Im Herbst düngen
Herbstdüngung ja oder nein? Diese Frage stellt sich dem Praktiker jedes Jahr wieder. Zuerst einmal sollte geklärt werden, wieviel Stickstoff die Vorfrucht im Boden hinterlassen hat und ob überhaupt ein Düngebedarf besteht. Ist keine Nmin-Probe gezogen worden, sollte man Folgendes berücksichtigen: Art der Vorfrucht. Nach einer Blattfrucht wie Raps oder Kartoffeln ist in der Regel von einer höheren N-Mineralisation im Herbst auszugehen, als bei Getreide. Ist nach einer Getreidevorfrucht das Stroh auf dem Feld verblieben, wird zusätzlich Stickstoff aus dem Boden zur Umsetzung dieser organischen Substanz benötigt. Wie hoch war der Ertrag im Verhältnis zur gedüngten Stickstoff-Menge? Ist eventuell zu viel Stickstoff gedüngt worden, weil das beabsichtigte Ertragsniveau nicht erreicht wurde?
Muss im Herbst Stickstoff gedüngt werden, dann sollte möglichst ein nitrathaltiger Dünger eingesetzt werden. Nitrat wird weniger festgelegt als Ammonium und steht den jungen Pflanzen direkt zur Verfügung. Die Gefahr der Stickstoff-Auswaschung in niederschlagsreichen, frostarmen Wintern wird vermieden und die N-Bilanz des Betriebes nicht negativ belastet. Soll die Entwicklung von Raps gefördert werden, um eine ausreichende Winterhärte zu gewährleisten, bietet sich ein NPK-Dünger mit Schwefel an. Ein geeigneter Dünger wäre zum Beispiel ein NPK 21-6-12 + 4 Schwefel und Bor. Industrie-NPK-Dünger bieten gegenüber Mischdüngern den Vorteil, dass alle Nährstoffe in jedem Korn enthalten sind und eine gleichmäßige Nährstoff-Verteilung auf dem Feld gewährleistet ist. Wichtig ist das vor allem bei unbeweglichen Nährstoffen wie Phosphor. Eine Schwefel-Düngung ist grundsätzlich sinnvoll. Fehlt Schwefel, kommt es zu schlechten Protein- und Sedimentations-Werten.
Neueste Kommentare