Gute Silagequalität bei späten Schnitten

Vielerorts wird in diesem Jahr von einem sehr üppigen ersten Schnitt berichtet. Anders als in den Vorjahren ist nicht die Masse das Problem, sondern die Klasse! Aufgrund der Witterung konnten viele Landwirte den idealen Schnittzeitpunkt nicht wahrnehmen. In der Folge haben sie eine hohe Menge an strukturreicher Silage eingefahren, die aber nur wenig Rohprotein enthält. Viele Landwirte stellen sich daher die Frage: Wie lässt sich die bisher fehlende Qualität kompensieren?

Die naheliegendste Antwort lautet: Stärkere Zufütterung mit externen Komponenten. Jedoch kann das bei stetig explodierenden Kosten nicht das Ziel sein. Vielmehr sollten Sie bei den noch möglichen Schnitten im Grünland das Potential maximal ausschöpfen. Die unterschiedlichen Silagepartien können dann ggf. in der Fütterung verschnitten werden.

Bei der Düngung sollten Sie alle Register ziehen und den gesetzlichen Rahmen ausreizen. Sofern möglich, sollten Sie neben der geplanten Güllegabe auch noch eine kleine mineralische Ergänzung geben. Die Zugabe eines Stickstoff-Schwefeldüngers hat einen deutlichen Effekt – auch bei späteren Schnitten. Das zeigen die Mittelwerte der Versuche aus den Jahren 2012 bis 2014 der Versuchsstandorte Rockstedt und Ovelgönne (beide in Niedersachsen). Der Rohproteingehalt und somit folglich auch der Rohproteinertrag/ha konnten sowohl zum dritten als auch zum vierten Schnitt erhöht werden. Eine kleine Schwefelgabe sichert neben dem mineralischen Stickstoff die Proteinbildung bestmöglich ab. Zudem verlieren ausreichend mit Schwefel versorgte Silagen während der Lagerung weniger Energie.

Fazit

Die Silagequalität ist keine Lotterie der Natur. Zumindest sollten Sie an allen betrieblichen Schrauben drehen, um zur Masse mit den späten Schnitten auch noch mehr Klasse ins Silo zu bringen. Neben dem passenden Schnittzeitpunkt kann eine gezielte Düngung dabei helfen, das Potential maximal auszuschöpfen. Empfehlenswert ist ein nitrathaltiger Stickstoff-Schwefel-Dünger, wie etwa YaraBela Sulfan.