Pflanzenanalyse-Ergebnisse aus 2012
Fast alle Proben zeigen Mangel
Pflanzenanalysen bieten Vorteile
Auf landwirtschaftlichen Betrieben sind Bodenuntersuchungen Standard und gesetzlich vorgeschrieben. Häufig sind die Nährstoffe im Boden nur eingeschränkt verfügbar, beispielsweise bei Trockenheit, Bodenverdichtung oder nicht optimalem pH-Wert. Dann handelt es sich um einen induzierten Mangel. Im Klartext: Es sind genügend Nährstoffe vorhanden – die kommen aber nicht in der Pflanze an. Zwischen den Bodengehalten und den Gehalten von Nährstoffen in der Pflanze besteht nur eine schwache Beziehung. Dann ist eine Pflanzenanalyse die sinnvolle Ergänzung zur Bodenuntersuchung. Auch latenter Mangel kann über Pflanzenanalysen gut gemessen werden. Langfristig kann so Nährstoffmangel behoben und die Düngestrategie verbessert werden.
Winterweizen und Kartoffeln – Ergebnisse 2012
Vorweg: Fast alle Proben zeigen einen Mangel von einem oder mehr Nährstoffen, egal in welcher Kultur. Konkret ist in den Winterweizen-Proben neben Mikronährstoff-Mangel am häufigsten Schwefel-Mangel zu finden. In 40 Prozent der eingesandten Proben wurde ein Schwefel-Defizit aufgedeckt, davon war in der Hälfte dieser Proben sehr starker Schwefel-Mangel zu finden. Schwefel beeinflusst in der Pflanze direkt die Qualität, ist zu wenig in der Pflanze verfügbar führt das zu Ertragseinbußen.
Hohe Proteinwerte sind mit Schwefel-Mangel nicht zu realisieren. Bei den Spurennährstoffen zeigten sich Defizite am häufigsten bei Mangan, Zink und Kupfer; bei Zink sogar in 21 Prozent der Proben. Das hat Folgen für den Ertrag: Ist ein Nährstoff im Mangel, kann der Höchstertrag nicht mehr erreicht werden.
Bei den eingesandten Kartoffel-Proben war Kalium am häufigsten im Mangel: Bei satten 87 Prozent war dieser Nährstoff nicht ausreichend vorhanden. Bei 30 Prozent der Proben fehlten Phosphat und Calcium, aber auch die Bor-Versorgung war oft mangelhaft. Die Defizite bringen Probleme mit sich: Hohe Erträge sind nicht zu erzielen, Qualitätsanforderungen können meist nicht eingehalten werden.
Mangel einfach beheben
Hat der Landwirt nun Kenntnis der Nährstoffdefizite, kann er auch handeln. Manchmal geht es schon mit kleinen Veränderungen in der Düngeplanung. Bei den Mikronährstoffen werden neben Einzelnährstoffen auch kulturspezifische Kombinationsprodukte angeboten. Latenter oder akuter Mangel ein oder mehrerer Nährstoffe wird so unkompliziert und meist ohne zusätzliche Überfahrten gleichzeitig mit dem Pflanzenschutz behoben. Auch eine Umverteilung der eingesetzten Nährstoffe kann eine Lösung sein: Eine starre Grunddüngung in der Fruchtfolge kann beispielsweise durch eine NPK-Startgabe zu Vegetationsbeginn ergänzt werden, um P-und K-Mangel im Frühjahr zu verhindern.
Falls Sie Pflanzenanalysen planen ist es wichtig, die Proben nicht zu früh zu nehmen. Eine Probenahme-Anleitung finden Sie hier (yara.de/megalab). Eingesandte Proben können nur dann richtig zugeordnet und mit den Zielwerten verglichen werden, wenn das korrekte Entwicklungsstadium angegeben wird. Denn die Zielwerte unterscheiden sich in den unterschiedlichen Vegetationsstadien voneinander. Ungenaue BBCH Angaben führen zu Fehlinterpretationen der Ergebnisse.
Fazit:
Über Pflanzenanalysen kann der Landwirt induzierten und latenten Nährstoffmangel seiner Kulturen auf- decken und beheben. Megalab-Ergebnisse aus 2012 zeigen, dass Nährstoffmangel eher die Regel als die Ausnahme ist. Die Pflanzenanalyse gehört zur Überprüfung der eigenen Düngepraxis dazu und sollte als Standard neben der Bodenuntersuchung genutzt werden, um Phosphat und Kali-Engpässe im Frühjahr zu vermeiden.
Neueste Kommentare