Sondernewsletter März 2007
Die Getreidebestände sind aufgrund der guten Bedingungen im Herbst und über Winter meist gut entwickelt. Frostschäden sind lediglich regional ein Thema. Allerdings sind die Nmin-Gehalte der Böden meist relativ niedrig und die Bestände fallen ohne Andüngung in eine Mangelsituation. Wie viel Stickstoff noch aus dem Boden nachgeliefert wird, hängt von zahlreichen Bedingungen ab und ist derzeit nicht vorhersehbar.
Wie sollte die Düngung zu Getreide also angegangen werden, um das Risiko möglichst gering zu halten?
Zumeist kann etwas niedriger angedüngt werden (z.B. 50-60 kg N/ha); dabei muss der Nmin-Gehalt der Böden sowie der Entwicklungsstand der Kultur beachtet werden. In gut entwickelten Beständen kann die Hauptstickstoffmenge in diesem Jahr zu den späteren Düngungsterminen fallen. Dieses Vorgehen bietet den Vorteil, dass zur zweiten N-Gabe dann im weiteren Vegetationsverlauf flexibel reagiert werden kann. Hilfsmittel zur Abschätzung des N- Düngebedarfes sind beispielsweise der Nitrat-Schnell-Test, das Nitracheck-Gerät, der YARA N-Tester® oder auch das Düngefenster.
Bei der empfohlenen moderaten Andüngung spielt die Auswahl des richtigen Düngers eine entscheidende Rolle. Es sollten Dünger mit einem gewissen Nitratanteil eingesetzt werden, um eine sichere Wirkung zu erzielen. Dies gilt besonders, wenn die Befahrbarkeit der Flächen noch auf sich warten lässt. Die Bestände – besonders schon weit entwickelte – dürfen zwar nicht überzogen gedüngt werden; allerdings muss ein temporärer N-Mangel vermieden werden, da ansonsten die Ährenanlage gefährdet ist.
Aufgrund der teilweise starken Niederschläge in den letzten Tagen ist auf die Schwefelversorgung zu achten, da der evtl. noch im Boden vorhandene Schwefel in tiefere Bodenschichten eingewaschen wurde. Hierbei ist sulfathaltigen Düngern der Vorzug zu geben.
In zahlreichen Beständen ist es in diesem Frühjahr zu sichtbarem Phosphatmangel gekommen (rotviolette Verfärbung der Pflanzen). Dies ist besonders auf kalten und trägen Böden festzustellen und vor allem dort, wo in den letzten Jahren bei der Phosphatdüngung gespart wurde. Hier sollte unbedingt die Phosphatversorgung sichergestellt werden. Ein temporärer Mangel ist zu vermeiden. In dieser Wachstumsphase nimmt Getreide bis zu 3 kg Phosphat pro Hektar und Tag auf!
Volldünger mit einem hohen wasserlöslichen Phosphatanteil wirken sicher.
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