Getreide in der Schossphase nicht hungern lassen
Das Ziel der 2.Stickstoffgabe in Getreide ist die Erhaltung der gewünschten Triebdichte für den Ertragsaufbau
und die Förderung der Ährchenanlage für den Einzelährenertrag. Eine schnelle Wirkung des Stickstoffs und die
Schwefelversorgung müssen sichergestellt werden.
Um den Bestand sicher zu führen, muss der Landwirt die Bedeutung der einzelnen Phasen der Entwicklungsstadien kennen. Die für den Ertrag relevanten Parameter, die in der Schossphase beeinflusst werden, sind:
- Anzahl ährentragender Halme
- Kornzahl pro Ähre
Erhaltung der gewünschten Triebdichte für den Ertragsaufbau sicherstellen
Im Stadium EC 30 beginnt die Pflanze mit der Triebreduktion, d.h. überflüssige Triebe höherer Ordnung werden wieder zurückgebildet. Liegen ausreichend (= 2 – 3; von der gewünschten Bestandesdichte abhängig) kräftige Triebe erster und zweiter Ordnung vor, so ist die Triebreduktion durchaus erwünscht. Denn die Triebe höherer Ordnung sind in ihrer Ertragsleistung wesentlich schlechter als Triebe erster und zweiter Ordnung.
Sind nur wenige Seitentriebe vorhanden oder die erwünschten Triebe geschwächt, muss rasch – mit schnell wirkenden N-Formen – gehandelt werden, damit diese nicht auch reduziert werden.
Förderung der Ährchenanlage für den Einzelährenertrag wichtig
Die Kornzahl pro Ähre wird durch eine gezielte N-Gabe im Stadium EC 32 abgesichert. Hier ist die Ährchen-und Blütenreduktion in vollem Gange und es beginnt das Längenwachstum sowohl der Pflanze und der angelegten Ähren. Ein N-Mangel in dieser Phase wirkt sich negativ auf den Ertrag aus.
Schwefel beachten
Falls auf schwefelbedürftigen Flächen noch keine Schwefeldüngung erfolgt sein sollte, ist eine S-Gabe von 10-20 kg S/ha bis Stadium EC 32 noch ausreichend, um die maximalen Erträge zu sichern.
Wovon hängt die Höhe der Schossergabe ab?
In der Regel bestimmt die Höhe der Andüngung, die Stickstoffnachlieferung des Bodens und die Entwicklung des Bestandes die zu düngende N-Menge zum Schossen. Zusätzlich müssen sortenspezifische Unterschiede im Ertragsaufbau berücksichtigt werden.
Die Beobachtung der Getreidebestände und die Anlage eines Düngefensters sollten Standard sein, da so die Düngewirkung überprüft (Trockenheit im Frühjahr 2007!) werden kann und der Zeitpunkt für die Anschlussdüngung leichter zu ermitteln ist. Der YARA N-Tester® hilft dem Praktiker den Ernährungszustand des Bestandes zu erkennen und gibt schnell und sicher Auskunft über die benötigte N-Menge zur 2. Gabe.
Neben der Höhe der N-Gabe kann auch der richtige Zeitpunkt der Düngung bestimmt werden: Weist der YARA N-Tester extrem niedrigen N-Bedarf aus, kann mit der N-Gabe noch gewartet werden.
Fazit
Durch unterschiedliche Düngungszeitpunkte können gezielt die verschiedenen ertragsrelevanten Entwicklungsstadien der Pflanzen angesprochen und gefördert werden. Um dies erfolgreich umzusetzen, muss der Dünger schnell wirken. Daher sind nitrathaltige N-Dünger bevorzugt zu verwenden. Sollte bisher keine Schwefeldüngung erfolgt sein, ist dies mit 10-20 kg S/ha noch früh genug erledigt.
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