Blattdüngungs-Maßnahmen ab EC 37 bringen Ertrag und Qualität auf Trab
Hat der Winterweizen Stadium EC 37/39 erreicht, ist der Ertragsfaktor Ähren pro Quadratmeter festgelegt. Kurz vor dem Schieben der Ähre steht oftmals auch schon die Kornzahl pro Ähre fest. Jetzt beeinflussen Stressfaktoren wie Trockenheit und große Temperatur-Unterschiede zwischen Tag und Nacht das Wachsen und Gedeihen der Bestände und damit vor allem das Tausendkorngewicht (TKG). Da zu diesem Zeitpunkt unterschiedliche Pflanzenschutz-Maßnahmen mit Wachstumsreglern, Fungiziden oder Insektiziden nach dem Ährenschieben anstehen, ist es eine Überlegung wert, welche Nährstoffe direkt aufs Blatt appliziert werden können.
Mikronährstoffe: Mangan, Kupfer und Zink wirken sich jetzt in dem Stadium der stärksten Biomasse-Bildung erheblich auf die Photosynthese-Leistung, das Blühverhalten, die Kornanlage und die Blattgesundheit aus. Am einfachsten ist die Zumischung von Nährstoff-Cocktails, welche neben diesen Mikronährstoffen auch noch Magnesium enthalten.
Phosphat: Mittels einer Phosphat-Blattdüngung wird der Phosphor-Vorrat im Blatt schnell und direkt aufgefrischt. Dabei ist zu beachten, dass nur die Phosphor-Form Phosphat von den Pflanzen als Nährstoff genutzt werden kann. Damit aus Sonnenlicht und Kohlendioxid mittels der Photosynthese pflanzliche Biomasse entstehen kann, muss die Phosphat-Verbindung ATP (Adenosintriphosphat) jederzeit zur Verfügung stehen. Gerade bei Trockenheit verlangsamt sich der Phosphat-Fluss an die Wurzel. Bei Gefäß-Versuchen am Hanninghof in Dülmen wurde durch die Phosphat-Blattdüngung im Stadium EC 37/39 bei Sommerweizen ein Mehrertrag von 19 % erzielt. Bekannte Produkte sind YaraVita Kombiphos (3l/ha), YaraVita Kartoffel (3l/ha), YaraVita Mais (Phosphat mit Zink; 3 l/ha).
Magnesium und Schwefel: Bittersalz ist der Klassiker unter den Blattdüngungs-Maßnahmen. Eine hohe Magnesium-Versorgung bis zur Abreife erhöht das TKG. Wird bereits über den Boden genügend Magnesium angeboten, hat sich eine Stickstoff-Schwefellösung (YaraVita Thiotrac) an vielen Standorten als sehr wirksam für eine verbesserte Qualität und höhere Erträge erwiesen. Zur Zeit werden in Pflanzenanalysen verstärkt leichter Schwefelmangel festgestellt. Berater haben die Erfahrung gesammelt, dass auf Spitzen-Standorten die Eiweißverdünnung im Weizenkorn gestoppt werden konnte und die Proteinwerte sich um bis zu 0,5 % erhöhten. Auf leichten Trockenstress-Standorten, wo es seltener Proteinprobleme gibt, hat sich dagegen der Ertrag erhöht.
Bei allen Blattdüngungs-Maßnahmen geht es darum, die letzten drei Blätter und besonders das Fahnenblatt in ihrer Funktion zu erhalten und zu fördern. Dies gelingt bei Mikronährstoffen gut mit formulierten Blattdüngern. Hauptnährstoffe wie Phosphor, Schwefel und Magnesium müssen gezielt zur Vermeidung von Stress-Phasen eingesetzt werden.
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