Winterraps: Das Pflanzenwachstum verbessern
Aus dem Inhalt:
Inhalt:
- Rapsbestände im Frühjahr mithilfe von Satellitendaten angleichen
- Die Stickstoff-Aufnahme im Herbst dient als Basis für eine bedarfsgerechte Frühjahrsgabe
- Den richtigen Dünger für die richtige Menge Stickstoff und Schwefel
- Empfehlung für die Winterraps-Düngung im Frühjahr 2023
- Fazit
Damit sich die Rapsbestände gut entwickeln, benötigen sie eine bedarfsgerechte Versorgung mit Stickstoff, Schwefel und Bor. Hier können spezielle Dünger für den Raps und digitale Tools zur Messung des Stickstoffbedarfs helfen. Auch die teilflächenspezifische Düngung hat sich für eine gleichmäßige Nährstoffversorgung bewährt. Was gilt es dabei zu beachten?
Der Winterraps beginnt früher als jede andere Kultur mit dem Wachstum. Daher benötigt er nach einem milden Winter, zeitnah sofort verfügbaren Stickstoff und Schwefel. Viel hilft hier aber nicht immer viel. Durch eine gute Stickstoff-Aufnahme im Herbst und wenig Blattverlust über den Winter, sollte die erste Stickstoff-Gabe nicht zu hoch ausfallen. Bei der Ermittlung, wieviel Stickstoff Ihr Rapsbestand benötigt, können Ihnen digitale Tools helfen.
Rapsbestände im Frühjahr mithilfe von Satellitendaten angleichen
Rapsbestände können bis zur Vegetationsruhe beachtliche Mengen an Biomasse bilden. Diese ist je nach Bestand oft sehr heterogen verteilt. Teilbereiche mit hoher Biomasse können schlagspezifisch etwas weniger mit Stickstoff gedüngt werden. Teilbereiche mit niedriger Biomasse können mehr Stickstoff bekommen. Der Bestand wird gleichgezogen und vor allem schwache Pflanzen werden stärker gefördert. Eine überzogene Startgabe gilt es, dieses Jahr zu vermeiden. Die erste Gabe dient hauptsächlich zur Regeneration des Blattapparates nach dem Winter. Ist dies nicht notwendig, werden durch eine überzogene erste Gabe zu viele Blätter gebildet. Es werden unnötig Ressourcen verbraucht und die generativen Anlagen werden in der Folge beschattet. Düngen Sie deswegen unbedingt teilflächenspezifisch.
Die Stickstoff-Aufnahme im Herbst dient als Basis für eine bedarfsgerechte Frühjahrsgabe
Die Uni Kiel konnte zeigen, dass das Stickstoffoptimum eines Rapsbestandes am stärksten mit der Stickstoff-Aufnahme im Herbst korreliert. Deswegen sollten Sie bis zum Winter ganz besonders auf die Stickstoff-Aufnahme Ihrer Rapsbestände achten. Neben der bekannten Frischmassemethode gibt es inzwischen weitere technische Hilfsmittel, die Sie bei der Abschätzung der aufgenommenen Stickstoffmenge unterstützen. Dazu zählen die Fotoanalyse per Smartphone auf dem Feld und Stickstoff-Aufnahmekarten, die mithilfe von Satellitendaten erstellt werden.
Abbildung 2: Atfarm Aufnahme vom 15. November 2022. Als Grundlage diente ein Satellitenbild, das mittels bewährter Yara Algorithmen auf der Plattform Atfarm in eine Stickstoff-Aufnahmekarte umgewandelt wurde, der Bestand hat insgesamt 98 kg N/ha aufgenommen.
Hat der Bestand über den Herbst ausreichend Stickstoff aufgenommen, lässt sich die Frühjahrsgabe reduzieren und Stickstoff einsparen. Die Höhe berechnet sich dabei wie folgt: Stickstoff-Aufnahme im Herbst minus 50 kg N/ha (Normalwert). Von der Differenz können Sie 70 % im Frühjahr abziehen. Dadurch lässt sich das Stickstoffmanagement ganz einfach optimieren.
Den richtigen Dünger für die richtige Menge Stickstoff und Schwefel
Um den Bedürfnissen des Winterraps gerecht zu werden und um eine vernünftige Grundlage für die teilflächenspezifische Düngung zu schaffen, wird ein qualitativ hochwertiger und schnellwirkender Dünger benötigt. Dabei haben sich nitrathaltige Stickstoff-Schwefeldünger besonders bewährt. Dieser darf nicht stauben und muss am besten in Werksqualität (z. B. mithilfe von Big Bags) aufs Feld gestreut werden. Nur so können wir gemäß den Anforderungen der teilflächenspezifischen Düngung unsere Flächen bearbeiten. Als borbedürftige Pflanze profitiert der Winterraps ebenfalls von einer frühen Grundversorgung mit Bor. Auch hier gibt es mittlerweile Stickstoff-Schwefel-Dünger mit Bor (YaraBela Sulfan Bor).
Empfehlung für die Winterraps-Düngung im Frühjahr 2023
Starten Sie je nach Höhe der Stickstoff-Aufnahme im Herbst und der Entwicklung der Pflanzen über Winter mit etwa 72 bis 96 kg N/ha. Eine frühe Versorgung mit Schwefel und Bor ist wesentlich für eine kräftige Wurzelentwicklung, für die Ertragsanlage und die effektive Nutzung des Stickstoffs. Mit der zweiten Stickstoff-Gabe können Sie dann je nach Bedarfsermittlung etwa 48 bis 72 kg N/ha ergänzen. Vergessen Sie auch hier den Schwefel nicht! Je nach Standort können diese Zahlen natürlich etwas variieren. Witterungsbedingt gehen wir aber davon aus, dass Sie die erste Gabe etwas zurückhaltender andüngen können. Denken Sie an die teilflächenspezifische Düngung. Gleichen Sie Ihren Bestand an, um die Erträge und Ölgehalte zu verbessern.
Zur Förderung des Pflanzen- und Wurzelwachstums, der Photosynthese und der Seitentriebe empfehlen sich zusätzlich kleine Menge über einen phosphathaltigen Blattdünger. Zu Schossbeginn sollten Sie die Nährstoffe Mangan und Molybdän per Blattdünger ausbringen, um möglichen Mangelsituationen vorzubeugen.
Fazit:
Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Entwicklung Ihrer Winterrapsflächen und kalkulieren Sie Ihren „echten“ Stickstoffbedarf zum Frühjahr. Nutzen Sie einen hocheffizienten nitrathaltigen Stickstoff-Schwefel Dünger und stellen Sie gleichzeitig die Grundversorgung mit Bor sicher. Abschließend können Sie mit wenigen Blattdüngungsmaßnahmen das Maximale aus Ihrer Winterrapsfläche herausholen.
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