Ist Stickstoff wirklich so schädlich, wie viele meinen?
Faktencheck: Stickstoff und Mineraldünger
des Deutschen Bauernverbandes, ist daher wichtig. Angelehnt an diesen haben wir weitere Aspekte
zu dem Thema für Sie zusammengefasst.
Stickstoffdünger erzeugt wurden. Wirtschaftsdünger wie Gülle oder Mist decken oft nur den Nährstoffbedarf von
Pflanzen, die als Tierfutter oder als Substrat für Biogasanlagen genutzt werden.
Nitrat-Stickstoff in pflanzliche Stickstoffverbindungen und Eiweiße umwandeln. Allerdings kann zu viel Nitrat auch
leicht durch Regen verlagert werden, wenn es nicht von den Pflanzen aufgenommen wird.
Mist und Jauche. In diesen organischen Düngern ist der Stickstoff in organisch gebundener Form oder als Ammonium
vorhanden. Daher ist die Wirkung gerade bei tiefen Bodentemperaturen langsam und lässt sich schwieriger
abschätzen als bei Mineraldünger. Mineralische Stickstoffdünger, wie zum Beispiel Kalkammonsalpeter, enthalten
ausschließlich Stickstoff als Ammoniumnitrat-Salz sowie zusätzlich Kalk. Stickstoffdünger werden nur dann eingesetzt,
wenn die Pflanzen auf dem Feld, der Weide oder auch im Gewächshaus tatsächlich diese Nährstoffe brauchen.
Der mineralische Stickstoff wirkt in Nitratform sehr schnell und ist direkt pflanzenverfügbar.
ausgebracht. Rund 90 Prozent aller mineralischen Stickstoffdünger werden jedoch gekörnt oder geprillt mit einem
Düngerstreuer auf dem Feld ausgebracht. Auf jedem Quadratmeter des Feldes werden rund 40 bis 80 Gramm Dünger
gleichmäßig verteilt. Das entspricht etwa 10 bis 20 Gramm Stickstoff. So viel Stickstoff enthält ein großes Brot.
wieviel er davon streut. Je besser er dabei die Eigenschaften seines Bodens und seiner Pflanzen sowie die Witterung
vor Ort berücksichtigt, umso geringer sind die Verluste. Früher lagen die Verluste bei etwa 10 bis 40 Prozent. Heute
lassen sich Stickstoffverluste häufig komplett vermeiden. Solange aber unsere Pflanzen unter freiem Himmel wachsen,
wird das Wetter auch für unerwartete Ergebnisse sorgen.
pro Hektar einhalten müssen. Jedes gedüngte Kilogramm Stickstoff sollte also von den Pflanzen aufgenommen
werden. Dafür sollte man genau wissen, welchen Bedarf die Pflanzen in den verschiedenen Wachstumsphasen haben
und immer nur das düngen, was gerade gebraucht wird. Stickstoff, den der Boden aus der Mineralisation oder aus
der organischen Düngung bereitstellt, muss angerechnet werden. Mit verschiedenen Messmethoden ermitteln die
Landwirte, wieviel Stickstoff die Kulturen während ihres Wachstums bereits aufgenommen haben und wieviel Dünger
sie noch benötigen. Allerdings ist eine verlustfreie Düngung nur bei einem gesunden Pflanzenbestand möglich. Das
bedeutet: Die Pflanzen dürfen weder unter Krankheiten noch an einem Nährstoffmangel leiden.
können bei der Überfahrt mit dem Düngerstreuer messen, wie hoch der Nährstoffbedarf ist. So lässt sich die Düngermenge
kleinflächig und variabel an den Bedarf der Pflanzen anpassen. Über eine App werden künftig die Wachstums-
Bedingungen abgefragt und es wird vorgeschlagen, wie weiter zu verfahren ist.
Mittlerweile wurden auch erste Drohnen entwickelt, die Dünger streuen können. Aber auch Roboter sind denkbar, die
automatisch Dünger dorthin bringen, wo er gerade benötigt wird. Je nach Witterung werden Landwirte auch weiterhin
kurzzeitig reagieren müssen. Die Devise sollte aber immer lauten: Erst Messen (was die Pflanzen brauchen), dann
Düngen.
Fazit
Stickstoff trägt maßgeblich dazu bei, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Richtig eingesetzt, sind die Nährstoffverluste
bei der Stickstoffdüngung sehr gering. Zukünftig wird die Düngung immer weiter präzisiert werden, dank
digitaler Hilfsmittel.
Den „Faktencheck Stickstoff, Landwirtschaft und Umwelt“ finden Sie unter www.faktencheck-landwirtschaft.de
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