Zuckerrüben brauchen Bor, Mangan und Magnesium
Blattdünger wirken schnell
Bor hilft, die Nährstoffe in der Pflanze zu transportieren, und fördert das Wurzelwachstum sowie die Pflanzen-Entwicklung. Bormangel verursacht Wachstumsstörungen und äußert sich meist ab Juli im Zurückbleiben und später im Schwarzwerden der jüngsten Herzblätter (siehe Foto 1). Später vergilben auch die älteren Blätter, der Schaden wird deutlich sichtbar. Häufig verschorft dann der Wurzelhals und die Gefäßbündelringe verfärben. Der Rheinische Rübenbauern-Verband e.V. weist im Zuckerrübenjournal (1/2013) darauf hin, dass es Zuckerrüben häufig an Bor mangelt. Dies hat in den vergangenen Jahren, sogar auf sehr guten,
tiefgründigen Standorten, erheblich zugenommen. Neben zu geringem Niederschlag weist der Verband auch auf
höhere Rübenerträge und damit auf mehr Wasserentzug als Ursache für Bodentrockenheit hin. Im Vier- bis Sechs-Blattstadium ist eine Blattdüngung zu empfehlen, insbesondere auf Risikostandorten. Die Maßnahme sollte jedoch spätestens beim Reihenschluss erfolgen. Vor allem auf trockenen Standorten oder sandigen und flachgründigen
Böden sowie bei hohen pH-Werten sollte diese Maßnahme immer durchgeführt werden.
Soll spät geerntet werden, kann bei der Fungizid-Behandlung Ende Juli / Anfang August zusätzlich Bor mitgedüngt werden. Die Zuckerrüben-Versuchsstelle des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes rät zu einer prophylaktischen Bordüngung auf Flächen, auf denen Bormangel bisher häufiger aufgetreten ist. Auf Standorten mit regelmäßiger Sommertrockenheit, hohen pH-Werten, sandigen Böden, Tonköpfen oder Nematodenbefall ist die Gefahr von Bormangel stets gegeben. Grundsätzlich reichen kleine Dünger-Mengen für die Prophylaxe aus. Bei akutem Defizit sollten die Pflanzen mehrfach mit Blattdüngern versorgt werden, da Bor sich
innerhalb des Blattapparates kaum verlagert. So erhalten auch die neuen, jungen Blätter den
Mikronährstoff.
aktiviert Enzyme. Ab ungefähr dem Acht-Blattstadium
treten bei einem Magnesium-Mangel auf älteren Blättern zwischen den Blattadern Vergilbungszonen auf. Die Ausbreitung beginnt von der Spitze und erfasst später das ganze Blatt. Man sieht eine deutliche Abgrenzung zu den noch grünen Blattadern. Das Gewebe ist verdickt und leicht
brüchig. Häufig befallen Alternaria und andere Schwächepilze die Vergilbungszonen. Magnesium-Mangel kommt meist auf sauren und humusarmen Böden vor. Risikostandorte sind aber auch Böden mit hoher Calcium- oder Kalium-Versorgung. Die Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenanbau empfiehlt bei sichtbarem Mangel im
Jugendstadium eine Blattdüngung, später jedoch nicht mehr. Auch bei einem Magnesium-Defizit ist der wirtschaftliche Schaden geringer als bei Bormangel, da Magnesium in der Pflanze umgelagert werden kann. Als vorbeugende Maßnahme sollte eine ausreichende Magnesium-Düngung über den Boden erfolgen.
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oberirdischen Pflanzenteile in ein Labor geschickt und dort auf ihren Nährstoff-Gehalt untersucht. Die
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Fazit
Eine Blattdüngung in Rüben hilft Nährstoffmangel vorzubeugen oder ein Defizit rasch und effizient zu beheben. Wenn Nährstoffe für die Rüben im Boden nicht verfügbar sind, stellt die Blattdüngung eine gute Alternative oder Ergänzung zur Bodendüngung dar. Pflanzenanalysen helfen dabei die Nährstoff-Versorgung zu überprüfen. Auf Risikostandorten und bei schlechten Witterungsverhältnissen sollte die Nährstoff-Versorgung der Zuckerrüben besonders intensiv beobachtet werden.
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