Kalkammonsalpeter wirkt am besten
Während einer Trockenphase können keine nennenswerten Mengen an Wasser über eine Flüssig-Düngung auf den Acker gebracht werden. Mit 200 Liter AHL pro Hektar gelangen nur 0,02 Millimeter Wasser pro Quadratmeter auf die Fläche. Zum Vergleich: Tau liefert bis zu 0,5 Millimeter Feuchtigkeit pro Quadratmeter. Außerdem gelangt über die Pflanzenblätter nur wenig Stickstoff in die Pflanzen. Die Aufnahmerate liegt bei weniger als zehn Prozent des gedüngten Stickstoffs. Bei einer AHL-Düngung wird also der Großteil des in flüssiger Form ausgebrachten Stickstoffs über den Boden – nicht über das Blatt – von der Pflanze aufgenommen. Bei anhaltender Trockenheit ist dies problematisch. Harnstoff und Ammonium aus AHL sind unter trockenen Bedingungen kaum verfügbar, sie bleiben auf der Boden-Oberfläche und können dann gasförmig verloren gehen. Solche gasförmigen Verluste liegen nach Praxis-Versuchen bei durchschnittlich ca. 14 Prozent des gedüngten Stickstoffs. Einzelwerte können bei extremer Witterung noch höher liegen.
Zusätzlich ist gerade bei starker Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen (über 25 ̊ Celsius) Vorsicht geboten: Es muss mit Ätzschäden durch die AHL-Düngung gerechnet werden.
Der Vorteil eines Festdüngers wie Kalkammonsalpeter ist, dass er auch bei trockenem Boden relativ schnell in die obere Bodenschicht eindringt: in Versuchen etwa drei Zentimeter tief, in 24 Stunden nach der Applikation. Außerdem liegen die Entgasungs-Verluste beim Kalkammonsalpeter bei unter zwei Prozent des gedüngten Stickstoffs, deutlich geringer als bei AHL. Sind nach einer Kalkammonsalpeter-Düngung noch längere Zeit die Düngerkörner zu sehen, so handelt es sich hierbei nur um das Kalkgerüst. Der Stickstoff dieses Düngers ist bereits kurz nach der Ausbringung in den Boden eingedrungen. Und bleibt so auch bei starker Trockenheit zum größten Teil dem Boden und Pflanzen erhalten. Denn sobald die Trockenheit vorbei ist, kann die Pflanze den vorliegenden Stickstoff dann direkt aufnehmen.
Neueste Kommentare