Nach guter fachlicher Praxis
Auch wenn nach der Düngerverordnung bereits ab 1. Februar organische und mineralische Stickstoff-Dünger ausgebracht werden können, sollte dabei nach guter fachlicher Praxis vorgegangen werden.
Als erstes stellt sich die Frage, ob die Böden bereits Nährstoffe in Form der ausgebrachten Dünger aufnehmen können, sind diese ausreichend abgetrocknet und frostfrei. Achten Sie auch auf eine gute Befahrbarkeit der Felder. Nur wenn die Dünger gut in die oberste Bodenschicht eindringen können, sind sie vor Abschwemmung durch spätere Niederschläge geschützt. Die zweite Frage ist die nach dem aktuellen Nährstoffbedarf der jeweiligen Kultur. Hier sollte man sich strikt am Vegetationsbeginn und am Entwicklungsstand der Bestände orientieren.
Im Winterraps reicht in der Regel der Düngungsstart um den 20. Februar auf den frühen Standorten in Mittel- und West-Deutschland und ab dem 25. Februar in Ost-Deutschland. Bei der Höhe der Stickstoff-Gabe ist die bereits erfolgte Stickstoff-Aufnahme zu berücksichtigen (siehe Newsletter 9/2013 – Düngebedarfs-Ermittlung im Raps).
Ähnlich wie der Winterraps kann Winterroggen auch bereits ab 25. Februar eine erste Stickstoff-Gabe in Abhängigkeit von der Bestandes-Dichte erhalten. Wintergerste sollte anschließend Anfang März und Winterweizen bis Mitte März mit einer ersten Stickstoff-Teilgabe versorgt werden. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass es bei dem milden Wetter bleibt und es nicht zu einem Wintereinbruch kommt. Da die Temperaturen noch weit bis den März stark schwanken können, empfiehlt sich in diesem Jahr die Stickstoff-Startgabe zu splitten, wenn schon im Februar eine Düngergabe geplant ist.
Gut entwickelte Getreidebestände mit einer optimalen Bestandes-Dichte brauchen jetzt für die Bestockungsgabe nur noch Stickstoff zum Erhalt der gewünschten Triebe. Dafür reichen in der Regel 50 bis 60 Kilogramm Stickstoff pro Hektar. Alle Spätsaaten oder aus anderen Gründen nicht ausreichend entwickelte Bestände haben einen Stickstoff-Bedarf im Bereich von 70 bis 80 Kilogramm pro Hektar. Hier sollte dann auch eine Splittung in eine 1a- und 2a-Gabe erfolgen. Besonders eine Andüngung mit NPK-Startdüngern fördert die Bestände viel deutlicher als Stickstoff-Einzeldünger mit einer überzogenen Stickstoff-Menge.
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