Bestimmen Sie sowohl Nmin- als auch Smin-Werte
Aus dem Inhalt:
Zum Düngestart ist es sinnvoll, einen Blick auf die aktuellen Nmin-Gehalte zu werfen. Für die weitere Düngeplanung sind zusätzlich die Smin-Werte wichtig. Was gilt es, dabei zu beachten?
Die Nmin- und Smin-Werte sind wie jedes Jahr sehr unterschiedlich. Variierende Niederschlagsmengen treffen auf verschiedene Ton- und Schluffgehalte. Und auch Vorfrucht und Zwischenfrucht beeinflussen den Nmin-Gehalt stark.
- In besseren Böden mit höheren Ton- und Schluffgehalten sind die Nmin-Werte oft viel höher. Zusätzlich findet man dieses Jahr mit zunehmender Bodentiefe höhere Stickstoffgehalte. Die Niederschläge haben den Rest-Stickstoff mit nach unten genommen. Die höchsten Werte werden in einer Bodentiefe von 60 bis 90 cm gemessen.
- Auf den leichten D-Standorten ist dagegen der Stickstoff oft noch tiefer ausgewaschen und damit für die Frühjahrs-Hauptkultur nicht mehr verfügbar. Auch die Nmin Wert ab 60 cm Bodentiefe müssen bei der Stickstoffbedarfs-Ermittlung angerechnet werden – je nach Bundesland zu 50 oder 100%. Da können schnell um 10 bis 20 kg N/ha höhere Stickstoff-Düngermengen rauskommen!
Lassen Sie auch immer Smin-Gehalte mitbestimmen. So können Sie Entscheidungen für spätere Schwefelgaben besser treffen.
- Liegen z.B. in einer Bodentiefe von 30 bis 60 cm hohe Smin-Werte vor und der Boden ist durchfeuchtet, können die Pflanzen den Schwefel im Boden gut nutzen – vorausgesetzt, die Wurzeln reichen zur Ährengabe mindestens 60 cm tief in den Boden. Falls dies der Fall ist, ist es nicht notwendig, zur Stickstoff-Ährengabe zusätzlich Schwefel mit zu düngen, da der Schwefeleffekt nur gering sein würde.
- Anders sieht es nach lang anhaltender Trockenheit aus, wenn sich nach den Niederschlägen neue aktive Wurzelspitzen in der obersten Bodenkrume bilden. Hier können Sie gute Effekte mit einer Schwefeldüngung zur Ährengabe erzielen. Der Grund dafür: Die jungen, feinen Wurzeln können zu dieser Zeit nur die Nährstoffe aus der oberen Bodenschicht aufnehmen.
Deswegen empfehlen wir bei Trockenheit immer die kombinierte Stickstoff-Schwefel-Düngung zur Ährengabe.
Grundsätzlich gilt für die Nährstoffvorräte
- in 0 bis 30 cm Bodentiefe sind die Werte anrechenbar für die Startgabe.
- in 30 bis 60 cm Bodentiefe sind die Nährstoffe erreichbar für die Pflanzen in der Streckungsphase oder sechs Wochen nach Vegetationsbeginn.
- ab 60 cm Bodentiefe erreichen die Pflanzen die Nährstoffe oft in der Phase des Ährenschiebens bzw. der Knospenbildung oder zum Reihenschluss. Dies ist bei den Hackfrüchten der Fall. Ackerkulturen haben eine unterschiedliche Durchwurzelungstiefe. Auf der Suche nach Wasser und Nährstoffen gehen besonders Rüben-, Mais- und Rapswurzeln auch tiefer als 100 cm.
Fazit
In diesem Jahr haben die oft erheblichen Winterniederschläge Stickstoff und Schwefel bis weit in den Unterboden mitgenommen. Wenn Sie die Verteilung von Nmin und Smin im Boden kennen, können Sie die Stickstoffgaben besser an den tatsächlichen Pflanzenbedarf anpassen. Ist der Smin-Gehalt im Wurzelraum zu niedrig, sollten Sie zu den späten Gaben immer Stickstoff und Schwefel miteinander kombiniert düngen. So erzielen Sie im Weizen höhere Erträge und sichere Proteingehalte.
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