Düngejahr 2023
Gefühlt wurde bei der Düngung über Jahre getreu dem Motto „the same procedure as every year“ verfahren. Aufgrund unterschiedlicher Ursachen ist die Düngung in den vergangenen Jahren stärker in den fachlichen Fokus gerückt und wurde differenzierter diskutiert. Was erwartet uns im neuen Jahr 2023?
Jedes Jahr ist anders und hat seine Eigenarten. So lautet die allgemeine Devise im Ackerbau. Dennoch lassen sich schon jetzt Trends und daraus resultierende Herausforderungen ableiten, denen es bei der Düngung zu begegnen gilt:
- Rote Gebiete: Je nach Bundesland haben sich die Anteile der roten Gebiete mehr oder weniger verändert. Neben den Flächenanteilen hat sich die Gebietskulisse regional verschoben. In der Konsequenz hat sich auch die Betroffenheit bei den Landwirten verändert, sodass manch einer nun auch in den sauren Apfel der roten Gebiete beißen muss.
- Düngermarkt: Seit etwa 1,5 Jahren ist der Düngemarkt in Preissphären unterwegs, die man zuvor nicht für möglich gehalten hatte. Eine Normalisierung ist derzeit schwer prognostizierbar. Grundsätzlich stellt sich die Frage, was ist das neue Normalniveau?
- Einsparung: Aufgrund des Preisniveaus wurde im vergangenen Jahr zum Teil bei der Düngung gespart. Insbesondere Futterbaubetriebe konnten noch auf Reserven des Vorjahrs zurückgreifen. Im neuen Jahr sieht die Situation vielfach anders aus. Die Düngung muss zwangsläufig wieder mit der notwendigen Intensität erfolgen. Das gilt für Stickstoff als auch für Schwefel.
- Wetter: Niemand kann das Wetter langfristig vorhersagen, doch der Trend der vergangenen Jahre ist unverkennbar. Ausgeprägte Standwetterlagen mit Trockenheit und mehreren Hitzetagen sind reale Herausforderungen, auf die wir uns tendenziell wieder einstellen müssen.
Fazit: Im neuen Düngejahr muss die Effizienzschraube weiter angezogen werden. Eine ausgeglichene Düngung, eine gute Düngerqualität mit gleichmäßiger Verteilung sowie wirkungssichere Dünger stellen das Grundgerüst dar. Selbst bei einem weiterhin hohen Niveau lautet die Devise: Qualität geht vor Preis! Des Weiteren müssen auch die Bemühungen zu einer teilflächenspezifischen Düngung fortgeführt werden. Denn in einer bestmöglichen, bedarfsgerechten Düngung liegt zukünftig der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg!
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