Grundsätzlich ist das Risiko gasförmiger Ammoniak-Verluste aus dem Boden bei hohen pH-Werten größer, da bei hohen pH-Werten Ammonium zu Ammoniak umgewandelt wird, welches gasförmig aus dem Boden entweichen kann.
Allerdings können auch bei niedrigen Boden-pH-Werten nennenswerte Ammoniak-Verluste auftreten. Nach einer Harnstoffdüngung werden die „sauren“ Protonen der Bodenlösung während der Harnstoff-Hydrolyse (Umsetzung zu Ammonium) verbraucht, so das um das Harnstoffdüngerkorn herum der pH-Wert kurzfristig sehr stark ansteigen kann. In diesem Bereich ist das Verlustrisiko also extrem hoch.
Das Risiko steigt noch, wenn der Harnstoff durch fehlende Niederschläge an der Oberfläche verbleibt und das Ammonium nicht an Tonminerale adsorbiert werden kann (z.B. trockene Bedingungen, sandige Böden).
Eine generelle Beurteilung der Ammoniakverluste nach Harnstoffdüngung anhand des Boden-pH-Wertes ist also nicht möglich. Wichtigere Faktoren sind z.B. die Bodenfeuchte, Niederschläge unmittelbar nach der Düngung und Adsorptionsmöglichkeiten für das gebildete Ammonium.
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