Beim Weinbau werden Weinreben (lat. Vitis vinifera) angebaut und anschließend geerntet und gekeltert, sodass als Endprodukt Wein entsteht.
In Deutschland wird auf circa 103.000 Hektar Wein angebaut, zwei Drittel davon liegen in Rheinland-Pfalz. Bei den Rebsorten steht Riesling an der Spitze, gefolgt von Müller-Thurgau und Spätburgunder. Die Önologie (Kellerwirtschaft) befasst sich im Bereich des Weinbaus speziell mit dem Keltern des Weines.
Welche Eigenschaften hat die Weinrebe?
Die Weinrebe ist ein Strauch, der mittels Sprossranken klettert. Die Ranken können bis zu 20 Meter hoch ranken. Weintrauben sind die Fruchtstände der Weinrebe. Die einzelnen Früchte werden Weinbeeren genannt.
Welche Rebsorten sind von Bedeutung für den Weinbau?
In Deutschland werden rund 140 Rebsorten angebaut – die Mehrzahl für die Weißweinherstellung. Deutschland ist eigentlich ein klassisches Weißweinland. Durch die steigende Nachfrage nach deutschen Rotweinen seit den 80er Jahren hat sich die Fläche mit roten Rebsorten seitdem stark erhöht. Heute nimmt der flächenmäßige Anbau von Rebsorten für die Rotweinherstellung rund 34 Prozent ein, wobei ein Teil der Ernte zu Roséwein verarbeitet wird. Insgesamt haben jedoch nur rund 20 Sorten in Deutschland eine große Marktbedeutung.
Hinsichtlich der Rebfläche stehen die folgenden Rebsorten an der Spitze:
- Riesling
- Müller-Thurgau
- Spätburgunder
- Dornfelder
- Grauburgunder
International betrachtet nimmt Deutschland einen Spitzenplatz beim Anbau von Riesling und Weißburgunder ein.
Ausführliche Fachinformationen zum Thema Weinanbau bzw. Rebenzüchtung finden Sie auch beim Julius Kühn Institut für Rebenzüchtung.
Wie wird Wein angebaut?
Die Stockdichte im Weinberg liegt bei circa 5.000 bis 10.000 Rebstöcken pro Hektar. Die Stockdichte hängt unter anderem von Standort und Rebsorte ab. Geeignete Böden sollten mittel- bis tiefgründig, wasserdurchlässig und nicht verdichtet sein.
Für eine gute Ausbildung der Trauben ist ein vollsonniger, warmer Standort erforderlich, weshalb der Anbau bevorzugt an Südhängen erfolgt. Der Anbau am Hang hat für die Reben auch aus thermischer Sicht Vorteile, da nachts kalte Luftströme den Hang hinunterfallen und tagsüber warme Luftströmungen am Hang aufsteigen. Weiterhin wirken sich Gewässer an den Hängen positiv auf das Wachstum der Trauben aus.
Der Weinanbau ist zudem mit einigen Mindestanforderungen verknüpft:
- mittlere Jahrestemperatur von mindestens 9° C
- wärmster Monat mit einer Durchschnittstemperatur von mindestens 18° C
- maximale Tiefsttemperatur im Winter: -13° C
- mindestens 1.300 Sonnenstunden pro Jahr
- jährlicher Niederschlag: mind. 500 mm (in warmen Regionen mind. 750 mm)
- Vegetationsperiode von mind. 180 Tagen
Der Rebschnitt gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, um Ertrag und Qualität der Trauben zu beeinflussen. Mit dem Schnitt verhindern Winzer die unkontrollierte Wucherung des Rebstocks und schaffen ein Gleichgewicht zwischen vegetativem und generativem Wachstum. Die geeignete Schnittmethode hängt von folgenden Merkmalen ab:
- Bodentyp
- Erziehungsform
- Klima
- Rebsorte
- Unterlage
- spezifische lokale Gegebenheiten
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Pflegemaßnahmen im Weinbau ist der Laubschnitt, durch den die sich im Sommer bildende Laubwand zurückgeschnitten und in Form gehalten wird. Der Laubschnitt ist zudem wichtig, um für eine gute Durchlüftung zu sorgen und den Lichteinfall auf die Trauben zu verbessern.
Wo wird in Deutschland Wein angebaut?
In Deutschland gibt es aktuell 13 Weinanbaugebiete:
- Ahr
- Baden
- Franken
- Hessische Bergstraße
- Mittelrhein
- Mosel
- Nahe
- Pfalz
- Rheingau
- Rheinhessen
- Saale-Unstrut
- Sachsen
- Württemberg
Deren Gesamtanbaufläche beträgt rund 103.000 Hektar. Den flächenmäßig größten Anteil hat Rheinhessen, gefolgt von der Pfalz und Baden.
Wann findet die Weinernte statt?
Die Winzer beginnen die Weinlese in Deutschland meist Mitte September. Die Ernte kann bis Anfang November andauern.
Was ist beim Düngen von Weinreben zu beachten?
Auch bei Weinreben muss eine Düngebedarfsermittlung erfolgen. Es ist außerdem notwendig, eine Bodenuntersuchung durchzuführen. Es muss passgenau auf den Standort und die Rebsorte der Düngebedarf ermittelt werden.
Stickstoff Düngung von Weinreben
Die Empfehlungen im Weinbau liegen zwischen 70 – 90 kg N/ha. Die Begrünung der Rebzeilen ist noch entsprechend zu berücksichtigen.
Ziel der Stickstoff Düngung im Weinbau
- angepasstes Pflanzenwachstum
- geringere Stressanfälligkeit und verbesserte Traubenqualität durch höheren Anteil an hefeverwertbaren Aminosäuren
- verbesserter Gärverlauf und reduzierte UTA-Anfälligkeit
Düngetermine
- ab April bis Mitte Mai, vor der Rebblüte
Düngemittel
Der hohe Nitrat-Anteil sorgt für eine schnelle und gezielte Stickstoff-Wirkung nach der Blüte auch bei Trockenbedingungen.
Düngung von Weinreben mit Phosphat, Kalium, Magnesium und Kalzium
Die Bemessung der Grundnährstoffdüngung sollte anhand von Boden- als auch von Blattanalysen und dem Entzug bemessen werden.
Empfehlungen zur Weinreben Düngung mit P, K und Mg:
- P2O5: 15 – 25 kg/ha
- K2O: 75 – 100 kg/ha
- MgO: 15 – 20 kg/ha
Ziele der Düngung:
Phosphat
- fördert das Wurzelwachstum, die Jugendentwicklung sowie das Zellwachstum und die Zellteilung
Kalium
- fördert die Traubenreife, erhöht die Frost- und Trockenresistenz
Magnesium
- Yafördert die Photosyntheseleistung, geringere Anfälligkeit gegenüber Stiellähme
Empfehlung zum Dünger für den Weinbau:
Es empfiehlt sich der Einsatz von auf den Weinbau abgestimmten Mehrnährstoffdüngern, wie z.B. YaraMila Complex 12+11+18 (+2+8) oder YaraRega 13+4+25 zu Vegetationsbeginn.
Der Kaliumbedarf kann darüber hinaus mit Unika Plus gezielt mit einer Kopfdüngung ergänzt werden.
Magnesium kann durch geeignete Blattdüngungsmaßnahmen mit YaraVita Hydromag (500 g/ltr. MgO) appliziert werden.
Dort wo ausreichend Wasser zur Verfügung steht, hat sich eine Fertigation (Tropfbewässerung mit gleichzeitiger Düngung) bestens bewährt. Mit der Fertigation kann auf einfachstem Weg die Düngung an die Wachstumsstadien angepasst werden und somit die Qualität des Endproduktes, des Weines, verbessert und optimiert werden. Für eine individuelle Empfehlung wenden Sie sich bitte an einen Fachberater.
Welche Mikronährstoffe sind beim Weinbau zu beachten?
In Chlorose-empfindlichen Lagen empfiehlt sich eine vorbeugende (prophylaktische) Behandlung mit Fe-haltigen Blattdüngern. YaraTera Tenso Iron 58 kann ab dem 4–5-Blattstadium eingesetzt werden. Nicht in die Blüte applizieren.
Der Bedarf an weiteren essentiellen Mikronährstoffen wie z.B. Bor, Mangan oder Kupfer kann mit den jeweiligen Blattdüngern der YaraVita Serie (YaraVita Bortrac, Mantrac pro oder Coptrac) abgedeckt werden.
Zur Vorbeugung und Abmilderung von Stresssituationen sollte Yara Tracer plus oder YaraVita Croplift anhand der Empfehlungen eingesetzt werden.
Ziele der Blattdünger im Weinbau:
Eisen (Fe)
Der Blattapparat soll in Chlorose-empfindlichen Lagen schon vor der Blüte leistungsfähig erhalten werden.
Bor (B)
Fördert das Pollenschlauchwachstum und somit das Blühverhalten.
Mangan
Verbessert als zentraler Bestandteil des Chlorophyll-Moleküls die Photosynthese-Leistung.
Kupfer
Fördert u.a. die Stickstoff-Aufnahme.
Zusammenhang zwischen Düngung & Bodenpflege beim Weinbau
Mit einer Begrünung der Rebflächen wird Erosion verhindert. Zugleich verbessert sich die Befahrbarkeit der Flächen und die Begrünung verhindert die Nitratauswaschung bei hohen Niederschlägen. Ebenso wichtig ist die Bodenpflege in Hinblick auf den Rebwuchs und die Nährstoffverfügbarkeit. Besitzt der Boden ein stabiles Bodengefüge (wird beeinflusst von Humuszufuhr, Begrünung und Vermeiden von Verdichtungen), wird den Pflanzen eine intensive Durchwurzelung ermöglicht, was wiederum die Erschließung von Wasser- und Nährstoffreserven verbessert.
Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit (in Abhängigkeit von der Bodenpflege) haben einen großen Einfluss auf den Gärverlauf und die Weinqualität (die „innere“ Qualität mit Merkmalen wie Extrakt, Restextrakt, Duft, Frucht und Körper). Es ist daher wichtig, auf eine standortangepasste Bodenpflege bzw. Begrünung sowie auf eine darauf abgestimmte Düngung zu achten, um letztlich eine bedarfsgerechte Versorgung der Reben zu gewährleisten.
Welcher Boden pH-Wert ist für den Weinbau ideal?
Je nach Bodenart sollte der pH-Wert zwischen 5,5 und 7 liegen.