DAS WACHSTUM GESCHÄDIGTER GRASNARBEN ANKURBELN
Aus dem Inhalt:
In den vergangenen Jahren wurden viele Grasnarben durch Nässe, Trockenheit und Hitze stark gebeutelt. Im letzten Jahr hat eine hohe Mäusepopulation die Narben zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen. Wie können Sie die geschädigten Grasnarben sanieren?
Grundsätzlich besiedeln Mäuse bevorzugt lockere, extensivere Narben, die bereits durch Trockenheit geschädigt sind. Durch Fressen und Wühlen zerstören Sie die Wurzeln der Pflanzen. Teilweise heben die vielen unterirdischen Gänge den Bodenschluss auf, sodass Sie diesen mit einem Walzgang wiederherstellen müssen. Entstandene Lücken werden schnell von unerwünschten Arten besiedelt, wie zum Beispiel Gemeine Rispe und Ampfer. Im Boden vorhandene Unkrautsamen werden durch das Wühlen unter Umständen zum Keimen angeregt. Sie sollten die entstanden Lücken zwingend durch eine Nachsaat schließen – sofern die Bedingungen passen, direkt im zeitigen Frühjahr.
Mit einem schnellwirksamen Stickstoffdünger andüngen
Damit die Bestände schnell zu wachsen beginnen und eine dichte Grasnarbe bilden, ist eine schnellwirkende Andüngung zu Vegetationsbeginn essentiell. Die einzelnen Stickstoff-Formen unterscheiden sich hier stark:
- Nitrat ist direkt verfügbar, wodurch die Pflanzen den Stickstoff unmittelbar für ihr Wachstum nutzen können. Nitrat induziert in der Pflanze die Bildung von Cytokininen. Diese Phytohormone stimulieren die Zellteilung und regen das Wurzelwachstum und die Bestockung an.
- Ammonium können die Pflanzen auch direkt aufnehmen. Da der Nährstoff im Boden aber recht unbeweglich ist, müssen sie es erst durch Wachstum ihrer Wurzeln erschließen. Die Wurzeln sind momentan jedoch stark geschädigt, sodass sie in diesem Jahr Ammonium nur schwer aufnehmen können. Hinzu kommt, dass bei den niedrigen Bodentemperaturen zu Vegetationsbeginn Ammonium nur langsam in Nitrat umgewandelt wird (siehe Abbildung). Insbesondere auf schweren, untätigen Standorten ist das ein Problem. Es dauert dadurch recht lange, bis der Stickstoff wirkt. Ein schneller Wachstumsstart ist so nicht möglich.
Für eine gute Stickstoffwirkung ist Schwefel essentiell
Es empfiehlt sich, den Stickstoff in Form eines Stickstoff-Schwefel-Düngers auszubringen. Schwefelgaben steigern nachhaltig den Ertrag und die Silagequalität. Viele Stickstoff-Schwefel-Dünger – sowohl Industrieware als auch Mischdünger – enthalten Schwefel als Ammoniumsulfat. Dadurch liegt der überwiegende Teil des Stickstoffs in Ammoniumform vor und der Nitratgehalt ist gering. Sie müssen den Schwefel nicht komplett zu Vegetationsbeginn für die gesamte Saison ausbringen. Es ist sinnvoller, den Schwefel in Teilgaben zu düngen, und zwar im Verhältnis von 1:4 zum Stickstoff.
Um das Wachstum der geschädigten Grasnarben im Frühjahr wieder anzukurbeln, ist eine nitratbetonte Andüngung erforderlich. Achten Sie bei der Wahl des Düngers auf die Zusammensetzung der Stickstoff-Fraktionen. Nehmen Sie einen Stickstoff-Schwefel-Dünger, der einen hohen Anteil an Nitrat hat, wie zum Beispiel YaraBela Sulfan mit 50 % Nitrat.
Neueste Kommentare