Blattdüngung zu Mais
Mais braucht mehr als NPK!
Für die Blattdüngung im Mais bieten sich die Nährstoffe Stickstoff, Phosphat, Magnesium sowie die Mikronährstoffe Bor, Mangan, Kupfer und Zink an. Die Stickstoffversorgung sollte in der Regel durch die Wahl eines geeigneten Unterfuß-Düngers in der Jugendphase abgesichert sein. Sollten hier Engpässe auftreten kann z. B. mit der Zugabe von Spritz-Harnstoff eine Versorgungslücke überbrückt werden.
Die Phosphat-Versorgung ist in der Maiskultur vor allem in der Jugendphase nicht immer sicher abgedeckt. Das Phosphat-Aneignungsvermögen von Mais ist durch die schwache Wurzelleistung in frühen Entwicklungsstadien schwach. Das ist der Grund für die Platzierung von Phosphat zur Saat. Besonders Kälte aber auch Trockenheit vermindern die Verfügbarkeit der Nährstoffe für die junge Pflanze zusätzlich. Weiter ist in vielen Fruchtfolgen die Unterfuß-Düngermenge in den letzten Jahren immer weiter reduziert worden, damit der Phophat-Bilanzüberschuss nicht zu stark ansteigt. Auch die Platzierung von Gülle oder Gärresten zur Saat statt mineralischer Unterfuß-Düngung senkt die frühe Phosphat-Versorgung der Maispflanze ab. Geeignete Blattdünger mit hohen Phosphat-Gehalten können hier maßgeblich zur Versorgung beitragen.
Warum ist die Phosphat-Blattdüngung so effektiv?
Im Gegensatz zu anderen Hauptnährstoffen ist der Phosphat-Gehalt in der Pflanze relativ gering. Vergleicht man z. B. den Kalium- mit dem Phosphat-Gehalt, stellt man fest, dass der Phosphat-Gehalt zehn-fach niedriger ist als der Kalium-Gehalt. Mit einer Phosphat-Blattdüngung ist das Potential den Blattgehalt wirksam zu erhöhen zehn-fach größer als bei Kalium.
Phosphat ist bei allen Energie-Übertragungen in der Pflanze enorm wichtig. Dadurch limitiert eine schwache Phosphat-Versorgung alle Stoffwechselvorgänge in der Pflanze. Gerade auch die Wurzelentwicklung ist von einer optimalen Energieversorgung abhängig.
Magnesium für das Sonnenkraftwerk in der Pflanze
Magnesium ist das zentrale Element im Chlorophyll und für die Umwandlung des Sonnenlichtes in Energie erforderlich. Gerade auf leichten Standorten und bei geringen pH-Werten ist die Pflanzenversorgung genau zu prüfen. Magnesium wird leicht ausgewaschen und ist im sauren Milieu schlecht verfügbar. Als Blattdüngung ist Magnesium vielfach erprobt. Die Bodenversorgung sollte aber nicht vernachlässigt werden, da ein Silomais mit 450 Dezitonnen Ertrag über 50 Kilogramm Magnesium pro Hektar aufnehmen muss.
Mikronährstoffe sind in vielen Stoffwechsel-Vorgängen der Pflanze von Bedeutung. Sie sind wichtig für die Vitalität, die Krankheitsabwehr, den Nährstoff- und Assimilat-Transport und die Energiegewinnung.
Vor allem Bor ist für den Stofftransport in der Pflanze bedeutend. Es hat direkten Einfluss auf Zellwand und Membran-Strukturen. Außerdem werden die Aufnahme von Nährstoffen, das Längenwachstum der Wurzel und des Sprosses sowie die Kolbenfüllung negativ durch Bormangel beeinflusst. Bor ist in den meisten Pflanzen schlecht verlagerbar und sollte deshalb mehrfach zur Versorgung über das Blatt gespritzt werden. Eine frühe Maßnahme zur Förderung der Jugend-Entwicklung im Sechsblatt-Stadium und zusätzlich eine späte Maßnahme zum letztmöglichen Behandlungstermin (Wuchshöhe 80-100 cm) sind empfehlenswert.
Kupfer spielt im Mais nicht so eine wichtige Rolle wie Zink. Aber auch der Mais hat einen Kupferbedarf und in Pflanzenanalysen kann gerade in Trockenjahren häufiger Kupfermangel nachgewiesen werden.
Zink ist der wichtigste Mikronährstoff für Mais. Mais hat einen hohen Zinkbedarf und negative Wechselwirkungen mit Phosphat behindern die Aufnahme bei hohen Phosphat-Bodengehalten. Für eine zügige Jugend-Entwicklung und eine Verbesserung der Kälte-Toleranz ist Zink sehr hilfreich. Der Zinkbedarf vom Mais zieht sich jedoch über die gesamte Vegetation. Auch spät in der Kolbenfüllungs-Phase ist der Bedarf noch recht hoch. Da Zink in der Pflanze schlecht verlagert werden kann, ist auch hier eine späte Applikation sinnvoll.
Auch Mangan hat eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel der Maispflanze. Mangan ist neben Kuper und Zink auch für die Vitalität der Pflanze und deren Stresstoleranz erforderlich.
Fazit:
Für eine gute Mais-Entwicklung ist es wichtig, diesen zusätzlich über das Blatt in seiner Jugendphase zu fördern. Außerdem sollte die Mikronährstoff-Versorgung zur weiteren Vitalisierung über eine Blattspritzung mit der letzten Durchfahrts-Möglichkeit (ca. 80 bis 100 Zentimeter Wuchshöhe) abgesichert werden. In der Jugendphase sind es vor allem Zink, Phosphat und Bor die sinnvollerweise ausbracht werden, zum späteren Termin dann Bor, Zink und Mangan für Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
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