Wie richtig Düngen bei Trockenheit Teil 2
Die Stickstoffform ist entscheidend
von Trockenheit betroffen. Wie Untersuchungen zeigen, hat vor allem die Nährstoffform einen entscheidenden
Einfluss darauf, ob ein Stickstoffdünger unter trockenen Bedingungen effizient wirkt. Nur wenn Pflanzen ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind, können sie das verfügbare Wasser optimal
nutzen. Zahlreiche Studien belegen, dass nitratbasierte Düngemittel bei Trockenheit deutlich besser wirken als
Harnstoff und AHL.
Harnstoff
hohe Säulen mit Ackerkrume gefüllt. Es handelte sich dabei
um Schlufflehm- beziehungsweise Sandboden. Auf die Oberfläche
der Bodensäulen wurde Stickstoff in Form von Kalkammonsalpeter
(KAS) oder Harnstoff aufgebracht. Während eines Zeitraums von drei
Wochen wurde die Luftfeuchtigkeit bei einer Umgebungstemperatur
von 25 Grad Celsius permanent auf einem niedrigen Pegel von 5
bis 7,5 Prozent gehalten. Anschließend wurden die Bodensäulen in
ein Zentimeter dicke Scheiben zerlegt. Jede Scheibe wurde auf ihren
Nitrat-, Ammonium- und Harnstoffgehalt untersucht.
Das Ergebnis: Der Stickstoff aus KAS konnte zu mehr als 80 Prozent
in dem Boden wiedergefunden werden, während es bei Harnstoff
nur 40 Prozent waren. Das bedeutet, dass der Stickstoff aus
KAS wesentlich besser verfügbar ist als Harnstoff. Zwar ermöglichte
die Restfeuchte im Boden die Umwandlung von Harnstoff zu Ammonium,
dennoch wurden mehr als 60 Prozent des Harnstoff-gebundenen
Stickstoffs nicht wieder gefunden – hauptsächlich aufgrund
von Ammoniak-Verflüchtigungen. Zudem enthielt bei der Harnstoffdüngung,
die für die Stickstoff-Aufnahme wichtige Wurzelzone kaum
pflanzenverfügbaren Nitratstickstoff.
Form zu wählen. Wird Harnstoff gedüngt, entstehen hohe Stickstoffverluste, da Ammoniak entweicht. Wieviel Stickstoff
dabei verloren geht, ist kaum vorhersehbar. Dadurch ist es schwierig, die Höhe der Stickstoffgaben zu planen.
Ammoniumnitrat – zum Beispiel als KAS – löst sich schnell im Boden und es entstehen kaum Verluste. Darüber hinaus
zeichnet sich Nitrat dadurch aus, dass es unter trockenen Bedingungen mobiler ist und besser in durchwurzelte
Bodenschichten eindringt. Leicht verfügbarer Nitratstickstoff wird schnell von der Pflanze aufgenommen und erweist
sich damit als ideal für eine gezielte Stickstoffgabe bei Wassermangel.
auf den Ertrag auswirkt. Die Stickstoffdünger wurden einmal bei guter Wasserversorgung und einmal bei Trockenheit
getestet. Zum Schossen (BBCH 30) wurden 130 Kilogramm Stickstoff pro Hektar in Form von KAS beziehungsweise
Ammoniumnitrat-Harnstofflösung gedüngt. Ein Teil der Anbaufläche wurde mit mobilen Glasdächern bedeckt und erhielt
nach der Ausbringung 23 Tage kein Regenwasser. Die restliche Fläche profitierte am ersten und am siebten Tag
nach der Düngung von Niederschlägen.
Das Ergebnis: Sowohl unter trockenen als auch unter normalen Bedingungen war der Ertrag der KAS-Variante höher
als der Ertrag der AHL-Variante. Bei Trockenheit war der Ertrags-Unterschied nur deutlicher. Die Versuche zeigen,
dass der Ertrag bei einer knappen Wasserversorgung höher ausfällt, wenn an Stelle von AHL ein Dünger mit einem
höheren Nitratgehalt eingesetzt wird. Dieses Ergebnis ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: Geringerer
gasförmiger Verlust, höhere Mobilität im Boden, besseres Wurzelwachstum und effizientere Wassernutzung bei einer
Nitratdüngung.
Fazit
Nitratbasierte Düngemittel (KAS) wirken bei Trockenheit besser als AHL oder Harnstoff. Der Grund: Nitrat ist im
Boden mobiler und gelangt schneller in die Wurzelzone. Die Pflanzen können so den Stickstoff direkt aufnehmen. Es
entstehen kaum Stickstoffverluste durch Ammoniakverflüchtigungen. Außerdem können sich die Pflanzen aufgrund der
guten Nährstoffversorgung besser entwickeln und das zur Verfügung stehende Wasser effizienter nutzen. Das Ergebnis
ist ein höherer Ertrag.
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