Gegen Nährstoff-Mangel
Blattdüngung im Mais
gewinnt die Blattdüngung im Mais zunehmend an Bedeutung.
Vielerorts ist der Mais gelegt – und der überwiegende Teil der Düngung abgeschlossen. Lediglich Blattdüngungsmaßnahmen
stehen zwischen dem Vier- und Zehnblattstadium noch aus. Für die Blattdüngung zur Förderung der
Pflanzenentwicklung und Absicherung des Nährstoffbedarfs bieten sich Stickstoff (N), Phosphat (P), Magnesium (Mg)
sowie die Mikronährstoffe Bor (B), Mangan (Mn) und Zink (Zn) an.
Sollten hier Engpässe auftreten, kann beispielsweise mit der Zugabe von Spritzharnstoff eine Versorgungslücke
überbrückt werden.
nicht immer sicher abgedeckt. Die Pflanze hat in der frühen Entwicklungsphase
– bedingt durch ein relativ schwach ausgeprägtes Wurzelsystem – ein schlechtes
Aneignungsvermögen für Phosphat. Kälte und Trockenheit vermindern zusätzlich
die Verfügbarkeit des Minerals für die junge Pflanze. Daneben ist in
vielen Fruchtfolgen die Unterfuß-Düngermenge in den letzten Jahren stetig reduziert
worden, um den Phosphat-Bilanzüberschuss nicht zu stark ansteigen zu
lassen. Auch die Platzierung von Gülle oder Gärrest zur Saat statt mineralischer
Unterfußdüngung senkt die frühe Phosphat-Versorgung der Maispflanze ab.
Geeignete Blattdünger mit hohen Phosphat-Gehalten können hier maßgeblich
zur Versorgung beitragen.
Im Gegensatz zu anderen Hauptnährstoffen ist der Phosphat-Gehalt in der
ausreichend ernährten Pflanze relativ gering. Vergleicht man den Kalium- und
den Phosphat-Gehalt miteinander, stellt man fest, dass der Phosphat-Gehalt
zehnfach niedriger ist als der von Kalium. Mit einer Phosphat-Blattdüngung ist
der Hebel den Blattgehalt wirksam zu erhöhen jedoch zehnfach größer als bei
Kalium.
Die Phosphat-Gehalte sind für jedwede Energie-Übertragung in der Pflanze
essentiell wichtig. Damit limitiert eine schwache Phosphat-Versorgung alle
Stoffwechselvorgänge. Ebenso ist eine ausreichende Wurzelentwicklung entscheidend
für eine gute Energieversorgung.
Gerade auf leichten Standorten und bei geringen pH-Werten ist die Versorgung kritisch zu prüfen. Magnesium wird
leicht ausgewaschen und ist im sauren Milieu schlecht verfügbar.
Membranstrukturen. Die Aufnahme von Nährstoffen, das Längenwachstum der Wurzel und des Sprosses sowie
die Kolbenfüllung werden durch Bor-Mangel negativ beeinflusst. Bor ist in den meisten Pflanzen wenig mobil – deshalb
sollte dieses mehrfach zur Versorgung über das Blatt gespritzt werden: eine frühe Maßnahme zur Förderung
der Jugend-Entwicklung im Sechsblatt-Stadium und eine späte Maßnahme zum letztmöglichen Behandlungstermin
(Wuchshöhe 80 – 100 cm).
Ferner haben Maispflanzen einen hohen Zink-Bedarf. Hohe Phosphat-Gehalte des Bodens, etwa nach einer Unterfußdüngung,
behindern die Zink-Aufnahme aus dem Boden. Für die zügige Jugendentwicklung und die Verbesserung
der Kältetoleranz ist Zink vor allem in dieser Phase von Bedeutung. Auch in der Kolbenfüllungsphase ist der Bedarf
recht hoch. Da Zink in der Pflanze ebenfalls wenig mobil ist, kann eine späte Applikation sinnvoll sein.
Mangan hat eine entscheidende Stellung im Energie-
Stoffwechsel der Maispflanze. Es ist ebenso wie Kupfer
und Zink an der Vitalität der Pflanze beteiligt – zum
Beispiel über die Entgiftung von freien Radikalen in der
Zelle.
Fazit
Es ist sinnvoll, den Mais in seiner Jugendphase über das Blatt zu fördern. Zudem sollte zur weiteren Vitalisierung der
Pflanze eine Blattspritzung mit Mikronährstoffen zum letztmöglichen Behandlungstermin durchgeführt werden.
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