Den Raps ausgewogen ernähren
Aus dem Inhalt:
Mit leichtem Frühlingserwachen beginnt der Raps sich zu strecken. Hierdurch wird eine sehr wichtige Phase eingeläutet. Bis zur Blüte entscheidet sich, wie viele befruchtungsfähige Knospen die Pflanzen bilden können und schlussendlich welches Ertragspotenzial der Rapsbestand erreichen kann. Erfahren Sie, worauf es jetzt zu achten gilt.
Die Streckung ist für den Raps eine sehr intensive Wachstumsphase, in der er innerhalb von rund 30 Tagen etwa 100 bis 150 kg Stickstoff je Hektar aufnimmt. Das bedeutet pro Tag 3 bis 5 kg Stickstoff je Hektar. Doch Stickstoff und Schwefel alleine können auch keine hohen Erträge bewirken. Damit die Pflanzen den Stickstoff effizient verarbeiten und sie möglichst viele befruchtungsfähige Knospen anlegen, muss das Augenmerk auf einer ausgewogenen Düngung liegen. Neben den Makronährstoffen gilt es auch auf die Mikronährstoffe zu achten:
Welche Mikronährstoffe sind für den Raps von Bedeutung?
- Bor bedarf im Raps einer besonderen Aufmerksamkeit. Bor ist wichtig für die Zellteilung und somit für jegliche Wachstumsprozesse. Es verbessert die Festigkeit im Blatt- und Stängelgewebe, ist bedeutend für die Eiweißsynthese sowie für den Blütenansatz. Zudem spielt der Nährstoff eine wichtige Rolle für die Pollenfertilität. Im frühen Stadium äußert sich ein Bormangel durch Hohlräume an der Stängelbasis, die zunehmend Verbräunungen aufweisen. Bei anhaltendem Bor-Mangel leiden Blüte und Schotenausbildung und in den Schoten fehlen Körner.
- Mangan wird im Raps oft unterschätzt und nur geringfügig beachtet. Dabei ist der reine Entzug etwa dreimal so hoch wie der Borentzug. Zudem ist ein Manganmangel im Raps häufig latent, sodass keine deutlichen Mangelsymptome sichtbar sind, aber dennoch am Ende Ertragsverluste entstehen. Mangan ist essenziell für viele enzymatische Reaktionen bei der Chlorophyll- und Aminosäurebildung. Es ist wichtig für eine hohe Photosyntheseleistung und in die Fettsynthese involviert. Eine gute Versorgung ist daher notwendig für hohe Ölgehalte.
- Molybdän wird von den Rapspflanzen mengenmäßig stärker benötigt als beispielsweise vom Getreide. Als Bestandteil der Nitratreduktase ist Molybdän für die Stickstoffverwertung entscheidend – insbesondere bei sehr hohen Aufnahmeraten während der Streckung.
Wachstumsregler mit Blattdünger kombinieren
Mit Beginn der Streckung steht in puncto Pflanzenschutz die Wachstumsregulierung an, um Lager zu vermeiden. Aus Sicht der Pflanzenernährung sollten Sie die Überfahrt nutzen, um die Bestände für die kommenden Entwicklungsphasen bestmöglich vorzubereiten. Eine gezielte Blattdüngung mit den relevanten Mikronährstoffen sichert die Versorgung für kommende Bedarfsphasen ab. Suspensionen bietet dabei eine hohe Nährstoffdichte. Enthaltene Formulierungsadditive sorgen für eine gute Benetzung und Regenfestigkeit, sodass sich die Pflanzen an einem Nährstoffdepot auf dem Blatt über mehrere Wochen bedienen können.
Fazit
Hohe Erträge mit guten Ölgehalten setzen eine ausgewogene Pflanzenernährung mit hohen Nährstoffaufnahmen voraus. Im Raps stehen bei den Mikronährstoffen besonders Bor, Mangan und Molybdän im Fokus. Eine Kombination mit Pflanzenschutzmitteln bietet eine effektive und kostengünstige Möglichkeit die Nährstoffversorgung über das Blatt abzusichern.
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