Die Kartoffel (lateinisch: Solanum tuberosum) gehört zu den Nachtschattengewächsen und stammt ursprünglich aus Südamerika. Die Knollen werden als Speise-, Futter- oder Stärkekartoffel angebaut. Mit ca. 17 Millionen Hektar Anbaufläche weltweit gehört die Kartoffel zu den beliebtesten Kulturen. Der größte Kartoffelproduzent weltweit ist China.
Was ist beim Düngen von Kartoffeln zu beachten?
Bei der Düngestrategie für den Kartoffelbau muss zuerst die Verwertungsrichtung beachtet werden. Bei Stärkekartoffeln beispielsweise kann über die Stickstoffdüngung der Stärkegehalt beeinflusst werden.
Stickstoff Düngung von Kartoffeln
Der Stickstoff-Bedarfswert liegt nach neuer Düngeverordnung bei einem Ertragsniveau von 450 Dezitonnen pro Hektar bei 180 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Bei Frühkartoffeln sind bei 400 Dezitonnen pro Hektar Ertrag dann 220 Kilogramm Stickstoff pro Hektar möglich. Je 50 Dezitonnen pro Hektar Mehr- oder Minderertrag ist der Bedarfswert entsprechend um 10 Kilogramm Stickstoff pro Hektar anzupassen.
Bei Qualitätsspeisekartoffeln und Pflanzkartoffeln sollte die Düngung der Kartoffelpflanze angepasst werden: Empfehlenswert ist eine Verringerung der Stickstoff-Menge je nach Sorte um ca. 20 – 40 Kilogramm pro Hektar.
Korrekturen bei der Kartoffeldüngung mit Stickstoff gelten weiterhin für besondere Standortbedingungen, Vorfrüchte und Ernterückstände sowie langjährige organische Düngung. Mit in die Düngeplanung sollten Erfahrungswerte für Sorte und Standort mit einbezogen werden.
Eine Teilung der Stickstoff-Düngung hat gerade auf leichteren Böden in Versuchen Ertragsvorteile gezeigt. Die zweite Teilgabe muss jedoch sicher zur Wirkung kommen. Gerade unter trockenen Bedingungen haben hier nitrathaltige Dünger Vorteile.
Schwefel-Düngung von Kartoffeln
Der Schwefelbedarf der Kartoffel ist nicht besonders hoch und wird mit der Kalidüngung in aller Regel abgedeckt.
Kartoffel Düngung mit Phosphat, Kalium und Magnesium
Die Kartoffel stellt hohe Ansprüche an die Düngung, da sie aufgrund ihres schwach ausgeprägten Wurzelsystems stärker als andere Kulturen auf das Wasser und Nährstoffangebot im Krumenbereich angewiesen ist. Die Wurzeltiefe überschreitet nur selten eine Länge von 60 Zentimetern.
Eine mangelhafte Nährstoffversorgung der Kartoffel wirkt sich nicht nur auf den Ertrag, sondern in aller Regel auch auf die Qualität der Knollen aus.
Die konkrete Kartoffeldüngung hängt von der Verwertungsrichtung der Kartoffeln ab:
Dünger | Auswirkung und Empfehlung zur Kartoffeldüngung |
Phosphat | Phosphat beeinflusst die Kartoffel-Sortierung dadurch, dass der Knollenansatz verbessert wird. In der Jugendphase können auch bei guter Bodenversorgung Versorgungs-Engpässe aufgrund niedriger Temperaturen entstehen. Eine kontinuierliche Phosphat-Versorgung der Pflanzen beeinflusst das Knollenwachstum positiv, sodass eine regelmäßige Phosphat-Blattdüngung den Ertrag steigert.
Ein Mangel an Phosphat zeigt sich folgendermaßen: Die Stiele und Blätter zeigen nach oben. Die Blätter sind zwar kleiner, aber dunkel. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von „Starrtracht“. Der Mangel bewegt sich oft in einem latenten Bereich. Die Auswirkungen sind jedoch gravierend: Ein schwächerer Blattapparat mit einer geringeren Photosynthese-Leistung, ein schwaches Wurzelsystem, weniger Stolone mit weniger Knollen und schlussendlich ein geringerer Ertrag. |
Kalium | Zu hohe Kaliumgehalte mindern die Stärkegehalte und damit die Stärkeerträge bei Kartoffeln. Kalimangel senkt die Stärkegehalte und beeinflusst die Kocheigenschaften der Sorte.
Die Kalidüngung der Kartoffel verbessert die Speisequalität, insbesondere die Verringerung der Neigung zu Schwarzfleckigkeit. Ein Kalimangel führt zu frühzeitiger Abreife und vermindert deutlich den Ertrag der Pflanzen. |
Magnesium | Die Magnesiumdüngung der Kartoffel sollte über den Boden sichergestellt werden. Neben magnesiumhaltigen Kalken bieten sich hier Kieserit, magnesiumhaltige NPK Düngemittel und Kalkammonsalpeter mit Magnesium (Deklaration beachten) an.
Magnesium ist zentraler Bestandteil des Chlorophylls und an der Photosyntheseleistung beteiligt. Magnesiummangel führt zu verminderter Blattlebensdauer und beschleunigter Abreife. |
Welche Mikronährstoffe benötigt die Kartoffel?
Die Spurenelemente Bor, Kupfer, Mangan, Zink und Molybdän beeinflussen wichtige Stoffwechselvorgänge in der Kartoffelpflanze. Viele Mikronährstoffe vereint die Funktion als Enzymaktivator. Sie sind unentbehrlich für die Superoxiddismutasen (gilt z.B. für Mangan, Kupfer, Zink). Diese sind verantwortlich für den Abbau freier Radikale und reduzieren oxidativen Stress.
Mikronährstoffe werden zwar nur in geringen Mengen benötigt, sie sind jedoch für die Entwicklung und Ertragsfähigkeit der Kartoffelpflanzen essenziell. Außerdem ist die Verfügbarkeit aus dem Boden oft durch Trockenheit, geringe Bodengehalte oder nicht optimale pH-Werte eingeschränkt.
Zu geringe Bodengehalte spielen auf leichten Standorten vor allem bei Bor eine Rolle. Der oft schon zu geringe natürliche Borgehalt wird durch Auswaschung weiter gesenkt. Eine Boranalyse sollte auf Kartoffelstandorten bei den regulären Bodenuntersuchungen mit durchgeführt werden. Der Einsatz von 150 g Bor (z.B.: 1 Liter Borethanolamin) ist für die Kartoffel in der Regel ausreichend. Die Ausbringung ist mit geeigneten Mitteln mit der ersten Fungizidmaßnahme zu kombinieren, sodass keine weiteren Kosten für die Applikation entstehen.
Der Bedarf an Mikronährstoffen ist beim Aufbau des Blattapparates bis hin zur Blüte am höchsten. Die Versorgung sollte in dem Zeitraum abgesichert sein.
Mikronährstoff | Bedeutung und Empfehlung zur Kartoffeldüngung |
Molybdän | Molybdän wird für die Nitratreduktase benötigt, sodass ein Mangel höhere Nitratgehalte in der Knolle bewirken kann. Molybdän ist nur sehr selten bei Kartoffeln im Mangel. Molybdän ist im sauren Bereich schlecht verfügbar und tritt daher am ehesten auf anmoorigen Flächen auf. |
Mangan | Mangan ist wichtig für die Chlorophyll-Bildung und die Eiweißsynthese. Ein Mangel verzögert die Jugendentwicklung, vermindert die Photosynthese-Leistung und resultiert in einer schlechteren Stickstoffausnutzung. Mangan-Mangel ist häufig bei nicht angepassten pH-Werten sichtbar und ein latenter Mangel ist durch Pflanzenanalysen nachweisbar.
Düngung bei Bedarf: 0,5 bis 1,2 Kilogramm Mangan pro Hektar je nach Effizienz des eingesetzten Blattdüngers. |
Bor | Bor unterstützt die Stabilisierung von Calcium in den Zellwänden und wirkt positiv auf die Calciumaufnahme. Der Nährstoff fungiert als Bindemittel zwischen Pektinen und sorgt so für eine gute Bindekraft des Zellgewebes. Die Lagerfähigkeit der Kartoffeln wird verbessert. Bor ist zudem wichtig für den Assimilat-Transport und die Stärkespeicherung. Ein Bormangel kann zu geringeren Stärke- und erhöhten Zuckergehalten führen. Zu geringe Bor-Bodengehalte sind meist auf leichten Standorten zu finden. Eine Boranalyse sollte auf Kartoffelstandorten bei den regulären Bodenuntersuchungen mit durchgeführt werden.
Düngung: 150 Gramm Bor (z.B. ein Liter Borethanolamin) sind in der Regel ausreichend. |
Kupfer | Kupfer ist wichtig für die Vitalität und Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten. Kupfermangel tritt meist als latenter Mangel auf. Eine Kupfer-Düngung in Form eines Blattdüngers ist am effizientesten.
Düngung: Bei nachgewiesenem Kupfer-Bedarf sollten 250 bis 400 Gramm Kupfer pro Hektar gedüngt werden. |
Zink | Zink hat eine Schlüsselfunktion bei der Assimilation von Stickstoff im Stoffwechsel und bei der Stärkebildung. Mangelsymptome können geringe Knollenzahlen und geringe Stärkegehalte sein. Eine gute Zinkversorgung erhöht die Strahlungstoleranz der Pflanzen. Zinkmangel ist meist latent. Eine Düngung in Form von Blattdünger ist am effizientesten.
Düngung: Bei nachgewiesenem Bedarf können 250 bis 400 Gramm Zink pro Hektar gedüngt werden. |
Ein Blick auf Abbildung 1. zeigt, dass ein Mikronährstoffmangel in der Kartoffel häufig vorkommt. Die Abbildung spiegelt nicht den repräsentativen Zustand wider, da Verdachtsfälle mit integriert sind. Tendenzen sind jedoch ableitbar.
Leichtere Standorte sind stärker gefährdet. Jedoch kann sich ein Mangel auch auf besseren Standorten zeigen. Hohe Bodengehalte garantieren nicht automatisch eine gute Pflanzenversorgung. Unpassende pH-Werte, Sauerstoffmangel, oder auch Strukturschäden können die Verfügbarkeit der Mikronährstoffe aus dem Boden begrenzen. Eine der häufigsten Ursachen für Mikronährstoffmangel ist Trockenheit. Unter solchen Bedingungen lässt sich die Versorgung sehr gut über das Blatt absichern. Oftmals ist der Mangel latent, das heißt, es wird Ertrag verloren, ohne dass die Mangel-Symptomatik sichtbar wird.
Nährstoffentzüge im Kartoffelanbau
Nährstoffentzüge der Kartoffelknolle in kg/dt
Stickstoff | 0,3 – 0,4 |
Phosphat | 0,12 – 0,16 |
Kali | 0,55 – 0,66 |
Magnesium | 0,03 – 0,1 |
Kalk | 0,01 – 0,05 |
Schwefel | 0,01 – 0,03 |
Nährstoffentzüge von Kartoffelkraut in kg/dt
Stickstoff | 0,3 – 0,5 |
Phosphat | 0,1 – 0,2 |
Kali | 0,5 – 0,7 |
Magnesium | 0,15 – 0,25 |
Kalk | – |
Schwefel | 0,03 – 0,05 |
Nährstoffentzüge von Kartoffelknollen in kg/ha bei 500 dt/ha FM
Stickstoff | 175 |
Phosphat | 70 |
Kali | 300 |
Magnesium | 35 |
Kalk | 15 |
Schwefel | 10 |
Nährstoffentzüge von Kraut 130 dt/ha FM
Stickstoff | 50 |
Phosphat | 20 |
Kali | 75 |
Magnesium | 26 |
Kalk | – |
Schwefel | 5 |
Gesamtentzug in kg/ha
Stickstoff | 225 |
Phosphat | 90 |
Kali | 375 |
Magnesium | 61 |
Kalk | 15 |
Schwefel | 15 |
Blattdüngung bei Kartoffeln – H3
Kartoffeln können über ihren ausgeprägten Blattapparat die benötigten Nährstoffe über das Blatt sehr effektiv aufnehmen. Das ist gerade bei Trockenheit, relativ kaltem Boden und nicht optimalem pH-Wert des Bodens ein großer Vorteil.
Blattdüngung ist effizient, weil sie unmittelbar wirkt: Die Pflanze ist nicht auf die Bedingungen der Nährstoffnachlieferungen aus dem Boden angewiesen. Besonders in Phasen, in denen der Nährstoffbedarf der Kartoffel sehr hoch ist, beispielsweise zum Knollenansatz, und vor allem unter schwierigen Wachstumsbedingungen fördert Blattdüngung schnell und gezielt Ertrag und Qualität.
Mikronährstoffe sind im Blatt vergleichsweise gering konzentriert (Abbildung 2). Das heißt, kleine Mengen reichen über das Blatt oftmals aus, um die Blattkonzentration zu erhöhen und eine gute Versorgung abzusichern.
Der Kartoffelanbau beinhaltet beim Pflanzenschutz regelmäßige Überfahrten, sodass auch aus arbeitswirtschaftlichen Gründen ein Blattdüngerzusatz als Tankmischung sinnvoll ist. Die Kartoffel hat beim Aufbau des Blattapparates bis hin zur Blüte den höchsten Mikronährstoffbedarf. Die Versorgung sollte in dem Zeitraum entsprechend abgesichert sein. Allein aus Gründen der Handhabung haben sich flüssig formulierte Blattdünger im Praxiseinsatz bewährt. Formulierungsadditive sorgen für eine gute Benetzung, Anhaftung und hohe Aufnahmeraten über einen längeren Zeitraum.
Nahezu alle Nährstoffe können über den Blattapparat der Kartoffelpflanze gedüngt werden:
Dünger | Wirksamkeit der Blattdüngung für die Kartoffel |
Stickstoff | Stickstoff als Blattdünger dient zur gezielten Nachdüngung auf Standorten mit geringer Nachlieferung und zur Verzögerung der Seneszenz (Alterung), z.B. als Harnstofflösung. |
Magnesium | Magnesium kann bei sauren Standorten mit schlechter Verfügbarkeit oder geringen Bodengehalten über das Blatt gedüngt werden. |
Phosphat | Phosphat wird zur gezielten Verbesserung von Ansatz und Knollenwachstum der Kartoffelpflanze zum entsprechenden Einsatzzeitpunkt gedüngt. |
Mikronährstoffe | Mikronährstoffe sind bei Bedarf sehr effizient über das Blatt auszubringen. |
Blattdüngung mit Phosphat
Phosphat spielt eine entscheidende Rolle bei der Nutzung von Sonnenenergie. Adenosindiphosphat (ADP) ist eine zweiwertige Phosphat-Verbindung in der Pflanze und kann bildlich mit einem leeren Akku verglichen werden.
Sonnenlicht und zusätzliches Phosphat können diesen leeren Akku wieder aufladen. Es entsteht Adenosintriphosphat (ATP), ein dreiwertiges Phosphat. In dieser Form speichert die Pflanze die Energie aus der Photosynthese. Diese wird innerhalb der Pflanze an Stellen transportiert, die gerade Energie benötigen, wie zum Beispiel an die Wurzeln.
Ohne Phosphat können die Wurzeln nicht wachsen. Und wenn sie nicht wachsen, können sie auch nicht das im Boden vorhandene Phosphat erschließen, welches sie für ihr Wachstum benötigen. Es ist also ein Teufelskreis, den Sie aber unterbrechen können: mithilfe einer Phosphat-Blattdüngung.
Der ausgeprägte Blattapparat der Kartoffel ist für die Versorgung mit Phosphat über das Blatt prädestiniert. Um einen anhaltenden Effekt zu erzielen, sollten Sie die Maßnahmen im Abstand von etwa 10 bis 14 Tagen wiederholen.
Die Pflanzen werden dadurch gleichmäßig mit Phosphor versorgt, bleiben vital und widerstandsfähig. Auch halten diese bei Trockenheit länger durch und können mehr assimilieren. Im Vergleich zu Stickstoff und Kali ist Phosphat nur in sehr niedrigen Konzentrationen im Blatt zu finden. Daher reichen schon verhältnismäßig geringe Mengen von etwa 1 bis 2 kg P2O5 je Hektar und Überfahrt, um einen Effekt zu erzielen.
Bei der Blattdüngung kommt es aber nicht nur auf die Nährstoffgehalte des Präparates an. Auch die Verträglichkeit und die Aufnahmerate spielen eine wichtige Rolle. Zudem senken Blattdünger, die Phosphat auf Basis von Phosphorsäure enthalten, den pH-Wert der Spritzbrühe. Auch bei ausreichend hohen Gehalten im Boden können Sie mit einer Phosphat-Blattdüngung positive Effekte erzielen.
Der regelmäßige Einsatz eines gut formulierten phosphathaltigen Blattdüngers, wie etwa YaraVita Kombiphos, hat sich in den vergangenen Jahren in der Praxis bewährt und nimmt durch den Bilanzdruck weiter zu.
Zeitpunkt der Phosphat-Blattdüngung bei Kartoffeln ist entscheidend
Der Startzeitpunkt der ersten Phosphat-Blattdüngung richtet sich nach dem Ansatzvermögen der Sorte und dem Qualitätsziel. Besteht das Ziel darin, möglichst viele Knollen pro Pflanze zu haben, muss die erste Anwendung im Häkchenstadium erfolgen. So fördern Sie den Knollenansatz.
Ist das Ansatzvermögen der Kartoffelsorte jedoch hoch und die Versorgung mit Phosphat aus dem Boden gerade günstig, sollten Sie mit dem ersten Blattdünger-Einsatz noch etwas warten. Zudem sollten Sie auch die Aufwandmenge entsprechend anpassen.
Im weiteren Verlauf der Vegetation führt eine gute Phosphat-Versorgung zu einer höheren Photosynthese-Leistung. Dadurch verbessern sich auch das Knollenwachstum und die Erträge pro Hektar. Kartoffeln, die gut mit Phosphat versorgt sind, haben zudem eine bessere Schalenqualität. Dadurch lassen sie sich besser lagern. Des Weiteren bestimmt Phosphat die Stärkequalität. Ein höherer Phosphatgehalt der Knollen kann mit einer höheren Viskosität, einer höheren Menge an aufgeschlossener Stärke sowie einer geringen Verkleisterungstemperatur einhergehen.
Je länger die Phosphorblatt-Konzentration aufrechterhalten wird, desto länger wird Ertrag gebildet. Deswegen ist es wichtig, auch zu einem späteren Zeitpunkt auf die Phosphorversorgung der Kartoffel zu achten. Denn mit Beginn der Blüte nimmt die Kartoffelpflanze weniger Phosphat auf. Zur gleichen Zeit wird mehr Phosphat von den Blättern zu den Kartoffelknollen transportiert. Sinkt im Zuge dessen die Phosphor-Blattkonzentration unter den kritischen Wert von 0,22 %, kommt der Energiehaushalt zum Erliegen und die Blätter sterben ab. Mit einer gezielten Phosphor-Blattdüngung nehmen die Tage zu, in denen die Phosphor-Blattkonzentration über 0,22 % liegen. Die Photosyntheseleistung wird verlängert und die Ertragsbildung weiterhin gefördert.
Wissenswertes zu Kartoffeln
Was sind die Eigenschaften der Kartoffel?
Die Kartoffel ist eine krautige Pflanze, deren Blätter bis zu einem Meter hoch wachsen können. Die Kartoffelpflanze weist Blüten mit gelben Staubbeuteln auf. Die Blütenblätter sind häufig weiß, je nach Sorte gibt es aber auch andere Färbungen. Unterirdisch liegen die sogenannten Stolonen, an denen dann die Knollen wachsen.
Die Erntemenge in Deutschland unterliegt von Jahr zu Jahr teils großen Schwankungen. Der Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 weist für Deutschland eine Ernte von rund 10,5 Millionen Tonnen auf einer Fläche von rund 272.000 Hektar auf. Den größten Anteil daran haben Speisekartoffeln, Industriekartoffeln haben nur einen geringen Anteil.
Der weltweit größte Kartoffelproduzent China produziert über 99 Millionen Tonnen Kartoffeln pro Jahr, auf einer Anbaufläche von rund 6 Millionen Hektar. Damit liegt das Land beim Kartoffelanbau deutlich vor dem Zweitplatzierten Indien mit einer Ernte von rund 43 Millionen Tonnen Kartoffeln pro Jahr.
Werden Kartoffeln zu hell gelagert, können Sie grün werden. Das weist auf einen erhöhten Gehalt an Solanin in den Knollen hin. Zu viel Solanin kann zu Vergiftungen führen.
Welche Kartoffelsorten sind in Europa üblich?
Kartoffeln lassen sich in drei Kategorien einteilen: Festkochend, vorwiegend festkochend und mehligkochend. Die Knollen unterscheiden sich im Stärkegehalt: Je größer der Stärkegehalt desto weicher sind die Kocheigenschaften:
- festkochend: 11 – 13 % Stärke (z.B. Kartoffelsorte Annabelle)
- vorwiegend festkochend: 13 – 15 % Stärke (z.B. Kartoffelsorte Granola)
- mehligkochend: 14 – 16 % Stärke (z.B. Kartoffelsorte Bintje)
Welcher Boden pH-Wert ist für die Kartoffel ideal?
Der pH-Wert für den Kartoffelanbau ist abhängig von der Bodenart einzustellen. Überhöhte pH-Werte sind wegen der schlechteren Nährstoffverfügbarkeit und der ansteigenden Schorfgefahr zu vermeiden. Für die Bodenart zu geringe pH-Werte haben ebenfalls eine verminderte Nährstoffverfügbarkeit zur Folge, z.B. bei Phosphat.
Was ist beim Anbau von Kartoffeln zu beachten?
Kartoffeln gelten als gute Vorfrucht. Bei der Standortwahl sollte darauf geachtet werden, dass der Boden sich leicht erwärmt und eine gute Wasserführung vorhanden ist. Besonderes Augenmerk beim Anbau sollte auf ein feinkrümeliges und gut abgetrocknetes Saatbett gelegt werden, damit die Dämme gut gezogen werden können.
Wann sollte die Kartoffel gepflanzt werden?
Meist werden die Saatkartoffeln zwischen April und Mai auf den Feldern gepflanzt. Die Bodentemperatur sollte mindestens 8 Grad Celsius betragen – bei vorgekeimtem Saatgut ist der Anbau auch bei geringeren Temperaturen möglich.
Kartoffeln werden je nach Sorte und Produktionsrichtung in Abständen von 32 bis 38 Zentimetern gepflanzt. Der Reihenabstand beträgt meist 75 Zentimeter. Die Saattiefe beträgt 8 – 10 Zentimeter.
Wann kann man Kartoffeln ernten?
Frühkartoffeln werden bereits ab Anfang Juni geerntet. Die Ernte der anderen Sorten erfolgt dann ab Mitte August bis Mitte Oktober.