Jetzt die richtigen Entscheidungen fürs Grünland treffen
Aus dem Inhalt:
Wer dieses Jahr den zeitigen ersten Schnitt verpasste, kam lange nicht mehr auf die Flächen. Dadurch verschob sich der zweite Schnitt. Dieser zweite Aufwuchs hatte oftmals Probleme, während der trockenen Phase ausreichend Ertrag zu bilden. Zu langes Zögern ist in solchen Situationen fehl am Platz.
Um minderwertiges Futter mit geringem Rohproteingehalt zu verhindern, wurde daher meist richtigerweise ein frühzeitiger Folgeschnitt durchgeführt. Wichtig bei einem Schnitt vor einer Trockenphase ist eine ausreichend hohe Schnitthöhe (7 bis 9 cm), damit die Bestände sicher wieder austreiben. Zudem sollten Sie in puncto Düngung rasch auf wechselnde Bedingungen reagieren können:
Abbildung: Täglicher Zuwachs auf dem Dauergrünland bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen
Quelle: Landwirtschaftskammer NRW, Dr. Clara Berendonk
Gezielt und schnell die Düngung an die Witterung anpassen
Sommerliche Ertragsdepressionen im Dauergrünland sind, wie die Abbildung zeigt, ganz normal. Nach dem „Sommerschlaf“ gilt es, das Ertragspotential des hochgeschnittenen Grünlandbestandes mit der Düngung zu fördern und gezielt und schnell auf Niederschlagsphasen zu reagieren um Futterknappheiten, die sich dieses Jahr bereits abzeichnen, zu verhindern.
Bezogen auf die Stickstoffdüngung kann, wenn gezielt und schnell gehandelt werden soll, nur auf ammoniumnitrathaltige Düngemittel gesetzt werden. Die Nitratkomponente sorgt hierbei für eine rasche Regeneration und Ertragsanlage der wertvollen Futtergräser bei begrenzter Vegetationszeit und evtl. begrenztem Wasserangebot. Zudem ist die Gefahr von Ammoniakverlusten bei ammoniumnitrathaltigen Produkten, verglichen mit anderen Stickstoff-Düngemitteln, geringer.
In der Praxis ist weit verbreitet, Schwefel „nur“ zu Vegetationsbeginn zu düngen. Dies ist vor allem in Trockenjahren fatal. Denn trockene Bodenbedingungen begrenzen die Verfügbarkeit von Schwefel und somit direkt die Düngewirkung des eingesetzten Stickstoffs. Für eine möglichst hohe Stickstoffnutzungs-Effizienz bei späten Schnitten unter Trockenheit, empfehlen wir daher: Bringen Sie 10 kg Schwefel in Form von Sulfat aus – am besten mit der Stickstoffdüngung.
Für gezieltes und schnelles Düngen unter wechselnden Bedingungen ist zudem wichtig, schnell auf Niederschläge reagieren zu können. Aus Praktiker-Sicht ist es daher sinnvoll, Dünger im Big Bag auf dem Hof zu haben. Unnötige Wege zum Lagerhaus werden dadurch vermieden.
Fazit
Grünland benötigt für hohe Erträge und gute Qualitäten:
• Niederschlag
• Alle Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander und
• Restassimilationsfläche
Da wir uns dem ersten Punkt anpassen müssen, gilt es, bei der Planung der Grünlanddüngung hochwirksame Düngemittel einzusetzen, um das bestmögliche Ertragspotential auszuschöpfen.
Video: Die richtige Düngung im Grünland zu späteren Schnitten
Tipp: Im vergangenen Jahr haben wir ein Video zur Düngung zu den Folgeschnitten aufgenommen:
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