Jetzt die Bodenfeuchte nutzen
Mit Erreichen des Fahnenblattstadiums bzw. Ährenschiebens ist jetzt der ideale Zeitpunkt für die Abschlussgabe. Warten Sie nicht länger und nutzen Sie noch die vorhandene Bodenfeuchte.
Die Schossergabe wurde vielerorts vor etwa zwei bis drei Wochen in die Bestände gefahren. Dieser Stickstoff konnte aufgrund der Trockenheit noch nicht voll wirken. Erst jetzt, nach den Niederschlägen der vergangenen Tage können die Pflanzen ihn aufnehmen. Dennoch sollten Sie die momentan vorhandene Bodenfeuchte für die Düngung nutzen. Setzen Sie für die Abschlussgabe auf nitrathaltige Dünger. So gehen Sie sicher, dass die Pflanzen den Stickstoff gut aufnehmen können und verhindern Ammoniakverluste nach der Ausbringung.
Folgende Punkte sollten Sie für die Bemessung der Stickstoff-Menge berücksichtigen:
- Was die Wasserversorgung der Standorte betrifft, ist es wichtig, das Ertragspotenzial richtig einzuschätzen.
- Nach den Niederschlägen liefert der Boden auch Stickstoff aus organischen Düngern nach. Man kann hier mit hohen Ausnutzungsgraden rechnen.
- Zusätzlich wirkt sich die ausgeprägte Bodengare in diesem Frühjahr positiv aus.
- Bestände sollten mit Stickstoff nicht überzogen werden.
- Bei lichten Bestände kann ein Überangebot von Stickstoff den Zwiewuchs fördern.
- Bei üppigen Beständen sollte die Stickstoff-Gabe möglichst bis zum Stadium BBCH 55 erfolgen.
- Für die meisten Bestände besteht ein Stickstoff-Düngebedarf von 35 bis 50 kg/ha – je nach Ertragsniveau. Beachten Sie die Obergrenzen aus der Düngebedarfsermittlung.
FAZIT:
Noch ist nicht alles verloren. Wer jetzt die Bodenfeuchte nutzt und die Gerste zügig mit Nährstoffen versorgt, kann die zu erwartenden Ertragseinbußen aufgrund der Trockenheit auf ein Minimum beschränken.
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