Stickstoff-Aufnahme von Weizen
Effiziente Schoss- und Spätdüngung (Teil 2)
optimieren. In Teil eins unserer Serie haben wir die Stickstoffaufnahme bei der Bestockung behandelt: „Ziel
der Andüngung ist es, die Bestockung der Pflanzenbestände gezielt zu steuern. So können Triebdichte und
Ährenzahl beeinflusst werden. Die Höhe der Startgabe richtet sich nach dem Standort und der Entwicklung des
Weizenbestandes.” Nun gehen wir auf die Stickstoffgabe zur Schoss- und Kornfüllungsphase ein.
Ährchenanlage sowie die Reduktion der vorhandenen Bestockungstriebe. Während dieser Haupttriebphase muss der
Weizen etwa 60 bis 120 Kilogramm Stickstoff pro Hektar aufnehmen. Zu Beginn der Schossphase weist der Weizen
das größte theoretische Ertragspotential (200 bis 250 dt/ha) auf. Dieser theoretisch mögliche Kornertrag nimmt im
Laufe des Wachstums stark ab und ist auf die natürliche Triebreduktion zurückzuführen. Während der Schossphase
reduziert sich die Triebanzahl von mehr als 1.000 Trieben je Quadratmeter auf standortangepasste 500 bis 600
ährentragende Halme. Bis zum Ährenschieben hat sich die Bestandesdichte fertig entwickelt. Die Reduktion ist abhängig
von den Wachstumsbedingungen, dem Krankheitsbefall und auch der Nährstoffversorgung.
Bestandesdichte erreichen
Nährstoffen für die Pflanzen essentiell. In der Schossphase werden 40 bis 50
Prozent der gesamten Stickstoff-Menge aufgenommen. Versuche belegen,
dass die tägliche Aufnahmerate in dieser Zeit bei zwei bis dreieinhalb Kilogramm
pro Hektar liegt. Ziel ist es, die Reduktion so klein wie möglich zu halten
und kräftige Triebe mit starken Ähren auszubilden.
Da in der Schossphase eine Differenzierung der Stickstoffaufnahme nach
Standort und Ertragshöhe erfolgt, sollte die Menge des aufgenommenen Stickstoffs
kontrolliert werden. So kann ein Stickstoff-Mangel rechtzeitig erkannt
und einem Ertragsschaden durch gezielte Düngung rechtzeitig vorgebeugt
werden. Elegante Lösungen bieten hier beispielsweise der Yara N-Tester oder
der Yara N-Sensor.
Während einerseits mit anbautechnischen Maßnahmen der Reduktion entgegengesteuert
wird, kann es andererseits – besonders in dichten Beständen –
sinnvoll sein, die Stickstoff-Gabe zu reduzieren und die Pflanzen sprichwörtlich
hungern zu lassen, um eine standortangepasste Bestandesdichte zu erzielen.
Eine gezielte Ausdünnung kann beispielsweise zur Vorbeugung von Dürrestress
auf trockenen Standorten ratsam sein.
Mit Beginn der Milchreife reichert sich das Korn, ausgehend von der Kornkrone, mit Stärke an. Je länger die Kornfüllungszeit
andauert, desto größer wird das Weizenkorn. Es ist wichtig, die Stickstoff-Gehalte in der Pflanze daher
auch während der Kornfüllungsphase zu überwachen und eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten. So kann
sichergestellt werden, dass das Blattwerk nicht vorzeitig altert und so die Kornfüllungszeit verkürzt wird. Durch ausreichende
Nährstoffversorgung wird ebenfalls die Reduktion der Körner pro Ähre verhindert und gleichzeitig die Einlagerung
von Assimilaten (energiereiche organische Stoffe) in das Korn sowie die Bildung von Rohprotein unterstützt. In
dieser Zeit werden bis zu 40 Prozent des gesamten Stickstoffbedarfs aufgenommen.
- Um die Ertragshöhe zu fördern, ist die Spätdüngung bereits im Blatthäutchen-Stadium (BBCH 39)
respektive zum Grannenspitzen (BBCH 49) durchzuführen. Damit werden Kornzahl pro Ähre und Korngewicht
gefördert. - Die verzögerte Spätdüngung zu Beginn beziehungsweise Mitte des Ähren- bzw. Rispenschiebens (BBCH 51/55)
wiederum fördert die Proteineinlagerung. - Auf unsicheren Standorten mit zum Beispiel Frühsommer-Trockenheit sollte die letzte Stickstoff-Gabe zum
Erscheinen des letzten Blattes (BBCH 37 bis 39) vorgezogen werden.
Für die Bemessung der Spätdüngung spielen die
aktuelle Versorgung des Bestandes, die Stickstoff-Aufnahme
aus vorausgegangenen Gaben und die Stickstoff-
Nachlieferung aus dem Boden eine wesentliche
Rolle. Hier hilft der Yara N-Tester bei der Ermittlung
des Düngebedarfs. Besonders für Qualitätsweizen ist
die Spätgabe zu beachten. In der Regel wird hier die
Stickstoffgabe um 20 Kilogramm pro Hektar erhöht.
Fazit
Für eine effiziente Stickstoff-Ausnutzung muss die Düngung an die Aufnahmedynamik der Kultur angepasst werden.
Mit dem Yara N-Tester oder dem Yara N-Sensor stehen ausgereifte Hilfsmittel zur Beurteilung der Bestände zur Verfügung.
Die ständige Kontrolle gibt Sicherheit für die Bemessung und Terminierung der Düngung.
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