die Photosynthese und damit die Chloroplasten-Bildung eingeschränkt. Außerdem sind Pflanzen mit Phosphor-Mangel bei Frost weniger resistent.
Vor allem unter nasskalten Bedingungen im Herbst und bei eingeschränkter Sonnen-Einstrahlung ist eine schlechte Phosphor-Versorgung als kritisch einzuschätzen. Das knappe Energieangebot wird nur noch begrenzt in der Pflanze transportiert. Die Wurzeln können sich in diesem Fall nur eingeschränkt ausbilden, da sie auf die Assimilat- und Energie-Bereitstellung aus dem Spross angewiesen sind.
Den Nährstoff Phosphat kann der Raps mit seinem ausgeprägten Wurzelwerk sehr gut erschließen. Damit der Raps aber überhaupt erst gute Wurzeln entwickeln kann, benötigt er zunächst in der Jugendphase pflanzenverfügbares Phosphat. Dafür muss der pH-Wert des Bodens im optimalen Bereich liegen.
Zu niedrige pH-Werte führen zu Phosphat-Engpässen aufgrund der Bildung von Aluminium- und Eisenphosphaten. Bei zu hohen pH-Werten wird Phosphat unter Bildung von Calciumphosphat festgelegt.
Neben der Bodendüngung kann auch die Phosphat-Blattdüngung in Kombination mit einer Pflanzenschutzmaßnahme im Herbst oder zeitigen Frühjahr sehr effizient sein. Winterraps zeigt durch eine NPK-Frühjahrsdüngung in Versuchen Mehrerträge im Vergleich zu einer reinen Stickstoff-Schwefel-Düngung. Mit Volldüngern können Sie in nur einer Überfahrt Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium und Schwefel ausbringen.
Welche Mikronährstoffe sind für Winterraps sinnvoll?
Mikronährstoffe spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um die Pflanzengesundheit und die Stresstoleranz der Pflanzen geht. Vor allem Bor, Mangan und Molybdän sollten bei der Mikronährstoffdüngung von Winterraps nicht fehlen. Sie sorgen dafür, dass die anderen (Haupt-)Nährstoffe effizienter wirken.
Selbst geringe Mengen dieser Mikronährstoffe haben schon einen großen Einfluss auf Pflanzenwachstum und -gesundheit: Die Pflanzen bilden gute Wurzeln und können Krankheitserreger besser abwehren. Damit bilden sie die Grundlage für widerstandsfähige Pflanzen.
In Form einer Blattdüngung können Sie Ihren Bestand sehr wirkungsvoll mit diesen Mikronährstoffen versorgen. Sie lässt sich gut mit den Pflanzenschutzmaßnahmen kombinieren. Im Boden sind Mikronährstoffe zwar vorhanden, aber oft nur eingeschränkt verfügbar. Die Gründe sind unter anderem:
- ein begrenzter Wurzeltiefgang
- ein geringer Feinwurzelanteil
- Nährstoffantagonismen
- Trockenheit
- Kälte
- ein ungünstiger pH-Wert
Zudem sind Bor und Mangan innerhalb der Pflanze nur schwer verlagerbar. Eine Blattdüngung sorgt dafür, dass die Mikronährstoffe auch in den jungen Pflanzenteilen ankommen.
Düngung von Raps mit Bor
Bor ist neben Calcium zuständig für die Festigkeit des Blatt- und Stängelgewebes. Es wird als Strukturbildner in den Zellwänden der Pflanze eingelagert. Sie sollten einen Bormangel unbedingt vermeiden, da die Rapsstängel sonst innen hohl und verbräunt sind. Große Ertragseinbußen gehen damit einher.
Des Weiteren reguliert Bor den Wasserhaushalt und ist somit verantwortlich für die Winterhärte. Bei Bormangel bilden sich in den Wurzeln Hohlräume, in denen sich Wasser sammelt und die bei Frost aufplatzen können.
Bei einem Ertrag von 35 Dezitonnen je Hektar beträgt der Gesamtentzug an Bor 500 Gramm je Hektar. Die Pflanzen sollten bis zum Winter 100 bis 150 Gramm des Mikronährstoffes aufnehmen. Dazu ist eine Blattdüngung meist ausreichend. Im Frühjahr sollte Bor mehrmals appliziert werden, um einen guten Blüten- und Schotenansatz zu gewährleisten.
Da Bor in den Rapspflanzen nur über das Xylem transportiert wird, also mit dem Transpirationsstrom, ist eine Umverteilung aus behandelten Blättern in neu zuwachsende Blatt- und Verzweigungsetagen nicht möglich, daher muss mehrfach gedüngt werden.
Düngung von Raps mit Mangan
Eine häufig unterschätzte Tatsache ist, dass Raps einen sehr hohen Manganbedarf hat. Für einen Ertrag von 35 Dezitonnen je Hektar sind 1,5 Kilogramm Mangan je Hektar notwendig.
Mangan ist essenziell für viele enzymatische Reaktionen bei der Chlorophyll- und Aminosäurebildung. Es beeinflusst den Ölgehalt im Raps maßgeblich und ist Bestandteil einiger Superoxid-Dismutase (SOD). Dieses Enzym entgiftet und wirkt stressmildernd in Phasen von Trockenheit und Kälte.
Neben der Photosynthese ist Mangan wesentlich an der Bildung von Lignin beteiligt. Lignin erhöht die Widerstandsfähigkeit des Pflanzengewebes, sodass Schwächeparasiten und Frostschäden vorgebeugt werden kann.
Im Herbst sollte ein Rapsbestand 150 bis 250 Gramm je Hektar aufgenommen haben, um ein optimales Wachstum zu gewährleisten. Eine Mangan-Blattdüngung im Herbst erhöht auch die Winterhärte des Rapsbestandes.
Düngung von Raps mit Molybdän
Molybdän ist ebenfalls Bestandteil von Enzymen. Es erfüllt wichtige Funktionen bei der Bildung von Proteinen und ist als Cofaktor der Nitratreduktase hauptsächlich an der Stickstoffumsetzung in der Pflanze beteiligt.
Ein Ertrag von 35 Dezitonnen je Hektar entzieht dem Boden 25 Gramm Molybdän je Hektar. Nur mit Molybdän lassen sich hohe Stickstoff-Ausnutzungsraten erreichen. Visuelle Diagnosen eines Molybdän-Mangels sind im Pflanzenbau allerdings äußerst schwierig, weshalb sich eine vorbeugende Blattdüngung des Mikronährstoffs in geringen Mengen (5 bis 10 Gramm je Hektar) empfiehlt.
Mikronährstoffbedarf von Winterraps (g/ha Gesamtpflanze, n. Finck 1998) | |||||
Ertrag | Bor | Mangan | Zink | Kupfer | Molybdän |
Mittel (35dt/ha) | 450 | 600 | 600 | 80 | 25 |
Hoch (50 dt/ha) | 600 | 800 | 700 | 100 | 30 |
Unter folgenden Bedingungen ist auf eine ergänzende Mikronährstoffversorgung über Blattdüngung zu achten:
- hohe Erträge auf leichten und mittleren Standorten
- pH-Werte > 6,2 (B, Mn, Zn, Cu), Molybdänmangel tritt dagegen eher auf zu sauren Standorten auf
- Trockenheit
- Mulchsaaten und sehr lockere Standorte
- Einsatz hoher Mengen organischer Dünger
- häufiger Wechsel von Trockenheit und Durchfeuchtung
- Versorgungsstufe A+C bei Mikronährstoffen
Zeitplan für Blattdüngungsmaßnahmen |
Maßnahme/Zeitraum | Mikronährstoffabgabe |
---|---|
Herbstbehandlung (Fungizidmaßnahme) |
Bor (100-150 g/ha), Mangan(150-250 g/ha) |
März/April (in der Regel Insektizidbehandlung) |
Bor (150 g/ha) |
Mitte/ Ende April | Bor (150 g/ha), Mangan (150-250 g/ha), ev. 10-15 g Molybdän/ha |
Blütenbehandlung (Knospenstadium) | Bor (150 g/ha), (Mangan + Mo,wenn noch nicht erfolgt) |
Wissenswertes zum Winterraps
Winterraps wird im frühen Herbst ausgesät und hat daher eine relativ lange Vegetationszeit. Das Ertragsniveau ist daher höher als bei Sommerraps.
Welche Qualitätsstufen und Sorten von Winterraps gibt es?
In den 1970er Jahren enthielten die Rapssorten noch einen hohen Anteil an Erucasäure und Glucosinolatgehalten. Mittlerweile gibt es sogenannte Null-Sorten, die eine Erucasäure-Gehalt von unter zwei Prozent aufweisen. Außerdem wurde der Gehalt an Glucosinolaten deutlich reduziert. In Deutschland wird fast ausschließlich Erucasäure-armer Raps angebaut.
Beschreibungen und Empfehlungen zu Rapssorten für bestimmte Lagen und Standorte liefern die zuständigen Landwirtschaftskammern in den Landessortenversuchen.
Qualitätskriterien für das Raps-Erntegut beim Verkauf sind:
- Ölgehalt
- Feuchte
- Besatz
- Glucosinolat- und Erucasäuregehalt
- Gehalt an freien Fettsäuren
Welcher Boden pH-Wert ist für Winterraps ideal?
Optimal ist für den Rapsanbau ein pH-Bereich von 6 – 7 je nach Standort.
Wie verläuft der Anbau von Winterraps?
Der Rapsanbau erfolgt am besten auf struktur- und nährstoffreichen Böden. Staunasse Böden oder Böden mit Verdichtungen oder Strukturschäden sind nicht geeignet. Meist wird Winterraps nach Weizen angebaut, dann ist das Zeitfenster für die Aussaat recht klein und muss bei Sortenwahl und Standort beachtet werden.
Wann sät man Winterraps?
Winterraps wird Mitte August bis Anfang September ausgesät.
Wann wird Winterraps geerntet?
Meist im Juli startet die Winterrapsernte.
Sommerraps – Was ist bei der Düngung zu beachten?
Die Höhe der ersten Stickstoff-Gabe sollte auf Minimalertragsniveau (100 Kilogramm Stickstoff pro Hektar) begrenzt werden. Die ergänzenden Stickstoff-Gaben während Schossen oder Blüte werden dann an Ertragserwartung angepasst, um einen hohen Ölgehalt zu sichern.
Sommerraps hat ein schlechtes Nährstoffaneignungsvermögen und benötigt deshalb nach der Saat alle Nährstoffe gut verfügbar im oberen Wurzelraum.
Der Sommerraps muss im Frühjahr in kurzer Zeit erhebliche Wurzel-, Spross- und Blattmassen bilden. Deshalb ist bei der Grunddüngung und vor allem bei der Magnesiumversorgung ein Nährstoffaufwand ähnlich wie bei Winterraps notwendig. Gerade bei Trockenheit ist auf eine ausreichende Mikronährstoffversorgung mit Schwerpunkt Bor und Mangan zu achten.
Düngungsplan Hauptnährstoffe Sommerraps | |||||
Zeitraum | Nährstoff CaO |
Nährstoff N |
Nährstoff Mg/S |
Nährstoff P/K |
Hinweise zur Maßnahme |
Herbst/Winter | X | Kalkung auf Standortoptimum | |||
Vor Aussaat | X |
40 – 60 kg P2O5 /ha (in Entzugshöhe) 60 – 80 kg K2O / ha (in Entzugshöhe) |
|||
Zur Aussaat | X | X |
N1: 70 – 120 kg N/ha 40 – 50 kg MgO/ha und 30 kg S/ha |
||
Schossen | X | X |
N2: 0 – 40 kg N/ha (Ertragsanpassung) Mit der N-Düngung S-Ergänzung |
||
Knospenstand | X | N3: bei Bedarf 10 – 20 kg N/ha |
Stickstoff Düngung von Sommerraps
Aufgrund der geringeren Wurzelleistung und der kürzeren Vegetationszeit ist bei Sommerraps ein Stickstoff-Bedarf von fünf bis sechs Kilogramm Stickstoff pro Dezitonne Samenertrag einzuplanen. Die Teilung der Stickstoff-Gaben dient vor allem einer Anpassung an das Ertragspotenzial.
Wird von einem Ertrag von 30 Dezitonnen pro Hektar ausgegangen, liegt der Gesamt-Stickstoff-Bedarf inklusive Nmin von 0 – 60 Zentimetern Bodentiefe bei 150 – 180 Kilogramm Stickstoff pro Hektar.
Für eine zügige Jugendentwicklung werden 50 Prozent des Basis-Stickstoff-Bedarfes von 100 Kilogramm Stickstoff pro Hektar als nitrathaltiger, schnellverfügbarer Stickstoff-Dünger empfohlen.
Ähnlich wie Winterraps kann auch der Sommerraps sehr gut Nährstoffe aus einer Güllegabe verwerten. Prinzipiell ist die Gabe des gesamten Stickstoff-Bedarfs über eine Güllegabe möglich.
Idealerweise sollte die Güllegabe (circa zwanzig Kubikmeter pro Hektar) vor der Saat sofort eingearbeitet werden.
Eine Spätsaat beim Winterraps muss vor dem 15. September erfolgen, sodass eine Düngung im Herbst per DüV noch erlaubt ist. Es ist keine Düngung nach dem ersten Oktober zulässig. Herbstdüngungsmaßnahmen zum Ausgleich ungünstiger Anbaubedingungen müssen so früh wie möglich (nach Erkennen des Problems) durchgeführt werden. Je ungünstiger die Wachstumsbedingungen sind, umso wichtiger ist es, im Herbst nitrathaltige Stickstoff-Dünger unterstützend für Wachstum und Winterhärte auszubringen.
Raps düngen mit Frühjahrsgabe
Die Andüngung erfolgt in Höhe des Basisertrags in Dezitonnen pro Hektar mal sechs Kilogramm Stickstoff pro Dezitonne minus Nmin (0 – 60 Zentimeter Bodentiefe).
Ein Beispiel:
20 Dezitonnen pro Hektar mal sechs Kilogramm Stickstoff pro Hektar minus 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar (Nmin) ergeben 70 Kilogramm Stickstoff pro Hektar zur Andüngung.
Bei niedrigerem Nmin und beziehungsweise oder höherem Basisertrag wird die Andüngung auf maximal 100 Kilogramm Stickstoff pro Hektar begrenzt.
Raps düngen mit Schossergabe
Mit Beginn des Schossens erfolgt die Anpassung der Stickstoff-Düngung an das vorhandene Ertragspotenzial.
Ein Beispiel:
Ertragserwartung von 30 Dezitonnen pro Hektar: 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar für die zweite Stickstoff-Gabe (bei 50 Kilogramm Stickstoff pro Hektar Nmin und erste Stickstoff-Gabe in Höhe von 70 Kilogramm Stickstoff pro Hektar).
Düngung mit Schwefel & Magnesium von Sommerraps
- 0 – 40 Kilogramm Schwefel pro Hektar
- 30 – 50 Kilogramm MgO pro Hektar
Schwefel wird von den Pflanzen immer parallel zum Stickstoff aufgenommen. Entsprechend zum Pflanzenbedarf sind Stickstoff-Schwefel-Dünger mit einem N:S-Verhältnis von 4:1 gut geeignet, um beide Stickstoff-Gaben abzudecken.
Eine ausreichend hohe Verfügbarkeit von Magnesium in wasserlöslicher Form ist ab Blattbildung bis Ende Schossen wichtig für Wachstum und Energiehaushalt. Das ist bei Frühjahrstrockenheit nur über Magnesiumsulfat-Produkte realisierbar.
Eine Spätsaat beim Winterraps muss vor dem 15. September erfolgen, sodass eine Düngung im Herbst per DüV noch erlaubt ist. Es ist keine Düngung nach dem ersten Oktober zulässig. Herbstdüngungsmaßnahmen zum Ausgleich ungünstiger Anbaubedingungen müssen so früh wie möglich (nach Erkennen des Problems) durchgeführt werden. Je ungünstiger die Wachstumsbedingungen sind, umso wichtiger ist es, im Herbst nitrathaltige Stickstoff-Dünger unterstützend für Wachstum und Winterhärte auszubringen.
Sommerraps Düngung mit Phosphor und Kalium
- Phosphor-Düngung (bei Versorgungsstufe C): 40 – 60 Kilogramm P2O5 pro Hektar
- Kalium-Düngung: Der Sommerraps benötigt je nach Ertrag 100 – 160 Kilogramm K2O pro Hektar
Ein Großteil vom Kalium verbleibt davon nach dem Drusch auf dem Feld. Eine ausreichende Kaliumversorgung ist besonders in Trockengebieten für hohe Erträge wichtig:
- Anbau auf Standorten mit Kalium-Versorgungsstufe C: 60 – 80 Kilogramm K2O pro Hektar
- Anbau nach späträumenden „Blattfrüchten“ (Zuckerrüben, Körnermais): 40 Kilogramm K2O pro Hektar
- Anbau nach Silomais: 120 – 150 Kilogramm K2O pro Hektar
Den Kalium-Bedarf einer Raps-Getreide-Fruchtfolge am besten zu Sommerraps (2/3) und Stoppelgetreide ausbringen.
Welche Mikronährstoffe sind für Sommerraps sinnvoll?
Bor-Gaben sollten auf die Pflanzenschutzmaßnahmen aufgesplittet werden, da Bor in der Pflanze nur über das Xylem, also mit dem Transpirationsstrom, transportiert wird. Damit ist eine Umverteilung aus behandelten Blättern in neu zuwachsende Blatt- und Verzweigungsetagen nicht möglich.
Mangan: Ist wichtig für hohe Photosyntheseleistungen und zur besseren Bewältigung von Trockenstress.
Molybdän: Ist wichtig für die Stickstoffverwertung (Nitratreduktase) bei hohen Stickstoff-Aufnahmeraten.
Mikronährstoffentzug von Sommerraps bei 30 dt/ha Samenertrag (g/ha Gesamtpflanze, angepasst n. Finck 1998) | ||||
Bor | Mangan | Zink | Kupfer | Molybdän |
350 | 500 | 500 | 70 | 20 |
Unter folgenden Bedingungen ist auf eine ergänzende Mikronährstoffversorgung über Blattdüngung zu achten:
- auf leichten und mittleren Standorten
- pH-Werte > 6,2 (Bor, Mangan, Zink, Kupfer), Molybdänmangel tritt dagegen eher auf zu sauren Standorten auf
- Trockenheit
- Mulchsaaten und sehr lockere Standorte
- Einsatz hoher Mengen organischer Dünger
- häufiger Wechsel von Trockenheit und Durchfeuchtung
- Versorgungsstufe A+B bei Mikronährstoffen
Zeitplan für Blattdüngungs-Maßnahmen
Nutzungsart/ Ertrag | Boden |
---|---|
4-8 – Blattstadium (in der Regel Insektizidbehandlung) | Bor (100-150 g/ha) |
Mitte Schossen (Fungizid-/Insektizidbehandlung) | Bor (100-150 g/ha) Mangan (150-250 g/ha) ev. 10-20 g Molybdän/ha |
Knospenstadium | Bor (100-150 g/ha) (Mangan+Molybdän wenn noch nicht erfolgt) |
Wissenswertes zum Sommerraps
Sommerraps hat ähnliche Nährstoffansprüche wie Winterraps. Er hat durch die Aussaat im Frühjahr aber eine deutlich geringere Vegetationszeit als die Winterform. Die Erträge schwanken zwischen 20 und 40 Dezitonnen pro Hektar erheblich. Sie hängen stark von der Wasserversorgung im April und Mai ab. Daher ist eine Planung zur Rapsdüngung schwierig. Häufig wird Sommerraps als Ersatzfrucht nach Umbruch einer Winterung angebaut.
Welcher Boden pH-Wert ist für Sommerraps ideal?
Ein pH-Wert von 6 – 7 ist je nach Standort für den Anbau von Sommerraps optimal.
Wie verläuft der Anbau von Sommerraps?
Meist wird Sommerraps auf etwas leichteren Böden angebaut. Sommerraps kommt in der Regel mit weniger Düngung aus als Winterraps und ist damit gut für den Nährstoffsaldo. Denn er nutzt sehr gut die mineralisierten Nährstoffe aus dem Boden auf. Der Bestand muss nicht so intensiv geführt werden wie beim Winterraps.
Wann sät man Sommerraps?
Möglichst früh im Jahr, Anfang bis Mitte März.
Wann wird Sommerraps geerntet?
Der Erntezeitpunkt von Sommerraps ist wie bei Winterraps auch Ende Juli bis Anfang August.
Yara News
Regelmäßige Fachinformationen rund um die Düngung finden Sie bei den kostenlosen Yara News.