Die Selenversorgung der Herde sichern
Selen ist für Rinder ein essentieller Spurennährstoff. Er schützt vor Stoffwechselradikalen, wirkt entzündungshemmend und ist wichtig für den Aufbau von DNA. Besonders Milchkühe haben einen hohen Bedarf an Selen: Der Selengehalt des Blutplasmas sollte mindestens 70 Mikrogramm pro Liter betragen. Nur wenn eine tragende Kuh ausreichend mit Selen versorgt wird, kommt auch das neugeborene Kalb mit einem Blut-Selengehalt zur Welt, der eine gute Lebensfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und gesunde Entwicklung ermöglicht. Andernfalls sind Infektionen, Durchfälle und Atemwegserkrankungen vorprogrammiert. Ein Selenmangel hat je nach Schweregrad unterschiedliche Folgen:
- Ein latenter Mangel führt bei Milchkühen zu einem Rückgang der Milchleistung, einem erhöhten Zellgehalt sowie zu Fruchtbarkeitsstörungen.
- In sehr akuten Fällen kann der Mangel in Mastitiden, Gelenkentzündungen, Lebernekrosen und degeneriertem Muskelgewebe münden.
- Während durch das Umbullen Kosten von 100 Euro entstehen, kann eine ausgeprägte Mastitis gleich fünf Mal so teuer werden. Dies lässt sich verhindern.
Ein Praxisversuch zeigt, wie Sie mit selenhaltigen Düngern einem Mangel vorbeugen können
In dem Ort Günzach im Allgäu wurde in diesem Jahr ein Grünland Praxisversuch angelegt, der deutlich machte, wie wichtig der Einsatz von selenhaltigen Düngern für die Gesundheit der Tiere ist.
So wurde der Versuch angelegt
Auf einer 10 Hektar großen Fläche wurde zu den ersten drei Aufwüchsen YaraBela Weide-Sulfan (ein Kalkammonsalpeter mit Schwefel und Selen) gedüngt. Die anderen Flächen wurden hingegen betriebsüblich bewirtschaftet. Die Aufwüchse wurden jeweils separat einsiliert und beprobt. Die Untersuchungs-Ergebnisse des Aufwuchses bestätigten, dass sich der Selengehalt gegenüber des Aufwuchses der betriebsüblichen Fläche verdreifacht hatte. Von Ende Juli bis Ende September wurde schließlich die Silage an die gesamte Herde verfüttert. Vor dem Beginn und kurz vor dem Ende des Fütterungsversuches nahm ein Tierarzt bei fünf Tieren Blutproben. Diese wurden in einem unabhängigen Labor auf den Blutselenspiegel untersucht.
Das Ergebnis: Bei allen Tieren war der Blutselen-Spiegel deutlich gestiegen. Vor dem Versuch wiesen alle Kühe, bis auf eine, einen deutlichen Selenmangel auf. Nach nur neun Wochen Vorlage der selenhaltigen Grassilage konnte bereits ein annehmbarer Blut-Selenspiegel nachgewiesen werden. Und das, obwohl das Mineralfutter 40 Milligramm pro Kilogramm Selen enthielt und den Selen-Bedarf theoretisch decken sollte.
Fazit:
Häufig sind deutsche Milchviehherden mit Selen unterversorgt. Dies führt zu Problemen, wie Mastitis, Gelenkentzündungen, Lebernekrosen, Fruchtbarkeitsstörungen, Rückgang der Milchleistung oder erhöhten Zellgehalten in der Milch. Durch die Verwendung selenhaltiger Mineraldünger im Grünland, wie etwa YaraBela Weide-Sulfan, können alle Tiere einfach und kostengünstig mit dem wichtigen Mineralstoff Selen versorgt werden.
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