Gute Qualität erzielen
In den letzten Jahren zeichnete sich im Weizen der generelle Trend leicht steigender Erträge bei gleichzeitig fallenden Rohprotein-Gehalten ab. Häufig wird dieser Sachverhalt pauschal mit dem Verdünnungseffekt begründet. Insbesondere mit einer Qualitätsgabe, die dem aktuellen Bedarf der Pflanze angepasst ist, kann diesem Trend jedoch entgegengewirkt werden.
Neben einer bedarfsgerechten Stickstoff-Düngung ist eine Schwefelgabe für hohe Proteingehalte essentiell. In der Phase des Ährenwachstums findet innerhalb der Pflanzen eine Umverlagerung der Nährstoffe aus den Blättern und Stängel statt. Schwefel ist innerhalb der Pflanze jedoch sehr schlecht verlagerbar, sodass die Proteinbildung durch eine zu geringe Schwefel-Versorgung der Ähre begrenzt werden kann.
Liegt ein Mangel vor, wird die Synthese schwefelhaltiger Aminosäuren gestört. Diese Aminosäuren sind Bestandteil der Klebereiweiße und beeinflussen die Backqualität, den Sedimentationswert sowie den Proteingehalt positiv. Zusätzlich kann der gedüngte Stickstoff bei einem Schwefel-Defizit nicht vollständig zum Aufbau von Proteinen genutzt werden. In der Konsequenz verschlechtert sich die N-Effizienz. Auch der N-Saldo in der Bilanz und die Rest-Nmin-Mengen im Boden nach der Ernte können ansteigen.
Zur Steigerung von Rohprotein-Qualität und -Gehalt empfiehlt es sich daher zur Ährengabe nicht nur Stickstoff, sondern auch Schwefel zu düngen. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Schwefel als Sulfat vorliegt. Sulfat kann wesentlich besser von der Pflanze aufgenommen werden als beispielsweise elementarer Schwefel. Beim Stickstoff sollte ein nennenswerter Nitratanteil vorhanden sein, um der Pflanze eine schnelle Aufnahme zu ermöglichen. Dünger mit einem Stickstoff-Schwefel-Verhältnis von 4 : 1 (wie beispielsweise YaraBela SULFAN) sind für eine bedarfsgerechte Pflanzen-Versorgung in der Ähre bestens geeignet.
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