Den Düngerstreuer richtig einstellen
Aus dem Inhalt:
Das Ziel der mineralischen Düngung ist es, jede einzelne Pflanze optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Damit dies gelingt, müssen die Düngemittel gleichmäßig und exakt über den Schlag verteilt werden. Hierfür ist einerseits ein gut gewarteter Düngerstreuer wichtig, andererseits sollten Sie auch die Eigenschaften Ihres Mineraldüngers kennen, um den Düngerstreuer passend einzustellen. Ansonsten drohen Streufehler.
Streufehler kosten bares Geld
In der Praxis sind Streufehler mit einem Variationskoeffizienten von weniger als 25% optisch kaum zu erkennen. Doch auch wenn auf den ersten Blick keine „technische Streifenkrankheit“ sichtbar ist, können rasch ein bis zwei Dezitonnen pro Hektar verloren gehen. Liegt der Variationskoeffizient bei mehr als 25%, werden Streufehler sichtbar und die Ertragsverluste nehmen rasch zu. Bei einem Variationskoeffizienten von 30% können beispielsweise bis zu 4,5% des Ertrags verloren gehen. Abhängig vom Ertragsniveau und von den Getreidepreisen kostet ein solcher Streufehler schnell um die 100 €/ha Ertrag. Von „Nebenkosten“ wie Ernteerschwernis durch Lager oder Qualitätsverlusten ganz zu schweigen. Zudem belasten Streufehler die Umwelt.
Abb. 1: Streuprofil eines Düngerstreuers
Wie werden Streufehler vermieden?
Eine gleichmäßige Mineraldüngerverteilung auf der Fläche gelingt mit der gängigen Technik nur durch das Aneinanderreihen von sogenannten „Dreiecksprofilen“, wie in Abbildung 1 zu erkennen ist. Wenn kein Dreiecksprofil gestreut werden kann, überlappen die Streubilder weniger und der Variationskoeffizient bzw. der Streufehler nimmt zu.
Um Dreiecksprofile streuen zu können, sind unter anderem folgende Punkte grundlegend:
- Ein intakter und gewarteter Düngerstreuer: Ein rechtzeitiger Blick auf die Streuschaufeln des Düngerstreuers lohnt sich. Streuschaufeln verschleißen. Und das ist auch gut so – denn die Grundlage für ein exaktes Streubild sind Düngekörner mit einer hohen Kornhärte. Durch harte Düngerkörner werden die Streuschaufeln stark beansprucht und es können sich wellenförmige Abtragungen (Abbildung 2 links) zeigen. In diesem Fall sollten Sie die Streuscheiben ersetzen. Mit Löchern in den Streuschaufeln (Abbildung 2 rechts) ist es unmöglich, einen geringen Variationskoeffizienten zu erzielen. Auch während der Arbeit lohnt es sich, die Streuschaufeln zu prüfen. Unzureichende Kornhärte oder feuchte Ware kann zu Ablagerungen an den Streuschaufeln führen, welche den Variationskoeffizienten erhöhen. Weitere technische Grundvoraussetzungen für einen geringen Variationskoeffizienten sind ein intaktes Rührwerk, eine saubere Auslauföffnung mit leichtgängigem Auslaufschieber und eine komplette Einweisbürste.
- Ein Düngerstreuer, der passend zu dem jeweiligen Dünger eingetellt ist: Sie können Ärger bei der Einstellung des Düngerstreuers von vornherein vermeiden, indem Sie auf Markenprodukte bekannter Hersteller setzen. Hier haben Sie den Vorteil, dass Streuer- und Düngemittelhersteller miteinander kooperieren und Sie dadurch immer aktuelle Werte für die Einstellung Ihres Düngerstreuers erhalten.
Bild 1: Streuschaufel mit beginnendem Verschleiß (Foto: Felix Schopp)
Bild 2: Starker Verschleiß an den Streuschaufeln (Bild: Felix Schopp)
3. Düngemittel mit optimalen Flugeigenschaften:
Die Flugeigenschaften hängen von folgenden Faktoren ab:
- Dichte
- Größe
- Form
- Härte
- Fließfähigkeit
- Staubgehalt
- Abriebbeständigkeit
- Klumpenbildung
4. Die regelmäßige Kontrolle des Streubilds: Gerade bei der losen Düngerkette, sollten Sie das Streubild während des Arbeitstages regelmäßig überprüfen. Denn im Haufwerk sortieren sich die Düngerkörner nach Ihrer Größe, was zu schwankenden Wurfweiten über den Tag hinweg führen kann. Hilfreich können hier Streuschalensets sein, mit denen Sie die Streugenauigkeit und damit die Einstellung des Düngerstreuers überprüfen können.
Fazit
Um Streufehler aufgrund einer schlechten Düngemittelqualität von vornherein auszuschließen, gilt es, folgende Punkte beim Düngerkauf zu beachten:
- Auf bekannte Hersteller und Produkte setzen.
- Kurze Transportwege der Düngemittel.
- Schonende Transportwege der Düngemittel mithilfe von Big Bags.
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