Jetzt die Pflanzenbestände in ihrem Wachstum fördern
Aus dem Inhalt:
Um das Ertragspotential voll auszuschöpfen, gilt es, Nährstoffmängeln vorzubeugen. Neben Stickstoff dürfen vor allem Schwefel und die Mikronährstoffe nicht fehlen.
In der Schossphase wird der Grundstein für den Ertrag gelegt. Daher ist es jetzt wichtig, gute Voraussetzungen für das weitere Pflanzenwachstum zu schaffen. Wenn wir einen Blick in die Felder werfen, sehen wir, dass die Getreidebestände zurzeit in der Schossphase sind. Die meisten haben das Stadium EC 31 erreicht und haben gute Ähren angelegt. Auffällig ist jedoch, dass die Pflanzen sich nur langsam weiterentwickeln. Einige Gerstenbeständen zeigen streifenförmige Aufhellungen an den Blättern.
Was fehlt dem Getreide?
Zwar sind die Ackerkrumen in vielen Regionen gut durchfeuchtet, sodass zumindest kein Wassermangel besteht. Dafür haben die Pflanzen erheblich unter den ungewöhnlich kalten Temperaturen gelitten. Hinzu kommt eine Stressreaktion auf Herbizide. Die Nährstoffversorgung aus dem Bodenvorrat ist derzeit ebenfalls eingeschränkt. Sichtbar ist auch: Getreidebestände, die mit nitrathaltigen Düngern behandelt wurden, zeigen ein satteres Grün als Bestände, in denen stabilisierte Dünger zum Einsatz kamen. Der Grund: Nitrathaltige Dünger liefern Stickstoff, der für die Pflanzen sofort verfügbar ist. Stabilisierte Dünger müssen hingegen erst im Boden mikrobiell umgesetzt werden, damit die Pflanzen die Nährstoffe nutzen können. Und das geschieht erst bei wärmeren Temperaturen.
Das sollten Sie jetzt bei der Düngung beachten
Wichtig ist jetzt: Auch wenn Ihre Getreidebestände noch gut aussehen, sollten Sie in jedem Fall auf eine ausgewogene Nährstoff-Versorgung achten. Schon jetzt können nicht sichtbare, latente Nährstoffmängel vorliegen, die den späteren Ertrag spürbar reduzieren. Hier gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge! Erste Messungen mit dem N-Tester zeigen niedrige Stickstoffwerte. Daher sollte – falls es noch nicht erledigt ist – die zweite Stickstoffgabe mindestens in normaler Höhe erfolgen. In den roten Gebieten sollten Sie unbedingt Roggen und Gerste fertig düngen. Auch B-Weizen können Sie jetzt düngen – wenn die maximale Stickstoffmenge bei 160 kg N/ ha liegt. Achten Sie auch auf eine ausreichende Versorgung mit Schwefel und Mikronährstoffen. Hilfreich können jetzt Blattdünger sein. Mehr dazu erfahren Sie von unserem Fachberater Sören Hersemann in seinen neuesten Videos.
BBCH Stadium 30: Ähren sind fertig ausgebildet. Die Gerste würde nun reduzieren, wenn nicht genügend Stickstoff vorhanden ist. Deshalb zweite Gabe jetzt!
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