Weltwassertag: Nitratauswaschung verringern – Gewässer schützen

Jedes Jahr findet am 22. März der Weltwassertag statt. Er wurde 1993 im Rahmen der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung“ ins Leben gerufen. Er soll an die große Bedeutung des Wassers erinnern. Dieses Jahr steht er unter dem Leitthema „Wert des Wassers“. Daher möchten wir uns in diesem Beitrag damit beschäftigen, wie wir den Eintrag von Nitrat ins Grundwasser verringern können. Worauf sollten Landwirte diesbezüglich achten?

Leichtere Böden sind stärker von Nitratauswaschung betroffen

Von Nitratauswaschung sprechen wir immer dann, wenn überschüssiger Stickstoff von dem Wurzelbereich in das Grundwasser verlagert wird. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Nitrat-Stickstoff. Wann und wie viel Nitrat-Stickstoff mit dem Sickerwasser ausgewaschen wird, hängt von mehreren Faktoren ab – unter anderem von der Bodenart. Je leichter der Boden, desto geringer ist die Wasserhaltefähigkeit. Somit ist das Risiko, dass Nitrat in tiefere Bodenschichten gelangt, bei leichten Böden höher als bei schweren Tonböden. Ein weiterer Faktor ist die Jahreszeit.

Im Herbst wird mehr Nitrat ausgewaschen als im Frühjahr

Das Risiko einer Nitratauswaschung ist in der Vegetationszeit sehr viel geringer als im Herbst. Das liegt daran, dass die Pflanzen den im Frühling ausgebrachten Stickstoff größtenteils während ihres Wachstums aufnehmen. Hinzu kommen die wärmeren Temperaturen, die im Frühling und Sommer für Verdunstung sorgen. Dadurch steigt das Wasser im Boden nach oben und versickert nicht. Nach der Vegetationsperiode ändert sich jedoch die Lage. Hier wandeln die Boden-Mikroorganismen zwar immer noch die organische Substanz in Mineralstickstoff um. Jedoch nehmen ihn die Pflanzen nun nicht mehr auf. Somit sammelt sich nach und nach das restliche Nitrat im Boden. Das ist vor allem auf Schlägen der Fall, die viele Jahre mit hohen Mengen an Wirtschaftsdüngern versorgt wurden. Sie haben ein besonders hohes Mineralisierungs-Potenzial. Dieser Rest-Stickstoff in Form von Nitrat kann im Winter bis in das Grundwasser verlagert werden.

Entscheidend ist nicht die Art des Düngers, sondern ob zu viel davon gedüngt wurde

Das Risiko der Nitratauswaschung steigt nach der Ernte, wenn zu viel Stickstoff gedüngt wurde – egal, in welcher Bindungsform der Stickstoff im Dünger vorlag. Auch Harnstoff und Ammonium werden letztlich im Boden zu Nitrat umgewandelt. Aber auch hohe Niederschlagsmengen und lange Bracheperioden führen oft zu größeren Nitrateinträgen in den Boden und damit auch in das Grundwasser. Die Folge kann eine Eutrophierung von Oberflächen- und Küstengewässern sein.

Verschiedene Tools helfen dabei, Überdüngung zu vermeiden

Wir können die Nitrateinträge in das Grundwasser nur verringern, wenn wir eine Überdüngung vermeiden. Das bedeutet, wir müssen die Stickstoff-Düngermengen genauer bemessen. Und das ist nur möglich, wenn wir den Stickstoffbedarf unserer Pflanzen kennen. Hilfreich sind hier zum Beispiel Bodenproben, oder Tools – wie der N-Tester und der N-Sensor.