Stickstoff und Schwefel – Wie gelangen die Nährstoffe ins Korn?
Stickstoff im Korn von Winterweizen stammt in beträchtlichem Umfang aus dem Stängel und den Blättern. Das Ausmaß dieser Rückverlagerung hängt unter anderem von der Düngungshöhe ab. Im Vergleich zu Stickstoff wird Schwefel weniger gut aus älteren Pflanzenteilen mobilisiert und ins Korn transportiert. Die Schwefeldüngungsstrategie muss daher überdacht werden.
In Gefäßversuchen mit Winterweizen enthielt das Korn zur Ernte je nach Düngungsniveau 82-84 % des gesamten aufgenommenen Stickstoffs. Korn-N entstammt bei mittlerem N-Niveau immerhin zu 84 % aus der Rückverlagerung aus anderen Pflanzenteilen. 16 % des Stickstoffs im Korn müssen ab Beginn Blüte noch aus dem Boden aufgenommen werden.
Bei höherer N-Düngung steigt dieser Anteil auf 20 %, bei insgesamt wesentlich höherer N-Aufnahme.
Schwefel wird weniger rückverlagert
Bei hoher N-Intensität kann der S-Bedarf des Korns nur zu 50 % über die Umverteilung aus der Restpflanze gedeckt werden. Der Rest musste ab Beginn Blüte noch aus dem Boden aufgenommen werden.
Der bei steigender Stickstoffdüngung höhere Schwefelbedarf braucht eine ausreichende Versorgung über den Boden, um mit wachsendem Ertrag auch hohe Qualitäten sicher zu stellen. Die Düngung von Schwefel zur Spätgabe ist daher in Betracht zu ziehen.
Fazit:
Stickstoff wird während der Kornfüllungsphase in großen Mengen aus älteren Pflanzenteilen ins Korn umverlagert. Schwefel wird dagegen in einem wesentlich geringerem Maße aus älteren Pflanzenteilen mobilisiert. Insbesondere bei hohem Ertragsniveau und zur Absicherung der Weizenqualität sollte daher über eine zusätzliche Schwefeldüngung vor der Kornfüllungsphase nachgedacht werden.
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