Die erste Stickstoffgabe legt den Grundstein für gute Erträge

Immer häufiger hören wir von Landwirten, dass sie wegen der hohen Düngerpreise darüber nachdenken, die mineralische Stickstoffdüngung im Frühjahr zu reduzieren oder durch die organische Düngung zu ersetzen. Dies ist nicht zu empfehlen. Besser sind die folgenden Düngestrategien.

Zum Vegetationsstart ist der Boden oft noch kalt und nicht ausreichend belüftet. Die Mineralisation im Boden kommt nur langsam in Gang. Der Pflanzenbestand hat seine Reserven an Assimilaten aufgebraucht. Düngen Sie im Frühjahr keinen oder zu wenig mineralischen Stickstoff, kommt es mit dem Wachstumsstart zu Mangelsymptomen. Die Ertragsanlagen werden nicht genügend ausgebildet. Die standortabhängige Bestandesdichte wird nicht gefördert, wodurch Ertragspotential verloren geht. Daher ist eine zeitige mineralische Stickstoffgabe im Frühjahr unabdinglich. Sie legt den Grundstein für hohe Erträge.

Im Frühjahr sollten Sie gezielt auf die Bedürfnisse der einzelnen Kulturen achten:

Winterraps – beginnt früher als jede andere Kulturpflanze mit dem Wachstum. Daher müssen Sie ihn schnell und effektiv im Frühjahr mit Stickstoff und vor allem Schwefel versorgen. Die Triebbildung, der Schoten- sowie der Kornansatz müssen abgesichert sein. Bei Vegetationsbeginn sorgt Stickstoff dafür, dass sich die Blatt- und Blütenanlagen regenerieren können und der Nährstoff fördert die Seitentriebanlagen. Hier sollten Sie unbedingt einen nitrathaltigen Stickstoff-Schwefel-Dünger nutzen. Nur so können Sie den frühen Nährstoffbedarf der Pflanzen rechtzeitig decken.
Zur ersten Gabe empfiehlt sich ein Ammoniumnitratdünger, der zusätzlich Schwefel enthält. Hiervon sollten Sie bis zu 60% der gesamten Stickstoffmenge düngen.

Wintergetreide – mit der Startgabe wird bereits früh die Grundlage für die ertragsrelevanten Faktoren (Bestandesdichte, Anzahl Körner pro Ähre und Korngewicht) gelegt. Die Pflanzen müssen von Beginn der Bestockung an ausreichend mit Stickstoff versorgt sein, sodass sie viele ährentragende Halme bilden können. Die Stickstoff-Startgabe sollte im Frühjahr bis Mitte März wirken, um den Cytokinin-Pool in der Pflanze zu aktivieren, der die Ährchenanlage vor allem in den Nebentrieben fördert. Nur eine nitrathaltige Stickstoffgabe wirkt hier rechtzeitig und ist Voraussetzung für die Cytokininbildung. Neben schnell wirksamen Stickstoff beeinflusst sofort verfügbarer Schwefel entscheidend den Ertrag. Fehlt es an Schwefel wird die Chloroplastenbildung gehemmt und der Chlorophyllgehalt nimmt ab. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Proteinsynthese und schlussendlich auf den Ertrag aus.
Es empfiehlt sich idealerweise eine Anwendung von 2,5 dt/ha bis 4 dt/ha (60 bis 96 kg N/ha) Ammoniumnitrat mit Schwefel.

Grünland – das Ziel sollte sein, die Bildung neuer Wurzeln anzuregen und eine schnelle Begrünung der Grasnarbe zu erreichen. Dies gelingt ebenfalls nur durch eine rechtzeitige Andüngung mithilfe von nitrathaltigem Stickstoff. Die dadurch induzierte Cytokininbildung fördert auch hier das Spross- und Wurzelwachstum. Die Bestockung wird angeregt. Zusammen mit der Düngung von Sulfat-Schwefel lässt sich so im Grünland auch bei kühler Witterung der Pflanzenbedarf an Stickstoff und Schwefel decken. Eine komplette Düngung über Gülle (Organik) ist aufgrund der niedrigen Temperaturen im Frühjahr nicht empfehlenswert.
Zum ersten Schnitt empfiehlt sich eine Anwendung von mindestens 2,5 dt/ha mit einem schwefelhaltigen Ammoniumnitrat-Dünger – idealerweise in einem Verhältnis von 4 zu 1 (etwa 60 kg N/ha; 15 kg S/ha).

FAZIT
Auch bei anhaltenden hohen Düngerpreisen und der steigenden Attraktivität von organischen Düngemitteln empfiehlt es sich nicht, auf die erste mineralische Stickstoffgabe zu verzichten oder diese zu reduzieren. Nur mit einer bedarfsgerechten Versorgung über Nitrat-Stickstoff und Sulfat-Schwefel, beispielsweise über YaraBela Sulfan, lässt sich eine kräftige Pflanzenentwicklung und die Ausbildung von Ertragskomponenten im Frühjahr gewährleisten.

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