Nicht überall sind stickstoffhaltige Blattdünger zugelassen
Damit Ihre Gerste den Winter gut übersteht, benötigt sie im Herbst ausreichend Mikronährstoffe. Die wichtigsten sind Mangan und Kupfer. Häufig enthalten Blattdünger aber auch noch geringe Mengen an Stickstoff. Dürfen sie nach der neuen Düngeverordnung überhaupt noch im Herbst angewendet werden?
Grundsätzlich ist es seit dem 1. Oktober nach der neuen Düngeverordnung nicht mehr erlaubt, Düngemittel auszubringen, die mehr als 1,5 Prozent Stickstoff in der Trockenmasse enthalten. Für Blattdünger gelten in einigen Bundesländern jedoch Ausnahmeregelungen. Hier ist die Gabe geringer Stickstoffmengen von höchstens 5 Kilogramm je Hektar in Form von Blattdüngern zugelassen (Tabelle 1).
Bundesland | Einsatz N-haltiger Blattdünger |
Bayern | zugelassen |
Baden-Württemberg | zugelassen |
Brandenburg / Berlin | Zur Zeit keine Zulassung |
Hessen | Zur Zeit keine Zulassung |
Mecklenburg-Vorpommern | zugelassen |
Niedersachsen / Bremen | zugelassen |
Nordrhein-Westfalen | zugelassen |
Rheinland Pfalz / Saarland | zugelassen |
Sachsen | Zur Zeit keine Zulassung |
Sachsen-Anhalt | Zur Zeit keine Zulassung |
Schleswig-Holstein / Hamburg | zugelassen |
Thüringen | zugelassen |
Angaben ohne Gewähr, Stand: 16.01.2017
Welche Nährstoffe sollten Blattdünger enthalten und welche Mengen werden gebraucht?
Die Wintergerste benötigt für eine ausreichende Winterhärte vor allem auch die Mikronährstoffe Mangan und Kupfer:
- Mangan fördert die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber Krankheiten. Außerdem verbessert der Nährstoff die Winterfestigkeit der Bestände. Mangan ist unter anderem auch für die Photosynthese und somit für den Kohlenstoff-Stoffwechsel wichtig. Daher sind die Pflanzen, gerade an wärmeren Wintertagen, auf eine optimalen Nährstoffversorgung angewiesen.Wir empfehlen: Vorbeugende Gaben von 200 bis 400 Gramm Mangan pro Hektar über das Blatt.
- Zwar benötigt die Wintergerste nicht so viel Kupfer wie Mangan, dennoch ist es wichtig, dass die Pflanzen entsprechend Ihrem Bedarf mit Kupfer versorgt werden. Kupfer erfüllt unter anderem wichtige Funktionen in enzymatischen Reaktionen und Stoffwechselvorgängen . Neben seiner fungiziden Wirkung stärkt der Nährstoff das Zellulose – Lignin Verhältnis. Je mehr Lignin die Pflanze bildet, desto stabiler und härter werden Blätter und Stängel. Ein Kupfer-Mangel lässt sich häufig auf leichten Standorten mit einem hohem Anteil an organischer Substanz beobachten. Wir empfehlen: Eine Düngung von 30 bis 60 Gramm Kupfer je Hektar als Blattdüngung.
Wichtig ist, dass die über das Blatt gedüngten Nährstoffe für die Pflanze verfügbar bleiben und nicht durch Regenwasser abgewaschen werden. Dafür sorgen sogenannte Formulierungen, die Haft- und Dispersionsstoffe enthalten (z.B. YaraVita Getreide). Die Nährstoffe können dadurch langsam abgebaut und in den Stoffwechsel der Pflanze mit eingebunden werden. Somit ist gewährleistet, dass die Pflanze auch noch im Januar von der Blattdüngung im Herbst profitiert.
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