Phosphor über das Blatt düngen
Kartoffel-Ertrag steigern
mineralischem Phosphor zu ergänzen. Wie lassen sich Kartoffeln trotz Bilanzdruck noch ausreichend mit Nährstoffen
versorgen?
Nach aktuellem Stand wird beim Phosphor ein maximaler Bilanzüberschuss von zehn Kilogramm Phosphor verbindlich.
Eventuell kann sich die Menge je nach Bundesland auch auf eine reine Entzugsdüngung reduzieren. Nimmt
man einen Ertrag von 600 Dezitonnen pro Hektar als Berechnungsgrundlage, so beträgt der Entzug 84 Kilogramm.
Insbesondere in intensiven Veredelungsregionen werden vielfach bei bereits hohen Bodengehaltsklassen organische
Dünger zur Kartoffel eingesetzt, sodass die Bilanz einer betriebsbedingten, unausweichlichen Belastung ausgesetzt
ist. Wenn man bedenkt, dass bereits 25 Kubikmeter Schweinegülle mit 2,8 Kilogramm Phosphor pro Kubikmeter
insgesamt 70 Kilogramm pro Hektar liefern, wird deutlich, dass der Spielraum für eine mineralische Ergänzung von
Phosphor sehr gering ist.
richtigen Platzierung des Düngers. Der Grund: Phosphor
ist im Boden sehr immobil und muss von den
Wurzeln erschlossen werden. Bei der Kartoffel kommt
erschwerend hinzu, dass die Durchwurzelungstiefe im
Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen Kulturen
gering ist. Hohe Bodenvorräte können daher oft nicht
genutzt werden, die Bilanz erlaubt jedoch keine erheblichen
Ergänzung von Phosphor. Ein Schlüssel zum Erfolg
ist die Blattdüngung. Kartoffeln können über ihren
ausgeprägten Blattaparat die benötigten Nährstoffe
sehr effektiv aufnehmen. Insbesondere bei schlechten
Bedingungen, wie Trockenheit, kaltem Boden oder
nicht optimalem pH-Wert, kann auf diesem Weg die
Versorgung gesichert werden, da Blattdünger direkt
und unmittelbar wirken. Die hohen Wirkungsgrade der
Blattdüngung stellen insbesondere bei Tausch- oder
einjährigen Pachtflächen einen großen Vorteil dar, weil
ausschließlich die Kultur und nicht der Boden gedüngt
wird. Über die Blattdüngung lässt sich somit sehr effektiv
ein entscheidender Teil des Phosphor-Bedarfs der
Pflanzen decken.
fördern
Düngung, denn dieser Nährstoff spielt eine
wichtige Rolle für Knollenansatz und -wachstum. Eine
termingerechte Gabe eines phosphorhaltigen Blattdüngers
zu Beginn des Häkchen-Stadiums steigert den
Knollenansatz. Dies ist vor allem bei der Vermehrung
von Bedeutung. Hierzu sollten die Kartoffeln ab einer
Pflanzenhöhe von 15 bis 25 Zentimeter regelmäßig
beobachtet werden, um den richtigen Zeitpunkt des
Häkchen-Stadiums abzupassen.
Wie in Abbildung 1 zu sehen ist, nimmt der Phosphor-Gehalt des Blattes während der Vegetation natürlicherweise
ab. Untersuchungen zeigen jedoch, dass
der Knollen-Ertrag umso höher ist, je länger der
Phosphor-Gehalt des Blattes über 0,22 Prozent liegt
(Abbildung 2). Eine regelmäßige Phosphor-Zufuhr über
das Blatt verlängert die Assimilationszeit und somit
auch die Stärkebildung sowie den Stärketransport in die
Knolle. Eine kontinuierliche Versorgung der Pflanze mit
Phosphor ist also essentiell für hohe Erträge. Während
des Wachstums der Knollen sollte daher der Phosphor-
Gehalt des Blattes durch mehrere Teilgaben auf einem
konstanten Level gehalten werden.
Fazit
Die neue Düngeverordnung wirft ihre Schatten bereits voraus, daher steht die Phosphor-Düngung auf dem Prüfstand.
Eine Blattdüngung von Phosphor ist sehr effektiv, sichert gute Erträge und vermindert den Bilanzdruck.
Die regelmäßige Anwendung eines gut formulierten phosphorhaltigen Blattdüngers, wie YaraVita KombiPhos,
hat sich in den vergangenen Jahren in der Praxis bewährt. Die turnusmäßigen Spritzungen zur Bekämpfung von
Phytophthora eignen sich sehr gut, um zeitgleich über das Blatt die Phosphor-Versorgung der Kartoffeln in mehreren
Teilgaben abzusichern.
Neueste Kommentare