Phosphor- und Kalidüngung – kurz- und langfristige Düngungseffekte beachten
Traditionelle Grunddüngung oder Starterdüngung im Frühjahr?
Die traditionelle Grunddüngung basiert auf der Ermittlung der pflanzenverfügbaren Phosphor- und Kaliumgehalte im Boden (Gehaltsklassenkonzept) und orientiert sich bei mittlerer Bodenversorgung in der Höhe am P- und K- Entzug der Kulturen. Diese Form der Grunddüngung erfolgt meist einmal im Rahmen der Fruchtfolge als Applikation auf die Stoppeln im Herbst.
Demgegenüber wird seit Jahren die NPK-Starterdüngung im Frühjahr als effektivere Düngungsmaßnahme empfohlen. Eine Starterdüngung wird gezielt zum Zeitpunkt einer hohen P- und K- Aufnahme durch die Pflanze ausgebracht. Die Pflanze wird dadurch zu wichtigen Entwicklungsstadien und kritischen Wachstumsbedingungen unterstützt.
Versuche zeigen, dass die Kombination beider Strategien – eine gute Grundversorgung des Bodens und eine gezielte P, K- Versorgung im Frühjahr – langfristig die ökonomischste P- und K- Düngung darstellen.
Höheres Ertragsniveau auf gut versorgten Böden
Zahlreiche Versuche belegen, dass im direkten Vergleich zwischen gut und schlecht mit P und K versorgten Böden das Ertragsniveau auf den schlechter versorgten Standorten niedriger liegt. Düngungseffekte sind auf diesen Böden zwar höher, aber das Ertragsniveau der besser versorgten Standorte wird im Mittel nicht erreicht.
Welche Folgen hat eine unterlassene P- und K- Düngung?
Langzeitversuche zur P- und K- Düngung belegen, dass sich in den ersten Jahren einer unterlassenen P- und K- Düngung kaum negative Auswirkungen auf den Ertrag zeigen. Wird allerdings zu lange von der Substanz gelebt, zeigen sich deutliche Ertragsunterschiede. Im dargestellten Beispiel (Abb.1, Mittelwert aus 3 Langzeitversuchen) zeigt sich nach ca. 10 Jahren deutlich der Effekt einer P- und K- Düngung. Und auch die wirtschaftlichste Strategie kann abgelesen werden: Eine jährliche NPK-Starterdüngung im Frühjahr führte über den ganzen Versuchszeitraum bei gleicher gedüngter P- und K- Menge zu deutlichen Mehrerträgen im Vergleich zu einer einmaligen P, K- Düngung im Rahmen der Fruchtfolge oder einer jährlichen P, K- Düngung im Herbst.
Wie könnte die optimale P, K- Strategie aussehen?
Für den Startereffekt ist nicht eine komplette PK Entzugsdüngung erforderlich (Abb. 2). Auch geringe Mengen P, K im Frühjahr reichen aus, um den Startereffekt zu erzielen. Das ermöglicht die Nutzung von NPK´s mit relativ niedrigen P, K- Gehalten, um die Schlagkraft im Frühjahr zu erhalten. Die Grundversorgung kann dann – unter Berücksichtigung der jeweils schon im Frühjahr applizierten Mengen – im Rahmen der Fruchtfolge in Form mineralischer, organischer oder Sekundärrohstoffdünger erfolgen.
Fazit:
Die Kombination der traditionellen Grunddüngung in der Fruchtfolge mit einer jährlichen NPK Starterdüngung im Frühjahr ist die effizienteste Art, die Kulturen mit Grundnährstoffen zu versorgen. Langfristig wird so die Bodenversorgung erhalten und gleichzeitig der ertragssteigernde NPK Startereffekt genutzt.
Nutzen Sie den Entzugsrechner, um Ihre P und K Entzüge zu ermitteln!
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